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Lichtensteig

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Lichtensteig
Wappen von Lichtensteig
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. GallenKanton St. Gallen Kanton St. Gallen (SG)
Wahlkreis: Toggenburgw
BFS-Nr.: 3374i1f3f4
Postleitzahl: 9620
UN/LOCODE: CH LSG
Koordinaten: (724343 / 241946)47.316669.083328625Koordinaten: 47° 19′ 0″ N, 9° 5′ 0″ O; CH1903: (724343 / 241946)
Höhe: 625 m ü. M.
Höhenbereich: 590–1146 m ü. M.[1]
Fläche: 2,82 km²[2]
Einwohner: 1949 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 691 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,6 % (31. Dezember 2020)[4]
Stadtpräsident: Mathias Müller (Die Mitte)
Website: www.lichtensteig.ch
Lichtensteig 4.jpg

Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Wahlkreis Toggenburgw

Lichtensteig ist eine Kleinstadt und politische Gemeinde im Kanton St. Gallen (Schweiz) im Wahlkreis Toggenburg.

Geographie

Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1946

Lichtensteig liegt an der Thur, zwischen Wil SG und Wattwil. Die Nachbargemeinden sind Neckertal, Bütschwil-Ganterschwil und Wattwil.

Geschichte

Lichtensteig wurde erstmal 1228 urkundlich als ein befestigter Ort der Grafen von Toggenburg mit Namen Liehtvnsteige erwähnt. Die Geschichte Lichtensteigs ist eng mit der Geschichte der Burg Neu-Toggenburg verbunden. 1310 wurde erstmals ein Schultheiss aus Liechtensteig erwähnt. 1400 stellte Graf Donat Lichtensteig erstmals einen Freiheitsbrief aus. Durch diesen und weitere Briefe erlangte Lichtensteig Stadtrechte und einen eigenen Markt, eine eigene Verwaltung, ein eigenes Gericht und das Münzrecht. Damals hatte das Städtchen 400 Einwohner. Regiert wurde das Städtchen von einem Zwölferrat, wobei sechs Räte von den Bürgern jährlich zur Maiengemeinde gewählt wurden. Die anderen sechs Räte bestellte der Landesherr. Der Schultheiss wurde auf Vorschlag des Rates vom Landesherrn bestimmt. 1425 wurde eine Stadtschule erwähnt. 1435 errichtete der letzte Graf von Toggenburg im Städtchen eine Kirche. Von 1531 bis 1967 benutzten Katholiken und Protestanten die gleiche Kirche. Nach dem Alten Zürichkrieg kaufte Fürstabt Ulrich Rösch von St. Gallen 1468 die Grafschaft Toggenburg und damit Lichtensteig. Lichtensteig wurde Sitz des Landvogts der Fürstabtei St. Gallen. Als erster Landvogt wurde der Lichtensteiger Albrecht Miles ernannt. 1469 bestätigte der Abt die Freiheitsbriefe. Bis 1798 residierten die toggenburgerischen Landvögte des Klosters St. Gallen in Lichtensteig. In Lichtensteig versammelten sich der toggenburgerische Landrat, das Landgericht und der Kriegsrat, ab 1529 auch die reformierte Synode, nachdem 1524 die Mehrheit der Bürger sich der Reformation angeschlossen hatte. 1652 wurde erstmals ein Landschiessen in Lichtensteig urkundlich erwähnt, das älteste Freischiessen der Schweiz.

Am 1. Februar 1798 erklärte der letzte Landvogt Karl Müller-Friedberg das Toggenburg für frei, ohne den Abt in St. Gallen vorher zu konsultieren. Für drei Monate war Lichtensteig Hauptort eines Toggenburger Freistaats. Im gleichen Jahr kommt das Städtchen an den Kanton Säntis. 1803 wurde Lichtensteig Bezirkshauptort im neuen Kanton St. Gallen.

1870 nahm die Toggenburgerbahn Wil – Ebnat ihren Betrieb auf. Der Bahnhof Lichtensteig auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Wattwil wurde durch den Bau der Bodensee-Toggenburg-Bahn 1910 zum Verkehrsknotenpunkt.

1967 errichtete die reformierte Gemeinde eine eigene Kirche, 1970 die katholische. Damit wurde die gemeinsame Nutzung des alten Gotteshauses nach 430 Jahren beendet. Die 1868 errichtete paritätische Kirche wurde 1968 abgebrochen. 1868 wurden die beiden konfessionell getrennten Schulen zu einer Schule vereint.[5][6]

Die frühere UBS-Filiale in Lichtensteig, gegründet als Toggenburger Bank im Jahr 1863, ist Ursprung der heute grössten Bank der Schweiz - in dem Gebäude ist heute die Stadtverwaltung.

1874 wurden die Ortschaften Hof, Loreto und Blatten von der Gemeinde Oberhelfenschwil auf Lichtensteig übertragen.

Im Januar 2023 wurde Lichtensteig mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet.[7]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1910 1960 1990 2010 2019 2022
Einwohner 1536 2032 2046 1924 1896 1960
Quelle [8]

Politik

Stadtpräsident

Stadtpräsident ist Mathias Müller (Die Mitte).

Gemeindepartnerschaft

Seit 1978 besteht eine Gemeindepartnerschaft zwischen Lichtensteig und Adelberg in Baden-Württemberg, die 1991 erneuert und bekräftigt wurde. Volknand von Staufen aus dem Geschlecht der Toggenburger hatte auf eigenem Besitz im Schwäbischen 1178 das Kloster Adelberg gegründet.

Verkehr und Wirtschaft

Als 1910 die BT eröffnet wurde, bekam Lichtensteig einen neuen Bahnhof.

Lichtensteig liegt an der Hauptstrasse 16, die Wil und Wildhaus verbindet; eine Umfahrungsstrasse, als Autostrasse klassiert, entlastet die Stadt vom Transitverkehr. Sie liegt auch an der Hauptstrasse 8 (St. Gallen - Schwyz) und ist damit der Ausgangspunkt der Strasse über den Wasserfluhpass nach Brunnadern im Neckertal.

Seit am 24. Juni 1870 die Toggenburgerbahn auf der Strecke WilEbnat-Kappel den Betrieb aufnahm, ist Lichtensteig mit dem auf Wattwiler Gemeindegebiet liegenden Bahnhof von der Eisenbahn erschlossen. Als die Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) am 1. Oktober 1910 die Strecke RomanshornSt. Gallen–Wattwil eröffnete, wurde der Bahnhof durch einen etwas südöstlich gelegenen Keilbahnhof ersetzt. Das Stationsgebäude des ersten Bahnhofs ist erhalten geblieben. Lichtensteig wird von den Linien S 2, S 4 und S 9 der S-Bahn St. Gallen bedient. Die Linie St. Gallen–Wattwil–Nesslau-Neu St. Johann mit dem Wasserfluhtunnel Lichtensteig–Brunnadern und dem Bahnhof Lichtensteig steht heute im Eigentum der Südostbahn (SOB). Die Strecke Wil–Lichtensteig gehört den SBB.

Der zwischen Lichtensteig und Ebnat-Kappel verkehrende Ortsbus des Busbetriebs Lichtensteig–Wattwil–Ebnat-Kappel (BLWE) verbindet das Städtchen mit Wattwil. Ein Postautokurs führt vom Bahnhof Lichtensteig nach Krinau.

Wirtschaft

Überregional bekannt ist die Firma Kägi Söhne AG, vor allem durch ihr Produkt Kägi fret.

Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde hat eine mittelalterliche Altstadt («Städtli»). Die ältesten Häuser, die auch Teil der Stadtmauer sind, werden auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert. Seit 2016 gehört Lichtensteig zum Verein Die schönsten Schweizer Dörfer.[9]

Das auffälligste moderne Baudenkmal ist die Katholische Kirche St. Gallus (1968–1970) von Walter M. Förderer. Sie steht auf einem Hügel oberhalb der Altstadt und ist ein bedeutendes Beispiel des Betonbaus im Schweizer Kirchenbau der 60er Jahre.

Kultur

Jeweils im August finden die Jazztage, das grösste Jazzfestival der Ostschweiz, in Lichtensteig statt. Im September findet der Schweizerische Photoflohmarkt statt. Das Chössi-Theater beim Bahnhof ist auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Wattwil.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Daniel Studer: Das Städtchen Lichtensteig im Toggenburg. Hrsg. in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Lichtensteig. (Schweizerische Kunstführer, Band 577/578, Serie 58). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 1995, ISBN 3-85782-577-4.
  • Armin Müller: Lichtensteig. Geschichte des Toggenburger Städtchens. Politische Gemeinde Lichtensteig, Lichtensteig 1978.
  • Robert Forrer: Lichtensteig, das Gewerbestädtchen im Toggenburg. Politische Gemeinde Lichtensteig, Lichtensteig 2008.

Weblinks

 Commons: Lichtensteig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Hans Büchler: Lichtensteig im Historischen Lexikon der Schweiz
  6. Die Geschichte Lichtensteigs im Überblick. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 29. September 2018; abgerufen am 18. September 2018.
  7. SRF.ch
  8. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton (-) / Bezirk (>>) / Gemeinde (......), Bevölkerungstyp, Geburtsort und Staatsangehörigkeit. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  9. Lichtensteig im Verein Die schönsten Schweizer Dörfer. In: www.lichtensteig.ch. Abgerufen am 23. November 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lichtensteig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.