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Marcel Brion

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Marcel Brion (* 21. November 1895 in Marseille; † 23. Oktober 1984 in Paris) war ein französischer Romancier, Essayist und Kunstkritiker. Er wurde 1964 in die Académie française gewählt.

Leben

Marcel Brion wurde in Marseille geboren. Am Gymnasium Thiers hatte er in seiner Klasse die Mitschüler Marcel Pagnol und Albert Cohen. Nachdem er seine sekundären Studien am Kollegium Champittet vollendet hatte, ging er in die Schweiz. Dann folgten Studien des Rechtes in Aix-en-Provence. Als Rechtsanwalt bei der Anwaltschaft von Marseille zwischen 1920 und 1924 gab er sehr früh seine Juristen-Karriere auf, um sich in Richtung der Literatur zu begeben.

Er entstammte einer Familie provenzalischen Ursprungs, und irisch ist der Name von Brion, der eine Französierung von O' Brion darstellt, und dieses doppelte kulturelle Erbe wird zweifellos in seiner Liebe für die ausländischen Kulturen und seinen Geschmack für andere Länger spürbar – sein Flucht-Verlangen äußerte sich, indem er die Welt durchquerte. Seine eigene Universalität, aber auch seine literarische und künstlerische Kreativität nährten sich von dieser ausgeprägten Wissbegierde.

Marcel Brion betreute zwanzig Jahre den Bereich „ausländische Literatur“ der französischen Tageszeitung Le Monde in Paris. Er trug dazu bei, der französischen Öffentlichkeit bekannte europäische Autoren wie Rainer Maria Rilke, James Joyce und Dino Buzzati näherzubringen. In dieser Hinsicht kommentierte Marcel Schneider sinngemäß: „Bei Marcel Brion, war es Europa [...]. Er kannte sieben von den Hauptsprachen, die im Okzident gesprochen werden, und er kannte sie als Talent-Entdecker. Er konnte auswählen, und er hat sich nicht getäuscht“ (frei zitiert nach: Le Figaro, 1. Juli 1994).

Als er im Jahre 1984 in Paris verstarb, hinterließ er mehr als einhundert Werke.

Was seine künstlerische Aktivität betrifft, so hat sich Brion besonders mit einer Reihe von Werken der Kunst (Renaissance) beschäftigt, zum Beispiel: Botticelli (1932); Giotto (1927); Michelangelo und Leonardo da Vinci (1954).

In seinen Biographien brachte er unterschiedliche Persönlichkeiten zur Geltung, wie Friedrich II. von Hohenstaufen (französisch: 1948), Machiavelli (1927) und Rudyard Kipling (1929), ferner: Romantisches Deutschland, 4 Bände; Goethe; Robert Schumann.

Das Werk des Kritikers und des Kunsthistorikers ist von einem unermesslichen Wert, sowohl durch seinen Reichtum als auch durch die Feinheit seiner Konzepte. Dennoch dürfen nicht die Aktivitäten des Romanciers vergessen werden.

Eine beträchtliche Anzahl der Werke ist heute bei Albin Michel noch verfügbar, Brions seinerzeitigem Verlag. Er ist heute weniger der breiten Öffentlichkeit in Frankreich bekannt, dennoch behält der Schriftsteller über zwanzig Jahre nach seinem Tod eine sehr treue und interessierte Leserschaft in Frankreich und in Europa.

Einige beachtliche Werke, z. B. über Goethe, wurden von deutschsprachigen Verlagen als Übersetzungen herausgebracht.

Werke

  • Robert Schumann und die Welt der Romantik. Stuttgart, 1955
  • Paul Klee. [Gütersloh], 1956
  • Geschichte der abstrakten Kunst. Stuttgart, 1956
  • Mozarts Meisteropern. Erlenbach [u.a.], 1956
  • Machiavelli und seine Zeit. Düsseldorf [u.a.], 1957
  • Meisterwerke der Modernen Malerei. Hamburg, 1957
  • Es geschah in der 1002. Nacht : Roman. Frankfurt a. M., 1958
  • Die frühen Kulturen der Welt. Köln, 1959
  • Das grüne Schlösschen "La Folie" : Roman. Frankfurt a. M., 1959
  • Kunst der Romantik. München, 1960
  • Albrecht Dürer : der Mensch und sein Werk. Paris, 1960
  • Die deutsche Malerei : die Geschichte der deutschen Tafelmalerei von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart, 1961
  • Jenseits der Wirklichkeit : phantastische Kunst. Olten, 1962
  • Schatzkammer Venedig : Glanz und Größe der Lagunenrepublik. Frankfurt a. M., 1963
  • Die Medici : Eine Florentiner Familie. Wiesbaden, 1970
  • Johann Wolfgang von Goethe : Dichterfürst und Universalgelehrter. München, 1982, ISBN 3-453-55092-7
  • Und jeder Atemzug für dich : Goethe und die Liebe. Wien, 1982, ISBN 3-552-03407-2
  • Die Stadt im Sand : Roman. Frankfurt am Main, 1986, ISBN 3-596-22707-0
  • Le théâtre des esprits, Fribourg/Suisse 1941

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marcel Brion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.