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Ion Iliescu

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Ion Iliescu

Ion Iliescu (* 3. März 1930 in Oltenița) ist ein rumänischer Politiker. Er war im Dezember 1989 maßgeblich an der Revolution gegen Nicolae Ceaușescu beteiligt und seitdem bis 1996 sowie von 2000 bis 2004 Staatspräsident.

Leben

Die Schulzeit verbrachte Iliescu in Oltenița und Bukarest. Er studierte Elektrotechnik an der Polytechnischen Universität Bukarest und in Moskau. 1948 war er Mitbegründer der rumänischen Studentenunion. Später besuchte er weitere Bildungseinrichtungen in Rumänien und ist unter anderem Ehrendoktor der Polytechnischen Universität Timișoara.

Seit 1951 ist er mit seiner Frau Nina (Elana) verheiratet.

Beruflich war Iliescu zunächst im Bereich Hydroenergie und Wasserwirtschaft tätig, später als Forschungsingenieur in der Metallurgie. Ab 1979 leitete er das Amt für Wasserressourcen, sprach sich aber gegen die Großprojekte des Diktators Nicolae Ceaușescu aus und musste 1984 sein Amt aufgeben.

Politische Tätigkeit

In der Ceaușescu-Ära war Iliescu Mitglied der kommunistischen Partei Rumäniens (PCR) und wurde 1971 Sekretär des Zentralkomitees. Während der Kulturrevolution der „intellektuellen Abweichung“ beschuldigt, verlor er sein Parteiamt und war von 1974 bis 1979 Vizepräsident des Kreises Timiș. Von 1984 bis zum Dezember 1989 war er Direktor des Verlags für technische Literatur in Bukarest und trat für eine vorsichtige Öffnung zum Westen ein.

Nach der Erschießung Ceaușescus am 25. Dezember 1989 wurde Iliescu von der Front zur Nationalen Rettung (FNR) vorläufig zum Staatspräsidenten ernannt. Am 20. Mai 1990 wurde er in den ersten so bezeichneten freien Wahlen mit 85 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Die Wahl wurde tagelang von Protesten auf dem Bukarester Universitätsplatz begleitet, von Iliescu herbeigerufene Bergarbeiter aus dem Jiu-Tal lösten diese aber dann gewaltsam auf („Mineriaden“). Dabei starben 6 Zivilisten, die von aufgebrachten Bergarbeitern zu Tode geprügelt wurden. Viele Menschen wurden dabei verletzt. Seit einigen Jahren wird versucht, ihm dies strafrechtlich zur Last zu legen. Doch bis heute ist kein Strafprozess gegen Ion Iliescu zustande gekommen. Im Oktober 1992 wurde er mit 61 % der Stimmen erneut im Amt bestätigt.

1996 verlor Iliescu die Präsidentschaftswahlen gegen Emil Constantinescu. Er wurde Senator für die sozialistische Partei (PDSR) und 1997 deren Parteivorsitzender. Am 10. Dezember 2000 setzte er sich in der Präsidenten-Stichwahl gegen den Ultra-Nationalisten Corneliu Vadim Tudor mit 66,8 Prozent der Stimmen durch. Seine Amtszeit dauerte bis Dezember 2004 – sein Nachfolger ist seit den Wahlen vom 12. Dezember 2004 der ehemalige Bukarester Bürgermeister Traian Băsescu. Als eine seiner letzten Amtshandlungen am Tag vor der Übergabe des Präsidentenamtes an seinen Nachfolger begnadigte Ion Iliescu den Anführer der Bergarbeiteraufstände (rumänisch Mineriadă), Miron Cozma. Diese Begnadigung zog Iliescu noch am gleichen Tag wegen starker politischer und öffentlicher Proteste zurück. Miron Cozma wurde deswegen kurz nach seiner Freilassung erneut verhaftet.

Ion Iliescu wird im Bericht des Ermittlers des Europarats zu illegalen Aktivitäten des US-Geheimdienstes CIA in Europa, Dick Marty, namentlich genannt als eine der Personen, die geheime Foltergefängnisse auf dem Militärstützpunkt Mihail Kogălniceanu autorisierten oder zumindest davon wussten und zu verantworten haben.[1]

Iliescu veröffentlichte einige Essays und Bücher, u. a. „Revolution and Reform“ (1993), „Moments of History“ (1996) und „Whereto, Romanian Society?“ (1999, zu einer sozialdemokratischen Zukunft).

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Ion Iliescu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ion Iliescu aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.