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Claire Goll

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Claire Goll
Claire Goll

Claire Goll (geb. Clara Aischmann) (geb. 29. Oktober 1890 in Nürnberg; gest. 30. Mai 1977 in Paris) war eine deutsch-französische Schriftstellerin und Journalistin und die Ehefrau des Dichters Yvan Goll.

Leben und Werk

Im Jahr 1911 heiratete Clara Aischmann den späteren Verleger Heinrich Studer und lebte mit ihm in Leipzig. Im Mai 1912 wurde ihre Tochter Dorothea Elisabeth (genannt Doralies) Studer geboren. 1916 emigrierte sie als Pazifistin in die Schweiz, wo sie an der Universität Genf studierte, sich in der Friedensbewegung engagierte und journalistisch zu arbeiten begann. 1917 lernte sie den Dichter Yvan Goll kennen. Ende 1918 hatte sie eine Affäre mit Rainer Maria Rilke, mit dem sie bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden war.

Im Jahr 1918 erschien ihr erster Gedichtband Mitwelt und der Erzählungsband Die Frauen erwachen. Mit Yvan Goll ging sie 1919 nach Paris, wo beide 1921 heirateten. Ihre Erzählungen, Gedichte und Romane erschienen auch in französischer Sprache. Ihre Gedichtbände Poèmes d'amour (1925), Poèmes de la jalousie (1926) und Poèmes de la vie et de la mort schrieb sie gemeinsam mit ihrem Ehemann als Wechselgesang der Liebe.

Claire und Yvan Goll (beide waren jüdischer Herkunft) flohen 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs vor den Nationalsozialisten ins Exil nach New York. Erst 1947 kehrten sie wieder nach Paris zurück, wo Yvan Goll 1950 starb.

Nach dem Tod von Yvan Goll widmete sich Claire Goll zunehmend dem Werk ihres Mannes – wobei sie Texte manipulierte und Daten fälschte. Ihre autobiographischen Romane Der gestohlene Himmel (1962) und Traumtänzerin (1971) fanden kaum Beachtung. Für Aufsehen sorgte hingegen ihr Streit mit Paul Celan, bekannt als „Goll-Affäre“. Claire Goll warf Celan vor, er habe Yvan Goll plagiiert, was sich als unwahr herausstellte.

Für ein gewisses Aufsehen sorgten auch Claire Golls Memoiren Ich verzeihe keinem. Eine literarische Chronique scandaleuse unserer Zeit (La Poursuite du Vent, 1976). Goll verstarb 1977 und wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt; ihr Grabstein trägt eine Zeichnung von Marc Chagall. Seit ihrem Tod widmen sich auch verstärkt Literaturwissenschaftler und Zeithistoriker ihrem Nachlass.

Literatur

  • Michaela Karl: Claire Goll: Die Femme fatal. In: Bayerische Amazonen – 12 Porträts. Pustet, Regensburg 2004. ISBN 3791718681. S. 116-131
  • Susanne Nadolny: Claire Goll. "Ich lebe nicht, ich liebe." Collage mit Texten, Bildern und Fotos. Edition Ebersbach, Berlin 2002. ISBN 393470347X.
  • Barbara Wiedemann (Hrsg.): Paul Celan – die Goll-Affäre: Dokumente zu einer "Infamie". Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2000, ISBN 3-518-41177-2
  • Vollständige Autorinnen-Bibliographie (dt. und frz. Titel, 99 Nennungen) in: Ulrike Stadler-Altmann: Das Zeitgedicht der Weimarer Republik. Mit einer Quellenbibliographie Georg Olms, Hildesheim 2001 ISBN 3487114666 (Reihe: Germanistische Texte und Studien) S. 457 - 461

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Claire Goll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.