Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ribbentrop

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur deutschen Bauhaus-Künstlerin siehe Lore Ribbentrop-Leudesdorff.
Stammwappen der Ribbentrop

Ribbentrop ist der Name eines alten Geschlechts, das vom Gut Ribbentrup am Vierenberg bei Schötmar/Bad Salzuflen im Kreis Lippe/Nordrhein-Westfalen stammt. Als Inhaber (Meier) des ursprünglichen Meierhofs der Fürstabtei Herford trägt das Geschlecht den Namen dieses Hofguts, später sind Angehörige des Geschlechts Beamte, Gutspächter, Gelehrte und Offiziere erst in gräflich-lippischen und herzoglich-braunschweigischen, dann in königlich-preußischen Diensten. Drei Linien wurden im 19. Jahrhundert geadelt.

Geschichte

Ersterwähnung des Stammhofes

Der Hof Ricbrachtincthorpe (Ribbentrup) gehört 1333 bei seiner urkundlichen Erwähnung, als er aus der Zuständigkeit des Amts Breda nun zum Amt Seligenwörden bei Salzuflen kommt, der Fürstabtei Herford.[1]

Ersterwähnung des Geschlechts

Die Familie Ribbentrop wird mit Heinrich Meyer zu Ribbentrup (um 1485–1547) und dessen Sohn Jürgen Meyer zu Ribbentrup (1510–1593), mit denen auch die ununterbrochene Stammreihe beginnt, erstmals urkundlich erwähnt.

Der Namensbestandteil Meyer verweist hierbei auf die an den Meierhof Ribbentrup gebundene Amtsbezeichnung des Meiers, also des vom Lehnsherrn eingesetzten Verwalters oder auch Pächters eines herrschaftlichen Gutshofes bzw. Fronhofes.

Familienverband

Ein Familienverband wurde 1912 gegründet und gab die Ribbentropschen Familiennachrichten heraus.

Nobilitierungen

Drei Linien des Geschlechts Ribbentrop werden im 19. Jahrhundert geadelt, wobei folgende Stammväter dieser drei Linien den erblichen preußischen Adel erhielten:

  • am 6. Februar 1823 Friedrich Ribbentrop, Königlich preußischer Generalintendant der Armee
  • am 1. Juni 1826 dessen Bruder Erich Ribbentrop, Königlich preußischer Geheimer Kriegsrat zu Luxemburg
  • am 8. Juni 1884 Karl Ribbentrop, Königlich preußischer Generalleutnant z. D.

Adoption des von

Am 15. Mai 1925 ließ sich der Sohn eines Oberstleutnants aus einer nie geadelten Linie, Joachim Ribbentrop (1893–1946) – ab 1920 mit einer Tochter des Sektfabrikanten Otto Henkell verheiratet und späterer deutscher Außenminister –, von seiner entfernten Verwandten Gertrud von Ribbentrop (1863–1943), Tochter des 1884 geadelten Karl Ribbentrop, adoptieren. Konform des Namensrechtes von 1919 der republikanischen Weimarer Verfassung (Art. 109 Abs. 3) trug er von diesem Zeitpunkt an vor seinem Familiennamen das von, allerdings galt es nicht als Adelsprädikat (jedenfalls in einem solchen Fall nicht zur Zeit der Monarchie), sondern als Namensbestandteil. Die von Joachim von Ribbentrop abstammenden Familienmitglieder (in den Jahren nach Kriegsende 1945 wurde auch die Namensform Henkell-von Ribbentrop angenommen) werden von der Vereinigung Deutscher Adelsrechtsausschuß zumindest nicht als historischer Adel anerkannt, sondern werden als sog. Scheinadel eingestuft. Der Deutsche Adelsrechtsausschuss wird heute von den Mitgliedern sämtlicher Familien, die vor 1919 in Deutschland als adelig galten, für solche Angelegenheiten als maßgeblich betrachtet.[2]

Wappen

1823: Geviert mit Herzschild; in Blau auf abgeledigtem grünem Boden ein silbernes Lamm. 1 und 4 in Blau auf grünem Boden ein rechts gekehrter geharnischter Bogenschütze, 2 und 3 sechs rechts gekehrte goldene Pfeile übereinander, überdeckt durch einen schräglinks gestellten goldenen Köcher. Auf dem gekrönten Helm mit rechts blau-silbernen, links rot-goldenen Decken ein natürlicher Kranich mit einem goldenen Stein in der erhobenen Rechten.

1826: In Gold auf abgeledigtem grünem Boden ein silbernes Lamm. Auf dem gekrönten Helm mit grün-goldenen Decken der Kranich (wie oben).

1884: Geteilt: Oben in Rot ein auf der Teilungslinie schreitendes silbernes Lamm, unten in Silber zwei aufwärtsgerichtete schwarze Kanonenrohre. Auf dem Helm mit rechts rot-silbernen, links schwarz-silbernen Decken der Kranich (wie oben).

Bekannte Namensträger

  • Alexander Michael von Ribbentrop (* 1955), pseudonym genannt Alban Nikolai Herbst, deutscher Schriftsteller und Nachfahre von Friedrich von Ribbentrop (1768–1841)

Nebenlinie Meyer/Meijer

Franz Meyer zu Ribbentrup, geboren um 1645, gestorben auf dem Meierhof zu Bakum, ist seit 1675 der zweite Ehemann der Anna Marie, der Tochter des Johann Meyer zu Bakum und Erbin des Meierhofes zu Bakum bei Melle.

Deren gemeinsamer Sohn Franz Henrich Meyer (1687–1758) ist der Stifter einer Nebenlinie, die sich auch in den nachfolgenden Generationen nur noch Meyer bzw. Meijer nennt. Denn da sein Vater den Meierhof Ribbentrup nicht geerbt hatte und seine Mutter bereits zwei erbvorberechtigte Söhne aus erster Ehe hat, übernimmt Franz Henrich keinen der beiden Hofnamen als Namensbestandteil und macht so Meyer zum neuen Familiennamen für seine Nachkommen. Er studiert Theologie und wird lutherischer Prediger in Buer bei Melle (heute Melle-Buer). Vor 1716 heiratet er Maria Hedwig Steinmeyer (1695–1751), eine Tochter des Johannes Steinmeyer aus Verden, lutherischen Predigers zu Herford-Radewig, und der Anna Katharina van Laer.

Die Nachkommen eines der gemeinsamen Söhne, Henrich Ludwig Meyer (1723–1793), der sich als Kaufmann in Amsterdam niederlässt, führen die niederländische Form des Familiennamens Meyer, nämlich Meijer.[10]

Literatur

  • Hans Ribbentrop: Der Meierhof Ribbentrup bei Schötmar in: Mitteilungen aus der lippischen Geschichts und Landeskunde 4 (Detmold 1906)
  • Hans Adolf Blau: Die Ribbentrop, in: Rasse 7 (1940).
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch B 1907 (Stammreihe und ältere Genealogie) bis 1936
  • Deutsches Geschlechterbuch 1931 (Stammreihe und ältere Genealogie)
  • Bernhard Thümmel: Die Meyer zu Schwabedissen. Eine ravensberger Hofes- und Familiengeschichte, Detmold 1930 (der Meierhof Ribbentrup wird darin erwähnt, da er wie der Meierhof Schwabedissen ursprünglich der Fürstabtei Herford gehörte)
  • Philipp Christian (sic!) Ribbentrop: Beschreibung der Stadt Braunschweig, Bd. 1 Braunschweig 1789, Bd. 2 Braunschweig 1791
  • Carl Philipp (sic!) Ribbentrop: Vollständige Geschichte und Beschreibung der Stadt Braunschweig, Braunschweig 1796
  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. 11, Leipzig 1811 (darin Bibliographie Philipp Christian Ribbentrops)
  • Georg Julius Ribbentrop: Zur Lehre von den Correal-Obligationen, Göttingen 1831
  • Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, Bd. 13, Teil 1, Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1836 (darin Biographie Heinrich Gottlieb Ribbentrob nebst biogr. Angaben zu Vater Philipp Christian Ribbentrop und Bruder Friedrich von Ribbentrop)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1]Ersterwähnung des Meierhofs Ribbentrup. Website der Familie Schwabedissen (Meyer zu Schwabedissen). Abgerufen am 21. März 2010.
  2. Artikel über Scheinadel mit Erwähnung des Falls Ribbentrop
  3. [2] Bibliographie Philipp Christian Ribbentrop. Website Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. 11, Leipzig 1811. Abgerufen 23. März 2010
  4. [3] Todesanzeige für Philipp Christian Ribbentrop (1737–1797) im Intelligenzblatt der Allg. Literaturzeitung/No. 47/1797/Literar. Nachrichten. II. Todesfälle/Sp.394 (rechts unten). Website Intelligenzblatt der Allgemeinen Literaturzeitung Numero 47. Sonnabends den 15ten April 1797. Abgerufen 23. März 2010
  5. Bernhard von Poten: Ribbentrop, Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 398–402.
  6. Wilhelm von Gümbel: Ribbentrop, Heinrich Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 406.
  7. [4]. Biographie Heinrich Gottlieb Ribbentrop. Website Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, Bd. 13, Teil 1, Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1836. Zugleich Einzelnachweis für den Vater Philipp Christian Ribbentrop (1737–1797) und den Bruder Friedrich von Ribbentrop (1768–1841). Abgerufen am 23. März 2010.
  8. Ernst Landsberg: Ribbentrop, Georg Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 405 f.
  9. Heinrich Pröhle: Ribbentrop, Friedrich Christian Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 402–405.
  10. Ahnentafel Meurer und van Woerkens

Weblinks


52.0811418.783784
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ribbentrop aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.