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Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger

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Dieser Artikel beschreibt eine Organisation der Tages- und Wochenpresse-Verleger. Vergleiche jedoch den Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger
Logo
Rechtsform Eingetragener Verein
Gründung 14. Juli 1954
Ort Berlin, Haus der Presse
Präsident Mathias Döpfner
Geschäftsführer Dietmar Wolff
Mitglieder 10 Landesverbände
Website http://www.bdzv.de

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e. V. (BDZV) ist die Dachorganisation der deutschen Tages-, Sonntags- und politischen Wochenpresse und vertritt die Belange von 281 Tageszeitungen, deren tägliche Auflage über 13,7 Mio. verkaufte Exemplare betragen und 13 Wochenzeitungen, mit knapp einer Million verkaufter Exemplare.[1] Dem Verband gehören zehn Landesverbände an. Der Verband hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins.

Struktur

Organe sind das Präsidium und die Delegiertenversammlung. Präsident ist seit 2016 Mathias Döpfner (Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE), als Vizepräsidenten fungieren Matthias Ditzen-Blanke (Geschäftsführer und Verleger der Nordsee-Zeitung GmbH), Thomas Düffert (Vorsitzender der Madsack Mediengruppe), Valdo Lehari jr. (Verleger und Geschäftsführer des Reutlinger General-Anzeigers) und Richard Rebmann (Vorsitzender der Geschäftsführung Südwestdeutsche Medienholding). Ehrenmitglieder des Präsidiums sind Eberhard Ebner, Helmut Heinen, Wilhelm Sandmann und Rolf Terheyden.[2] Der Hauptgeschäftsführer des BDZV ist seit November 2004 Dietmar Wolff.[3]

Geschichte

Der Verband wurde am 14. Juli 1954 durch den Zusammenschluss des Gesamtverbands der deutschen Zeitungsverleger und des Vereins Deutscher Zeitungsverleger (VDZV) gegründet. Im Gesamtverband der deutschen Zeitungsverleger waren jene Neuverleger organisiert, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten die Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung erhalten hatten. Im VDZV hatten sich jene Altverleger versammelt, die bereits vor 1945 Zeitungen herausgegeben hatten und deshalb unter alliierter Besatzung bis 1949 ein Publikationsverbot bekommen hatten.[4] Sitz des Verbandes ist seit dem 1. August 2000 Berlin, zuvor hatte sich der Sitz in Bonn befunden.[5]

Mitgliedsverbände

  • Verband Bayerischer Zeitungsverleger e. V. (VBZV)
  • Verband der Zeitungsverlage in Berlin und Ostdeutschland e. V. (ZVBO)
  • Zeitungsverlegerverband Bremen e. V. (ZVVB)
  • Zeitungsverlegerverband Hamburg e. V. (ZVH)
  • Verband Hessischer Zeitungsverleger e. V. (VHZV)
  • Verband Nordwestdeutscher Zeitungsverlage e. V. (VNZV)
  • Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen e. V. (ZVNRW)
  • Verband der Zeitungsverleger in Rheinland-Pfalz und Saarland e. V.
  • Verband Sächsischer Zeitungsverleger e. V. (VSZ)
  • Verband der Zeitungsverlage Norddeutschland e. V. (VZN)

Präsidenten

Aufgaben

Der Verband bezweckt die Wahrung und Vertretung der gemeinsamen ideellen und wirtschaftlichen Interessen der Verlage. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere:

  • „die Wahrung und Förderung des Ansehens der Zeitungsverlage in der Öffentlichkeit und deren Vertretung gegenüber Bundesregierung, Volksvertretung, Behörden und Organisationen“,
  • die Wahrung der Unabhängigkeit gegenüber den staatlichen Organen,
  • „die Wahrung eines dem Berufsstand angemessenen Wettbewerbs und die Bekämpfung unlauterer Werbung sowie aller Methoden eines Verdrängungswettbewerbs“,
  • die überbetriebliche Aus- und Weiterbildung von Journalisten und Verlagskaufleuten,
  • „die Führung von Verhandlungen in sozialrechtlichen Angelegenheiten und der Abschluss von Tarifverträgen“.[1]

Der Verband ist Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklärung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung gegen den Gesetzesentwurf über die Vorratsdatenspeicherung. Außerdem ist er Teil des Gesellschafterkreises der 1949 gegründeten Presse-Versorgung, einer Versorgungseinrichtung für Journalisten und Medienfachleute.

Auszeichnungen

Theodor-Wolff-Preis

Mit dem Theodor-Wolff-Preis würdigt der BDZV seit 1962 jährlich journalistische Glanzstücke in Sprache, Stil und Form, die durch ihre gründliche Recherche, ihre eingehende Analyse und ihre breite Information Zeugnisse einer demokratischen und gesellschaftspolitischen Verantwortung sind. Dabei wird großer Wert nicht nur auf die Berichterstattung aus Politik und Gesellschaft gelegt, auch herausragende lokale Beiträge werden preisgekrönt. Die Auszeichnung erinnert an Theodor Wolff – legendärer Leitartikler und Chefredakteur des Berliner Tageblatts, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Texten und Analysen eine ganze Generation von Journalisten, Politikern und Lesern prägte. Der Theodor-Wolff-Preis gilt neben dem Nannen-Preis als die renommierteste Auszeichnung, die die Zeitungsbranche zu vergeben hat. Seit der Gründung wurden mehr als 420 Journalisten damit geehrt. Vergeben werden fünf mit je 6000 Euro dotierte Würdigungen sowie ggf. ein (undotierter) Preis für das Lebenswerk. Seit dem Jahr 2012 können auch Online-Beiträge, die ausschließlich auf den Websites der Zeitungen veröffentlicht wurden, eingereicht werden. Der unabhängigen Jury gehören neun namhafte Journalisten an, turnusgemäß endet die Mitgliedschaft in der Jury nach neun Jahren.[7]

Bürgerpreis der deutschen Zeitungen

Der Verband hat im Jahr 2010 den Bürgerpreis der deutschen Zeitungen erstmals ausgeschrieben. Gewürdigt wird bürgerschaftliches Engagement. Ausgezeichnet als Deutschlands „Bürgerin oder Bürger des Jahres“ werden Personen, die auch jenseits ihrer eigentlichen Profession Herausragendes für die Gesellschaft leisten. Die deutsche Nationalität ist ausdrücklich nicht Voraussetzung. Vorschläge für den mit 20.000 Euro dotierten „Bürgerpreis der deutschen Zeitungen“ können ausschließlich durch die Zeitungen eingereicht werden. Die Jury besteht aus den gut 250 Chefredakteuren der BDZV-Mitgliedsverlage.

Rückblende/Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen

Der Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen wurde erstmals im Jahr 2000 verliehen, zuvor hatte der BDZV von 1995 an als Preis die „Spitze Feder“ vergeben. Der Preis ist Bestandteil des Foto- und Karikaturenwettbewerbs Rückblende in Berlin (bis 1999 Bonn). Ausgezeichnet werden Karikaturen, die das politische Leben und die politischen Geschehnisse der zurückliegenden zwölf Monate nachzeichnen. Die mit insgesamt 8000 Euro dotierte Würdigung wird zusammen mit der Landesvertretung Rheinland-Pfalz vergeben, die ihrerseits die besten politischen Fotos des Jahres ehrt. Sieger der Rückblende 2014 ist der Karikaturist Klaus Stuttmann.[10]

Zukünftige Entwicklung

Für die künftige Erschließung der jungen Leser gab der Verband im September 2010 den Start der Initiative Junge Leser bekannt. Diese ist Netzwerk und Wissensdatenbank zum Thema Kinder- und Jugendengagement der Zeitungen und wird für Mitgliedsverlage des BDZV sowie befreundete Verlage im deutschsprachigen Ausland tätig. Das Wissensnetzwerk unterstützt Zeitungsverlage, ihre Zukunft zu gestalten und zu sichern - insbesondere im Hinblick auf die sich verändernde Medienkultur. Gesellschafter der GmbH sind der BDZV e. V. und die TBM Marketing GmbH in Burgwedel. Der Verband betonte, dass sich die Veränderungen im Mediennutzungsverhalten der jungen Menschen mit einer starken Tendenz zu digitalen Informationsquellen auf den Konsum von Zeitungstiteln auswirken und man sich für die Zukunft rüsten wolle.[11]

Statistik

  • 1954: 225 publizistische Einheiten, 624 Tageszeitungen, verkaufte Auflage 13,4 Millionen Exemplare (nur die damalige Bundesrepublik Deutschland)
  • 2005: 138 publizistische Einheiten, 359 Tageszeitungen, verkaufte Auflage 21,7 Millionen Exemplare
  • 2012: 130 publizistische Einheiten, 333 Tageszeitungen, verkaufte Auflage 18,4 Millionen Exemplare

Literatur

  • Hans-Bredow-Institut (Hrsg.): Medien von A bis Z. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2006. ISBN 3531144170

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Über den Verband BDZV
  2. Gremien
  3. Fachabteilungen
  4. Zur Vorgeschichte beider Verbände siehe Heinz-Dietrich Fischer: Der Presseverleger zwischen Kommunikator und Mercator. In: Ders. (Hrsg.): Deutsche Presseverleger des 18. bis 20. Jahrhunderts, Pullach 1975, S. 11–39.
  5. Im Auftrag der Zeitung
  6. Das neue geschäftsführende BDZV-Präsidium stellt sich vor. Pressemitteilungen. www.bdzv.de, 22. Juli 2016, abgerufen am 13. August 2016.
  7. Home-twp
  8. Preisträger
  9. Rupert Neudeck zu „Deutschlands Bürger des Jahres“ ausgezeichnet, WDR, 30. September 2014.
  10. Karikaturpreis
  11. Neises, Bettina: BDZV zieht Reißleine und startet Initiative für junge Leser. In: Horizont online. 21. September 2010, abgerufen am 21. September 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.