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Synagoge (Ellerstadt)

Aus Jewiki
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Synagoge Ellerstadt
Ort Ellerstadt
Baujahr unbekannt
Abriss 1970
Koordinaten 49° 27′ 42″ N, 8° 15′ 31″ O49.461768.25848Koordinaten: 49° 27′ 42″ N, 8° 15′ 31″ O
Synagoge Ellerstadt (Rheinland-Pfalz)
Synagoge Ellerstadt

Die Synagoge in Ellerstadt stand in der Schuberstraße / Ecke Georg-Fitz-Straße. 1908 wurde sie aufgegeben und verkauft. Im Jahr 1970 erfolgte der Abriss.

Synagoge

Das genaue Baujahr der Synagoge ist nicht bekannt. 1908 wurde das Gebäude, das sich in einem schlechten baulichen Zustand befand, nach der Auflösung der jüdischen Gemeinde Ellerstadt für 125 Reichsmark an die Gemeinde Ellerstadt verkauft. Sie diente ab diesem Zeitpunkt als Vereinshalle und als Lager- und Versteigerungshalle für Obst und Gemüse. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden französische Kriegsgefangene in dem Gebäude untergebracht. Nach dem Krieg diente Sie dem Männergesangsverein als Vereinsheim. 1970 wurde sie dann abgebrochen und auf dem Gelände wurde das neue Vereinsheim des Männergesangvereins errichtet.[1][2][3]

Jüdische Gemeinde Ellerstadt

Die ersten Juden siedelten im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet von Ellerstadt. Es handelte sich um eine kleine jüdische Gemeinde. Im Jahr 1848 hatte die Zahl der Gemeindemitglieder mit 84 Ihren Höchststand erreicht. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu Abwanderungen in größere Städte und zu Auswanderungen in die Vereinigten Staaten und die Zahl der Gemeindemitglieder ging stark zurück. Dies führte dazu, das 1908 das für die Durchführung eines Gottesdienstes benötigte Minjan nicht mehr erreicht wurde. Die Gemeinde wurde daraufhin aufgelöst und die verbliebenen Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Ellerstadt gehörten ab diesem Zeit Punkt zur jüdischen Gemeinde Fußgönheim. Neben der Synagoge verfügte die Gemeinde über eine Mikwe und eine jüdische Schule. Zeitweilig war sehr wahrscheinlich ein eigener Lehrer angestellt, der auch die Aufgaben des Vorbeters und Schochet innehatte. Die Toten wurden auf dem jüdischen Friedhof Wachenheim beigesetzt.[1][2]

Entwicklung der jüdischen Einwohnerzahl

Jahr Juden Jüdische Familien Bemerkung
1801 58 10 Prozent der Bevölkerung von Ellerstadt
1808 52
1825 56
1848 84
1875 33
1900 19 oder 20 verschiedene Angaben in den Quellen
1924 9
1932 2

Quelle: alemannia-judaica.de[1]; jüdische-gemeinden.de[2];

Opfer des Holocaust

Das Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 und die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem führen 7 Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Ellerstadt (die dort geboren wurden oder zeitweise lebten) auf, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.[4][5]

Name Vorname Todeszeitpunkt Alter Ort des Todes Bemerkung Quellen
Kahn Paula 8. Mai 1945 63 Jahre Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 22. Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs. Deportation ab Sammellager Drancy am 10. August 1942 nach Konzentrationslager Auschwitz Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11535167 und Nr. 11165653) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Löb Babette 08. September 1941 72 Jahre Deportation am 22. Oktober 1940 ab Baden nach Internierungslager Gurs Internierungslager Gurs Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11581805) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Strauß Ferdinand unbekannt unbekannt Deportation am 22. Oktober 1940 ab Baden nach Internierungslager Gurs Internierungslager Gurs Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11643409) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Strauß Irma 05. November 1941 53 Jahre Deportation am 22. Oktober 1940 ab Baden nach Internierungslager Gurs Internierungslager Gurs Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11643579) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Strauß Lina 23. November 1941 66 Jahre Deportation am 22. Oktober 1940 ab Baden nach Internierungslager Gurs Internierungslager Gurs Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 8947719, Nr. 3222320 und Nr. 11643782) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Strauß Max Albert 01. Januar 1941 70 Jahre Deportation am 22. Oktober 1940 ab Baden nach Internierungslager Gurs Internierungslager Gurs Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 7194840, Nr. 3222232 und Nr. 11643870) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Weiss Emma 16. Januar 1946 67 Jahre Saint-Laurent-Du Pont Deportation am 22. Oktober 1940 ab Baden nach Internierungslager Gurs. Am 17. März 1941, Deportation nach Internierungslager Recebedou Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland

Literatur

  • Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Ellerstadt (VG Wachenheim an der Weinstraße, Kreis Bad Dürkheim). alemannia-judaica.de. Abgerufen am 20. Mai 2021.
  2. 2,0 2,1 2,2 Ellerstadt (Rheinland-Pfalz). jüdische-gemeinden.de. Abgerufen am 20. Mai 2021.
  3. Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 145.
  4. Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Bundesarchiv. Abgerufen am 20. Mai 2021.
  5. Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer. Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte. Abgerufen am 20. Mai 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge (Ellerstadt) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.