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Nové Město na Moravě

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Nové Město na Moravě
Wappen von Nové Město na Moravě
Nové Město na Moravě (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Kraj Vysočina
Bezirk: Žďár nad Sázavou
Fläche: 6113 ha
Geographische Lage: 49° 34′ N, 16° 5′ O49.56111111111116.075594Koordinaten: 49° 33′ 40″ N, 16° 4′ 30″ O
Höhe: 594 m n.m.
Einwohner: 10.098 (1. Jan. 2019) [1]
Postleitzahl: 591 31
Kfz-Kennzeichen: J
Verkehr
Straße: Žďár nad Sázavou - Bystřice nad Pernštejnem
Bahnanschluss: Žďár nad Sázavou - Tišnov
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 10
Verwaltung
Bürgermeister: Michal Šmarda (Stand: 2010)
Adresse: 592 31 Nové Město na Moravě
Vratislavovo náměstí 103
Gemeindenummer: 596230
Website: www.nmnm.cz

Nové Město na Moravě (deutsch Neustadtl in Mähren) ist eine Stadt in Tschechien in der Region Vysočina zehn Kilometer östlich der früheren Bezirksstadt Žďár nad Sázavou.

Geografie

Nové Město na Moravě liegt am Südrand der Žďárské vrchy (Saarer Berge) im Ostteil der Böhmisch-Mährischen Höhe im westlichen Mähren am Oberlauf des Flüsschens Bobrůvka. Nördlich der Stadt befindet sich der Ochozawald, im Westen erheben sich der Harusův kopec (741 m) und Šibenice (706 m).

Geschichte

Der Ort wurde um 1250 von Boček von Jaroslavice und Zbraslav († 1255), dem Gründer des Zisterzienserklosters Saar, gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1267 als Bočkanov in einer Urkunde des Olmützer Bischofs Bruno von Schauenburg, in der er dem Kloster die Zehntansprüche aus den ehemaligen Gütern Bočeks von Jaroslavice und Zbraslav bestätigte. 1293 wurde der Ort unter dem Namen Nova Civitas in einer Urkunde Wenzels II. erstmals als ein Städtchen bezeichnet und unterstand der Gerichtsbarkeit des Klosters. Mit dem Tode von Smil von Obřany erlosch 1312 die Stammlinie des Boček von Jaroslavice und Zbraslav im Mannesstamme und ihre Güter fielen den Herren von Leipa zu. Nachfolgend entwickelte sich die Stadt zum Zentrum einer Herrschaft. 1482 übernahm Wilhelm II. von Pernstein die Herrschaft als Vormund für Pertold von Leipas nachgelassenen Sohn Heinrich und kaufte sie ihm 1495 ab. 1499 erhielt Neustadtl das Privileg für zwei Jahrmärkte. Im Jahre 1500 teilte Wilhelm von Pernstein die Herrschaft in die Anteile Neustadtl und Ingrowitz. Unter Johann von Pernstein begann die Abtrennung der Herrschaft Ingrowitz.

Während der Herrschaft der Herren von Pernstein erreichte die Stadt in der Renaissance ihre größte Blüte. 1564 übernahm die Stadt einen Teil der Schulden von Vratislav von Pernstein, der ihr im Gegenzuge eine weitgehende Selbstverwaltung gewährte. Nach Vratislavs Tod verkauften seine Söhne Jan und Maximilian von Pernstein die verschuldete Herrschaft an Wilhelm Dubský von Třebomyslice, der das Schloss Neustadtl zu seinem Sitz machte. 1603 kaufte Dubský auch die Herrschaft Ingrowitz auf. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Güter Dubskýs 1624 wegen Beteiligung am Ständeaufstand konfisziert und an Kardinal Franz Xaver von Dietrichstein verkauft, der bereits 1616 die Güter des Klosters Saar erworben hatte. Dessen Erbe fiel 1636 seinem Bruder Maximilian zu, der die Herrschaft 1638 an den Verwalter Simon Kratzer von Schönsberg verpachtete. Kratzer wurde 1645 beim Angriff der Schweden auf Neustadtl erschossen. Sein Sohn Franz Maximilian Kratzer von Schönberg errichtete in den Saarer Bergen mehrere Eisenhütten und -hämmer. 1660 kaufte Kratzer die Herrschaft. Als er 1679 verstarb, hinterließ er große Schulden und die Herrschaft ging in die Verwaltung eines Hauptgläubigers Ferdinand Fürst von Dietrichstein über. Dessen Sohn Leopold überließ die Herrschaft 1699 dem adeligen Damenstift Maria Schul in Brünn. Das Damenstift leitete im 18. Jahrhundert eine weitere Kolonisation der Saarer Berge ein.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Nové Město /Neustadtl ab 1850 zum Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Gerichtsbezirkes in Mähren. Mit dem Bau der Strecke von Tischnowitz nach Žďár nad Sázavou erhielt die Stadt 1905 einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1906 erfolgte zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten die Erweiterung des Stadtnamens in Nové Město na Moravě. 1949 verlor die Stadt ihren Status als Bezirksstadt und wurde dem Okres Žďár nad Sázavou angeschlossen.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Hlinné (Hlinny, auch Leimfeld), Jiříkovice (Jirschikowitz), Maršovice (Marschowitz), Nové Město na Moravě (Neustadtl), Olešná (Oleschna), Petrovice (Petrowitz), Pohledec (Pochledetz), Rokytno, Slavkovice (Slawkowitz) und Studnice (Studnitz) sowie der Ortslage Horní Dvůr (Oberhof).

Sehenswürdigkeiten

Der erhaltene historische Stadtkern bildet eine städtische Denkmalzone, deren reiche Ausschmückung der Straßen und Plätze mit Plastiken der in der Stadt geborenen Bildhauer Jan Štursa und Vincenc Makovský ergänzt wird. Zu den bedeutendsten Denkmälern gehören die katholische Kirche St. Kunigunde (Kostel svaté Kunhuty), das Alte Rathaus und das Schloss.

  • Katholische Kirche St. Kunigunde (Kostel svaté Kunhuty), Wratislaw-Platz (Vratislavovo náměstí), 14. Jahrhundert
  • Friedhofskirche Mariä Himmelfahrt (kostel Nanebevzetí Panny Marie), Ersterwähnung 1596
  • Evangelische Kirche, Neo-Renaissance 1898
  • Schloss, Entstehung 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Im Schloss ist jetzt die Hochlandgalerie (Horácká galerie) untergebracht.
  • Altes Rathaus, 1555 aus zwei Stadthäusern am Oberplatz umgebaut. Im Gebäude befindet sich das Hochland-Heimatmuseum (Horácké muzeum).
  • Haus Nr. 121 - 1608 Einrichtung einer Schule auf Kosten eines Beamten
  • Haus Nr. 13 - Haus der jüdischen Familie Brady. Das Schicksal der Tochter Hana Brady wurde durch das Buch der kanadischen Schriftstellerin Karen Levine, ähnlich wie das Schicksal von Anne Frank, bekannt.
  • Haus Nr. 97 – aus der Wende 15./16. Jahrhundert. Heute Sitz des Stadtinformationszentrums
  • Haus Nr. 103 - aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit Renaissance-Ursprüngen, ursprünglich mit Braurecht. Rekonstruktion 2002-2003 als Sitz der Stadtverwaltung
  • Haus Nr. 7 - Hotel „Panský dům“ („Herrenhaus“)
  • Haus Nr. 124 – Gebäude der I. Grundschule von 1879
  • Haus Nr. 11 – Geburtshaus des Bildhauers Vincenc Makovský

Sport

Nordwestlich der Stadt Nové Město na Moravě befindet sich am Harusův kopec und im Ochozawald das bedeutendste Skizentrum auf der Böhmisch-Mährischen Höhe, wo seit 1934 jährlich der Wettkampf um den Pokal Goldener Ski der Böhmisch-Mährischen Höhe ausgetragen wird. Dieser Wettkampf ist seit 1981 Teil des Skilanglauf-Weltcups. Nové Město na Moravě war Gastgeber der Biathlon-Europameisterschaften 2008. Zudem bewarb sich die Stadt als Ausrichter für die Biathlon-Weltmeisterschaften 2011, verlor die Abstimmung aber gegen Chanty-Mansijsk. Stattdessen wurden die Biathlon-Weltmeisterschaften 2013 in Nové Město na Moravě ausgetragen. Im Januar 2012 fand dort erstmals ein Biathlon-Weltcup statt.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Nové Město na Moravě – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nové Město na Moravě aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.