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Neuenburg NE

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NE ist das Kürzel für den Kanton Neuenburg in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Neuenburgf zu vermeiden.
Neuenburg
Wappen von Neuenburg
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton NeuenburgKanton Neuenburg Neuenburg (NE)
Bezirk: Keine Bezirkseinteilungw
BFS-Nr.: 6458i1f3f4
Postleitzahl: 2000
UN/LOCODE: CH QNC
Koordinaten: (561352 / 204483)46.9902816.930567430Koordinaten: 46° 59′ 25″ N, 6° 55′ 50″ O; CH1903: (561352 / 204483)
Höhe: 430 m ü. M.
Höhenbereich: 425–1180 m ü. M.[1]
Fläche: 18,06 km²[2]
Einwohner: i33'641 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 1863 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
31,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.neuchatelville.ch
Luftansicht von Neuenburg

Luftansicht von Neuenburg

Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Bezirk Neuchâtelw

Neuenburg (französisch Neuchâtel [nøʃɑtɛl]) ist eine Stadt in der Schweiz, Hauptort des gleichnamigen Kantons, Hauptort des gleichnamigen Bezirks und eine politische Gemeinde in der Romandie.

Geographie

Das Territorium der Stadt und Gemeinde Neuenburg erstreckt sich über 1745 Hektar. 36 % davon sind bebaut. Neben der Stadt Neuenburg gehören auch die ehemals autonomen Ortsteile Serrières und Chaumont zur Gemeinde Neuchâtel. Die unbebaute Fläche besteht hauptsächlich aus Wäldern und Wiesen. Seit 1512 gehört ausserdem die Domaine forestier des Joux nordwestlich von Les Ponts-de-Martel der Stadt Neuenburg.

Südlich wird die Stadt vom Neuenburgersee begrenzt. Angrenzende Gemeinden sind Auvernier und Peseux im Westen, Valangin und Fenin-Vilars-Saules im Norden, Lignières, Saint-Blaise und Hauterive im Osten.

Stadtquartiere

Quartier Nr. BFS-Code Quartiere von Neuenburg
Draizes – Vauseyon 1 6458001
Serrières 2 6458002
Alpes 3 6458003
Trois-Portes 4 6458004
Nord 5 6458005
Centre 6 6458006
Beaux-Arts 7 6458007
Maladière – Mail 8 6458008
La Coudre 9 6458009
Monruz 10 6458010
Pierre-à-Bot – Acacias 11 6458011
Chaumont 12 6458012

Geschichte

Die erste schriftliche Nennung von Neuenburg datiert aus dem Jahr 1011, als der Burgunderkönig Rudolph III. Novum Castellum (das neue Schloss) seiner Gattin Irmengarde zum Geschenk machte. Dieses «neue Schloss» befand sich vermutlich dort, wo heute das Gefängnis steht und war nicht viel mehr als eine kleine Garnison.

Die Stadt wuchs gemächlich. 1180 legten Ulrich II. von Neuenburg und seine Gattin den Grundstein für ein neues Schloss und die Eglise collégiale. Ulrichs Nachkommen gaben im Jahr 1214 den Neuenburgern den Status einer Freien Stadt. 1250 wurden die ersten Häuser auf der linken Seite des Flüsschens Seyon gebaut.

Das heute noch bestehende Quartier Neubourg und die Stadtmauer entstanden. 1349 raffte die Pest ein Drittel der Stadtbevölkerung dahin. 1530 brachte der von Bern geschickte Guillaume Farel die Reformation nach Neuenburg. Im Jahr 1579 trat der Fluss Seyon über die Ufer, zerstörte dabei alle Brücken der Stadt sowie das Rathaus und die darunter liegenden Stadtarchive.

Zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert wuchs die Stadt bis an die Ufer des Neuenburgersees und die Mündung des Seyons. Einige reiche Patrizier begannen, Häuser ausserhalb der alten Stadtmauer zu bauen. Es entstanden der Faubourg de l’Hôpital, der Faubourg du Lac, das Quartier du Lac und das erst später so genannte Quartier Universitaire. 1838 wird die Académie de Neuchâtel eröffnet, die 1910 zur Universität wird.

In den Jahren 1839 bis 1843 wurde der Fluss Seyon korrigiert, der die Stadt immer wieder überflutet hatte. Er wurde in Röhren umgeleitet und an der Stelle des alten Flussbettes entstand eine Geschäftsstrasse (die Rue du Seyon). Im 19. Jahrhundert wurde auch das Seeufer mehrmals umgebaut. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie und des Bahnhofs (1859) an der Flanke des Chaumonts wuchs die Stadt weiter in Richtung Norden. Am Seeufer wurde die Strassenbahnlinie nach Boudry eröffnet.

Von 1707 bis 1805, von 1815 bis 1848, und formal auch noch bis 1857 gehörte die Stadt dem König von Preussen. 1930 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde La Coudre in die Stadt Neuenburg eingemeindet.

Für die politische und allgemeine Entwicklung der Stadt, der Region und des Kantons siehe Geschichte des Kantons Neuenburg.

Politik

Legislative

11
14
1
15
11 14 15 
zur Vorlage
Von 41 Sitzen entfallen auf:

Der conseil général (dt. Generalrat) wird vom Stimmvolk alle vier Jahre gewählt, zuletzt am 13. Mai 2012. Für die Legislatur 2012–2016 setzt er sich wie folgt zusammen: FDP 15 Sitze, SP 14 Sitze, PopVertsSol 11 Sitze (Bündnis aus POP, Grünen und solidaritéS) und CVP 1 Sitz.[5]

Exekutive

Die Exekutive wird durch den fünfköpfigen conseil communal (dt. Gemeinderat) gebildet. Er wird parallel zur Legislative ebenfalls alle vier Jahre vom Volk gewählt. Das Stadtpräsidium wechselt jährlich unter den Mitgliedern des Gemeinderates.[6] Zur Zeit setzt er sich aus zwei Vertretern der FDP, zwei Sozialdemokraten und einer Grünen zusammen.[7]

Verwaltung

In Neuenburg hat das eidgenössische Bundesamt für Statistik seinen Sitz. Im Rahmen der Dezentralisierung der Bundesverwaltung wurde es 1998 von Bern nach Neuenburg verlegt.

Sehenswürdigkeiten

Die weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt sind das Schloss und die Kollegiatskirche (La Collégiale), in welcher sich auch der Kenotaph (Grabmal der Grafen von Neuenburg) befindet. Das Schloss beherbergt heute einen Teil der kantonalen Verwaltung. Zu den Sehenswürdigkeiten von Neuenburg zählen auch der Tour des Prisons, das Maison des Halles und das Hôtel Du Peyrou. Bei Neuenburg befindet sich der Aussichtsturm Chaumont.

Kultur und Freizeit

Das Kunstmuseum Neuenburg

Neuenburg verfügt über drei überregional bedeutende Museen:

  • das international bekannte Musée d’Ethnographie (Ethnographie-Museum)
  • das Musée d’Art et d’Histoire, in welchem die drei weltberühmten Automaten der Brüder Jaquet-Droz ausgestellt sind
  • das Centre Dürrenmatt, in dem Gemälde und Zeichnungen des Schweizer Schriftstellers und Dramatikers Friedrich Dürrenmatt ausgestellt werden. Friedrich Dürrenmatt bezog im Jahr 1952 sein Haus oberhalb des Stadt, wo er bis zu seinem Tod am 14. Dezember 1990 lebte und arbeitete. In einigen seiner Werke hatte er dieses Leben knapp an der Sprachgrenze sogar thematisiert – insbesondere die Tatsache, dass er ab 1952 im französischsprachigen Teil lebte, aber auf Deutsch schrieb. Nach seinem Tod wurde sein Haus erweitert, sodass darin ein Museum eingerichtet werden konnte, das im September 2000 offiziell eröffnet wurde. Dieses Museum – das Centre Dürrenmatt – widmet sich auf mehreren Etagen seinem literarischen, malerischen sowie auch seinem sonstigen künstlerischen Schaffen. Es bietet neben zahlreichen interessanten Exponaten, darunter handschriftlichen Skizzen zu seinen Stücken sowie vielen seiner Bilder, und regelmässigen Veranstaltungen auch einen guten Blick über den Neuenburgersee.

In Neuenburg finden alljährlich mehrere Festivals statt. Dazu gehören das Strassenmusik-Festival und das NIFFF (Neuchâtel International Fantastic Film Festival). Am bekanntesten ist das Weinfest Fête des Vendanges, das seit 1902 jährlich im September stattfindet und inzwischen jeweils über 100'000 Besucher anzieht.

Seit 2001 findet zudem jährlich Anfang Juni das Festi' Neuch statt, ein mittlerweile viertägiges Openair-Festival mit einem auf die Stilrichtungen Pop, Rock, Hip-Hop sowie Electro ausgerichteten Programm. Das Gelände befindet sich direkt am Seeufer entlang der Jeunes Rives. Während bei der ersten Ausführung ca. 3'000 Besucher angelockt wurden, vergrösserte sich die Anzahl verkaufter Tickets bis 2010 auf rund 37'000. [8]

Gesundheitswesen

Neuenburg verfügt mit dem Hôpital Pourtalès über ein öffentliches Spital mit 24-Stunden-Notfallversorgung. Es gehört zum Klinikverbund Hôpitaux neuchâtelois. Mit dem Hôpital de la Providence existiert zudem ein Privatspital in der Stadt.

Verkehr

Neuenburg ist mit vier Stationen an das Netz der SBB angeschlossen. In Neuchâtel-Gare besteht am Morgen eine TGV-Verbindung nach Paris und abends in der Gegenrichtung nach Bern. Im Innerschweizerischen Verkehr wird Neuenburg von der Linie St. GallenLausanne/Genf Flughafen sowie S- und Regionalbahnen bedient.

Für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt ist das Verkehrsunternehmen Transports en commun de Neuchâtel et environs (TN) zuständig. Es betreibt die Strassenbahn Neuenburg, die heute nur noch aus einer Überlandlinie nach Boudry besteht, den Trolleybus Neuenburg (vier Linien) sowie diverse Autobuslinien. Es gibt drei Standseilbahnen bzw. Drahtseilbahnen. Eine dieser Bahnen führt von Neuchâtel Ecluse nach Plan. Neuchâtel-Gare wird durch die Fun'ambule mit der Unterstadt und somit der Universität verbunden und die Standseilbahn führt von Neuchâtel La Coudre auf den Chaumont.

Anschluss an das Schweizer Autobahnnetz besteht mit der A5.

Persönlichkeiten

Galerie

Literatur

  • Neuchâtel, l’heure de vivre. Ed. G. Attinger, Neuchâtel, 1992.
  • Oswald, Franz et al.: Helvéti-Cité: Das Projekt «Netzstadt Drei-Seen-Land». Fallstudie zur urbanen Gestaltung des Territoriums, Zürich 2004 (Stadtplanung, gemeinsames Projekt der Städte Biel, Murten, Neuenburg und Yverdon-les-Bains zur Nachbereitung der Expo.02)

Weblinks

 Commons: Neuenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Population au 31 décembre 2013 – selon les districts et les communes (XLS; 29 kB). Republik und Kanton Neuenburg. Abgerufen am 29. Juli 2014.
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. http://www.neuchatelville.ch/conseil-general-en-bref abgerufen am 12. Juli 2012
  6. http://www.neuchatelville.ch/conseil-communal-en-bref abgerufen am 12. Juli 2012
  7. http://www.neuchatelville.ch/conseil-communal-composition abgerufen am 12. Juli 2012
  8. http://www.festineuch.ch/festival/historique.html
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