Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Oliver Hassencamp

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Oliver Hassencamp (geb. 10. Mai 1921 in Rastatt; gest. 31. März 1988 in Waging am See) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler sowie Jugendbuch- und Romanautor. Besonders erfolgreich wurde seine Jugendbuchreihe Burg Schreckenstein.

Leben

Oliver Hassencamp besuchte bis zum Abitur das Internat Schule Schloss Salem. Bereits in der Schule zeigte sich seine Begabung. Er inszenierte selbstverfasste Theaterstücke, schrieb Gedichte und gründete eine erfolgreiche Jazzband, King Olivers Rhythm Band, spielte Saxophon, Klarinette und Akkordeon. Am Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er im Alter von 18 Jahren eingezogen und in Russland schwer verwundet.

1945 begann er zunächst in München zu studieren, nahm dann Schauspielunterricht, bekam kleine Rollen in den Münchener Kammerspielen und wurde Regieassistent bei Erich Engel. Durch seine Begabung, satirische Texte zu interpretieren, wurde er Mitglied des Ensembles des Kabaretts Die Schaubude. Zusammen mit der Regisseurin Trude Kolman und Erich Kästner gründete er 1950 das politische Kabarett Die Kleine Freiheit. 1956 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Der Name entstand nach seiner Idee als Paragramm auf Wach- und Schließgesellschaft.

Nach Arbeiten für Fernseh- und Kinoproduktionen entschied sich Hassencamp, nur noch zu schreiben. 1959 erschien sein erster Roman Bekenntnisse eines möblierten Herrn, ein Bestseller, der auch verfilmt wurde. Es folgten Romane, Drehbücher, Theaterstücke, Dokumentationen sowie das Libretto zu einer Oper. Besonders erfolgreich wurden seine Jugendbücher um das Internat Burg Schreckenstein. Davon erschienen insgesamt 27 Bände, übersetzt auf Englisch, Chinesisch, Thai, Niederländisch und Spanisch.

Durch eine Kriegsverletzung litt Hassencamp unter Gehbeschwerden, wodurch er zu einem passionierten Radfahrer wurde. Dementsprechend schrieb er auch Drehbücher zu Fernsehfilmen über die Giro d’Italia und die Tour de France.

Seit 1967 war er mit der Autorin und Regisseurin Eva Hassencamp verheiratet und lebte in München und im Chiemgau. Bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall kam er 1988 im Alter von 66 Jahren ums Leben.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke (in Auswahl)

Burg Schreckenstein

Diese Buchreihe schildert die Erlebnisse und Streiche der Bewohner eines Jungeninternats, das in einer alten Burg untergebracht ist.

  • Band 01: Die Jungens von Burg Schreckenstein, 1959 (später als: Die Jungen von Burg Schreckenstein)
  • Band 02: Auf Schreckenstein geht’s lustig zu, 1960
  • Band 03: Auf Schreckenstein gibt’s täglich Spaß, 1966
  • Band 04: Die Schreckensteiner auf der Flucht, 1969
  • Band 05: Das Rätsel von Burg Schreckenstein, 1973
  • Band 06: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein, 1975
  • Band 07: Alarm auf Burg Schreckenstein, 1976
  • Band 08: Graf Dracula auf Schreckenstein, 1977
  • Band 09: Verschwörung auf Burg Schreckenstein, 1977
  • Band 10: Raub auf Burg Schreckenstein, 1978
  • Band 11: Das Burggespenst von Schreckenstein, 1978
  • Band 12: Spione auf Burg Schreckenstein, 1979
  • Band 13: 13 schlägt’s auf Schreckenstein, 1979
  • Band 14: Der Zauberer von Schreckenstein, 1979, als Schneider-Buch, Franz Schneider Verlag, München/Wien 1980, ISBN 3-505-08026-8.
  • Band 15: Das Ritterdrama von Schreckenstein, 1980
  • Band 16: Eins zu Null für Schreckenstein, 1981
  • Band 17: Schnüffler auf Burg Schreckenstein, 1981
  • Band 18: Die Glücksritter von Schreckenstein, 1982
  • Band 19: Die Gruseltour von Schreckenstein, 1982
  • Band 20: Der schwarze Schwan von Schreckenstein, 1983
  • Band 21: Dicke Luft auf Schreckenstein, 1983
  • Band 22: Das Phantom von Schreckenstein, 1984
  • Band 23: Geheimcode Schreckenstein, 1986
  • Band 24: Der bunte Hund von Schreckenstein, 1987
  • Band 25: Der Sportwettkampf von Schreckenstein, 1987
  • Band 26: Ritterturnier von Schreckenstein, 1988
  • Band 27: Geflüster auf Burg Schreckenstein, 1988

Zwischen 2002 und 2004 produzierte der Hörverlag die ersten sechs Bände der Schreckenstein-Reihe als Hörbuch (vollständige Lesung der Neuauflagen, gelesen von Rufus Beck).

Florian

In der dreibändigen Schneiderbuch-Reihe Florian werden die Erlebnisse eines parapsychisch begabten Jungen behandelt. Die Serie weist Verknüpfungen zur Schreckenstein-Reihe auf, und Florian wird sogar später in diese integriert.

  • Band 01: Florian der Geisterseher, 1979
  • Band 02: Florian auf Geisterreise, 1980
  • Band 03: Florian und das Geisterhaus, 1981

Romane und Sonstige Werke

  • Bekenntnisse eines möblierten Herrn, 1960
  • Das Recht auf den Anderen, 1962
  • Sage und Schreibe, 1967
  • Ich liebe mich, 1967
  • Libretto zur Oper Die Lebensregeln (uraufgeführt 1972 im Gärtnerplatztheater München)
  • Erkenntnisse eines etablierten Herrn, 1972
  • Die Frühstücksfreundin – ein heiterer Roman, 1975
  • Klipp & Klar, 1977
  • Geständnisse eines graumelierten Herrn, 1982
  • Der Sieg nach dem Krieg – Die gute schlechte Zeit, 1983
  • Fröhliche Zeiten. Die Wende zum Wunder, 1984
  • Der Sinn im Unsinn – Katechismus d. Nonsensologie, 1985
  • 555 kandierte Sätze: Aphorismen, 1987
  • Fröhliche Zeiten. Unterhaltsame Erinnerungen an die Zeit des Wirtschaftswunders, 1988
  • Die gute schlechte Zeit. Erinnerungen an Damals, hrsg. 1999

Fernsehdokumentationen

  • Dudelsack und Zitter, 1979
  • Capri ohne, 1980
  • Dokumentation über Eddy Merckx

Filme

Literatur

  • Gwendolyn von Ambesser: Schaubudenzauber – Geschichte und Geschichten eines legendären Kabaretts. Verlag Edition AV, Lich/Hessen 2006, ISBN 3-936049-68-8.
  • Susanne Bestmann: Pausenlose Kreativität mit Kopf und Händen. Am 10. Mai feierte Oliver Hassenkamp seinen 65. Geburtstag. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 42 = 153, 43, 1986, ISSN 0940-0044, S. 1619–1621.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Oliver Hassencamp aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.