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Der Bund

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt die Schweizer Tageszeitung Der Bund; zu weiteren gleichnamigen Bedeutungen siehe Der Bund (Begriffsklärung).
Der Bund
Logo Der Bund.svg
Beschreibung Schweizer Tageszeitung
Verlag Espace Media AG, Bern
(Teil des Tamedia-Konzerns, Zürich)
Erstausgabe 1. Oktober 1850
Erscheinungsweise werktäglich
Verkaufte Auflage (WEMF-Auflagebulletin 2018[1]) 37'362 (Vj. 38'616) Exemplare
Verbreitete Auflage (WEMF-Auflagebulletin 2018) 37'800 (Vj. 38'923) Exemplare
Reichweite (WEMF Total Audience 2018-2[2]) 0,324 (Vj. 0,325)* Mio. Leser
Weblink www.derbund.ch

* (inkl. Berner Zeitung)

ZDB 126145-9

Der Bund ist eine Schweizer Tageszeitung aus der Bundesstadt Bern. Am 1. Oktober 1850 gegründet, verfocht der Bund die 1848 in Kraft getretene Bundesverfassung der Schweiz und sah sich als Sprachrohr des neuen Bundesstaates.

Die Tageszeitung hat eine WEMF-beglaubigte Auflage von 37'362 (Vj. 38'616) verkauften bzw. 37'800 (Vj. 38'923) verbreiteten Exemplaren.[1] Die drei Regionalausgaben der Berner Zeitung sowie deren Kopfblätter Berner Oberländer und Thuner Tagblatt aus dem gleichen Verlag erzielen zusammen mit dem Bund eine Reichweite von 324'000 (Vj. 325'000) Lesern (WEMF Total Audience 2018-2)[2].

Chefredaktor ist seit dem 1. Januar 2015 Patrick Feuz[3], Chefredaktor der Mantelredaktion seit 2018 Arthur Rutishauser, Chef vom Dienst ist Beat Stähli.

Allgemeines

Der Bund gliedert sich in vier Faszikel, die die klassischen Zeitungsressorts repräsentieren:

  • Der erste Faszikel enthält mit der «Seite 2» eine tägliche Themenseite, danach folgen die Seiten des Ausland- und des Inlandressorts.
  • Der zweite Zeitungsbund enthält internationale, nationale und regionale Wirtschaftsnachrichten, Börsendaten sowie die Sportberichterstattung.
  • Der dritte Teil trägt den Titel «Bern» und enthält Nachrichten aus Stadt, Region und Kanton Bern. Die letzte Seite des 3. Faszikels mit dem Titel «Panorama» enthält vermischte Nachrichten.
  • Der letzte Faszikel, genannt «Der kleine Bund», ist der Kultur gewidmet. Hier sind auch das aktuelle Veranstaltungs-, Kino- und Fernsehprogramm sowie die Sonderseiten mit den Themen «Reisen», «Digital», «Gesellschaft», «Wissen» und «Fotografie» zu finden.

Samstags erscheinen jeweils an Stelle der Themenseite das «Samstagsinterview» und der wöchentliche Leitartikel; gleichentags liegt dem Bund Das Magazin bei.

Ein Tram von Bernmobil als Bund-Werbeträger

Der Bund wird herausgegeben von der Espace Media AG, die seit 2007 zur Zürcher Tamedia-Gruppe gehört. Diese, ebenfalls Herausgeberin der Berner Zeitung, ist verantwortlich für das Verlagsgeschäft: Anzeigenkunden können seit der Einführung des sogenannten Berner Modells – ein Verlag, zwei Zeitungen – seit dem 1. Januar 2004 nur noch Inserate für beide Titel zusammen buchen.

Layout

Das Layout des Bunds lehnt sich seit der inhaltlichen Kooperation an dasjenige des Tages-Anzeigers an. So wird bei beiden die Schriftfamilie Publico eingesetzt,[4] was den Austausch von Inhalten zwischen den beiden Zeitungen erleichtern soll. Die Layouts von Bund und Tages-Anzeiger wurden mit dem Ziel entworfen, dass sie sich «so weit gleichen wie nötig und so weit unterscheiden wie möglich».[4] Dominierende Farben im Bund-Layout sind Schwarz und Blau.

Geschichte

Der Bund wurde vom Solothurner Buchhändler Louis Jent[5] gegründet und erschien erstmals am 1. Oktober 1850 in einer Auflage von rund 1000 Exemplaren.[6] Anfangs hatte die Zeitung zwei Redaktoren. Sie wurde zunächst als parteiunabhängige Zeitung nach dem Vorbild von The Times gegründet, schlug sich aber bald auf die Seite der Liberalen.[6]

Zunächst erschien der Bund täglich, auch sonntags. Zwischen 1890 und 1967 erschien er werktags zwei Mal täglich, nachdem ein entsprechender Versuch 1869 am Widerstand der Leserschaft gescheitert war.[6]

Als erste Setzmaschine in der Schweiz wurde beim Bund ab 1893 eine Thorne-Setzmaschine eingesetzt.[6] 1976 wurde der Bleisatz durch den Fotosatz ersetzt.[7]

Im Deutschen Reich war der Bund von 1934 bis 1945 verboten, genauso wie auch die Neue Zürcher Zeitung und die National-Zeitung. Das Verbot wurde als Reaktion auf die Berichterstattung über den so genannten Röhm-Putsch erlassen.[6]

In den 90er Jahren übernahm die NZZ-Gruppe den Bund.[7] Es gelang jedoch nicht, die Zeitung in die Gewinnzone zu führen. Schliesslich übernahm Espace Media im Jahr 2004 40 % der Aktien und die operative Führung von der NZZ, 2007 auch den Rest der NZZ-Beteiligung.[6] Ab März 2005 wurde der Bund im Druckzentrum der Espace Media gedruckt. Er blieb jedoch redaktionell unabhängig von der Berner Zeitung.

Im Mai 2006 löste der Bund als Folge von Sparmassnahmen seine Sportredaktion auf. Danach übernahm die mit Bund-Journalisten aufgestockte Sportredaktion der lokalen Konkurrentin Berner Zeitung die Berichterstattung. Ab 2008 untersuchte eine Projektgruppe der Tamedia AG, seit 2007 Mehrheitsaktionärin von Espace Media, verschiedene Varianten für den Bund. Im Vordergrund stand dabei entweder eine enge Zusammenarbeit mit dem Tages-Anzeiger oder der Zusammenschluss mit der Berner Zeitung zu einer neuen Regionalzeitung.

Die Ankündigung löste zahlreiche, mehrheitlich bedauernde oder empörte Reaktionen aus. In der Folge lancierte der Berner Politikberater und Buchautor Mark Balsiger das Komitee «Rettet den Bund». Das Komitee, das von Politikern aus verschiedenen Parteien und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur präsidiert wird, setzt sich für die Eigenständigkeit des Bunds ein. Während der ersten zwei Wochen nach der Gründung sind dem Petitionskomitee ungefähr 7000 Personen beigetreten; Anfang 2010 verzeichnete das Komitee 16'500 Mitglieder.

Im Mai 2009 entschied sich der Verwaltungsrat der Tamedia AG für die Variante, die Bund-Chefredaktor Artur K. Vogel und Res Strehle, Co-Chefredaktor des Tages-Anzeigers, ausgearbeitet hatten: Der Bund bleibt als eigenständiger Titel erhalten, arbeitet jedoch künftig redaktionell eng mit dem Tages-Anzeiger zusammen. Seit Oktober 2009 ist das Modell in Kraft: Der Bund bezieht die ganze Auslandberichterstattung, Teile der Innenpolitik, der Wirtschaft, des Sports und der Kultur sowie Beilagen vom Tages-Anzeiger. Eine gemeinsame Bundeshausredaktion in Bern unter Bund-Ägide, geleitet von Fabian Renz, berichtet für beide Titel über die Bundespolitik.[8]

Seit Anfang 2018 erstellen nur noch je eine deutsch- und eine französischsprachige Tamedia-Redaktion den internationalen/nationalen Mantel (Inland, Ausland, Wirtschaft und Sport) für die 12 bezahlten Tages- und 2 Sonntagszeitungen der Tamedia. Chef der deutschsprachigen Mantelredaktion ist der vorherige Chefredaktor von Tages-Anzeiger/SonntagsZeitung Arthur Rutishauser. Er bleibt zudem Chefredaktor der SonntagsZeitung. Patrick Feuz bleibt Chefredaktor des Bunds.[9][10]

Chefredaktoren

  • 1850–1864: Abraham Roth (de facto)
  • 1866–1874: Johann Karl Tscharner
  • 1875–1882: Franz Limacher
  • 1882–1890: Konrad Eggenschwyler
  • 1890–1925: Michael Bühler
  • 1925–1941: Ernst Schürch
  • 1941–1964: Walter Egger
  • 1964–1984: Paul Schaffroth
  • 1985–1987: Hans Stark
  • 1987–1989: Andreas Christoph Kurz
  • 1989–1995: Peter Ziegler
  • 1995–2000: Konrad Stamm
  • 2001–2006: Hanspeter Spörri
  • 2007–2014: Artur K. Vogel
  • seit 2015: Patrick Feuz

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Der Bund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.