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Schwa

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Laut [ə]. Zum hebräischen Zeichen siehe Schwa (Hebräisch). Zum georgischen Buchstaben Šva siehe . Für den gleich aussehenden Groß- und Kleinbuchstaben im Aserbaidschanischen siehe Ə. Zum sogenannten Schwa indogermanicum siehe Laryngaltheorie.
IPA-Zeichen ə
IPA-Zeichen-Beschreibung lateinische Minuskel Schwa
IPA-Zeichen-Unicode-Code U+0259
SAMPA @
X-SAMPA @
Kirshenbaum @

Das Schwa oder e-Schwa (unterschieden von a-Schwa [ɐ]) bezeichnet einen Laut, der auch mittlerer Zentralvokal genannt wird. Dieser befindet sich artikulatorisch und akustisch im Vokaltrapez im Zentrum zwischen den anderen Vokalen. Im Deutschen erscheint er nur in unbetonten Silben (z. B. bereit, viele) und wird mit dem Buchstaben <e> verschriftlicht.

Verwendung

In vielen europäischen Sprachen erscheint das Schwa nur unbetont. Es gibt jedoch Ausnahmen wie das Albanische, Rumänische und viele slawische Sprachen:

  • Im Deutschen wird ein unbetontes, kurzes ‚e‘ in vielen Fällen als Schwa gesprochen, zum Beispiel in viele [ˈfi:lə]. Umstritten ist, ob die Schwa-Laute (das hier thematisierte e-Schwa und auch das verwandte a-Schwa wie in Lehrer [ˈleːʀɐ]) im Deutschen Phonemstatus haben (vgl. hierzu Staffeldt 2010 (s. u.)). In Reduktionssilben (wie gelegen) wird das Schwa häufig zugunsten eines als silbisch realisierten Folge-Konsonanten elidiert; beispielsweise wird Tafel gesprochen zu Tafl oder Dschungel [ˈdʒʊŋəl] zu Dschungl [ˈd͡ʒʊŋ]. Obwohl es häufig vorkommt, wird das Schwa im Deutschen nie als solches gekennzeichnet; weder mit einem eigenen Lautzeichen noch mit einem diakritischen Zeichen wie in der luxemburgischen Sprache.
  • Im Englischen ist das Schwa der häufigste Vokal, da sämtliche einfachen und mehrfach zusammengesetzten Vokalgrapheme in unbetonten Silben diesen Lautwert annehmen können. Es ist in einigen Fällen durch [ɪ] ersetzbar. Beispiele:
  • Im Französischen ist das unbetonte akzentlose ‚e‘ meist ein (allerdings gerundetes) Schwa mit einem Anklang, der schon fast zu einem – wenn auch gehauchten, kurzen und offenen - ‚ö‘ hin tendiert. Beispiele:
  • Im Armenischen gibt es den Buchstaben ‚ը‘ für das Schwa. Er wird nur am Anfang einiger Wörter geschrieben (auch in zusammengesetzten Wörtern), und auch am Ende der Wörter, wo das Schwa den bestimmten Artikel bildet. In den übrigen Fällen wird das Schwa in der Schreibung nicht wiedergegeben.
    • ընկեր – ënker – [ənˈkeɹ] – Kamerad, Freund
    • դասընկեր – dasënker – [dasənˈkeɹ] – Schulkamerad, Schulfreund
    • անունը – anunë – [aˈnunə] – der Name
    • փսփսալ – p’sp’sal – [əspʰəˈsal] – flüstern
    • սանր – sanr – [ˈsanəɹ] – Kamm
    • սպիտակ – spitak – [əspiˈtak] – weiß (Adj.)

Begriffsherkunft

Das Wort Schwa stammt aus dem Hebräischen, wo es das gleichnamige diakritische Zeichen „ְ “ bezeichnet; im modernen israelischen Hebräisch wird allerdings dieses Zeichen entweder [ɛ̝] oder gar nicht ausgesprochen. Die Benennung dieses Lautes als „Schwa“ kann als sprachlicher Treppenwitz aufgefasst werden, denn das Wort „Schwa“ [ʃwaː] bezeichnet eben jenen Laut, der gemäß dem hebräischen Original [ʃəˈwaː] zwischen „sch“ und „wa“ noch auszusprechen wäre.

Das hebräische Wort שְׁוָא (/šěwā’/ oder /ʃəˈvaʔ/, im modernen Hebräisch [ʃva]), bezeichnet im Hebräischen Alphabet ein Vokalisationszeichen, das als vertikales Punktpaar unter einem Konsonanten notiert wird (Beispiel: בְ; s. Schwa (Hebräisch)). Dieses Zeichen kennzeichnet im modernen Hebräischen entweder den Laut [ɛ̝] oder die völlige Abwesenheit eines Vokals, in älteren Formen des Hebräischen vermutlich verschiedene andere kurze Vokale. In Verbindung mit bestimmten Konsonanten hat sich aus dem Schwa ein a-, e- bzw. o-Laut entwickelt, der als Chatef-Patach, Chatef-Segol bzw. Chatef-Qametz bezeichnet wird und als Kombination des jeweiligen Vokalzeichens mit dem Schwa geschrieben wird; so zum Beispiel in der ersten Silbe des Wortes Adonaj (= Herr) – hier geht dem Vokal ein Glottisschlag voran.

Literatur

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schwa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.