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Henriette Marx (Tochter)

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Henriette (geb. 28. Oktober 1820[1] in Trier; gest. 3. Januar 1845 in Alstaden) Sie war das fünfte Kind von Heinrich Marx und Henriette Marx und Ehefrau des Architekten und Eisenbahndirektors Arnold Theodor Wilhelm Albert Simons (* 5. Juli 1813 in Soest; † 9. Februar 1863 in Aachen).

Wohnhaus der Familie Marx hier wohnte Henriette mit ihren Eltern und Geschwistern
Hier in der Dreifaltigkeitskirche wurde Henriette 1840 konfirmiert

Geschwister

Leben

Henriette wurde in Trier, im Wohnhaus der Familie Simeongasse 1070 (heute Simeonstraße 8) , geboren. Am 26. August 1824 wird sie evangelisch in der elterlichen Wohnung in Trier zusammen mit ihren Geschwistern getauft. Ihre Taufpaten waren der Anwalt Johnann Friedrich Joseph Bockholtz und die Frau eines Anwalts Anna Maria Schaak, geb. Clemens. Am Palmsonntag wurde sie in der Dreifaltigkeitskirche konfimiert.[2] Über ihre Schulbildung ist nichts bekannt. Ihre Schwester Sophia schildert sie gegenüber ihrem Bruder Karl: "und Jette eben nicht vom liebenswürdigsten Humor" [3]. Nach dem ihr Vater am 10. Mai 1838 gestorben war, wird ihr Vormund der Anwalt und Freund der Familie Johann Heinrich Schlinck. Obwohl Henriette schon an Schwindsucht erkrankt ist, werden die Hochzeitsvorbereitungen mit dem Architeken Theodor Simons im Sommer 1844 vorangetrieben. Auch Jenny Marx wird davon Zeuge[4]. Treibende Kraft war der Trauzeuge und Divisionsprediger Carl Wilhelm Rocholl, der Onkel des Bräutigams. Die Hochzeit, die für den 28. August geplant war, fand am 3. September 1844 im Trierer Rathaus statt. Ihre Mutter und die Schwestern Louise, Emilie und Caroline wohnten der Trauung bei. Nach der Hochzeit fuhren die Brautleute in der Kutsche in das damalige Dorf Alstaden. Schon am 3. Januar 1845 starb die junge Braut im Alter von 24 Jahren, ohne ihre Familie wiedergesehen zu haben.

Der Witwer Theodor Simons heiratete am 5. Janaur 1847 Amalia Margathe Zimmermann aus Saarbrücken und verstirbt 1863 als Eisenbahndirektor der "Königlichen Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn" in Aachen. Aus seiner zweiten Ehe gingen fünf Kinder hervor.


Zitate

„Meine Tanten haben mir oft erzählt, daß Mohr als Junge ein schrecklicher Tyrann war; er zwang sie, im vollem Galopp den Marxberg in Trier hinunter zu kutschieren, und was noch schlimmer war, er bestand darauf, daß sie die Kuchen äßen, welche er mit schmutzigen Händen aus noch schmutzigerem Teige selbst verfertigte. Aber sie ließen sich dies alles ohne Widerrede gefallen, denn Karl erzählte ihnen zur Belohnung so wundervolle Geschichten.“

zitiert nach Eleanor Marx: Mohr und General. S. 272 f.

„Trotz all der Herrlichkeit wird Jettchen täglich elender, der Husten und die Heiserkeit nehmen zu. Sie kann kaum mehr gehen. Wie ein Gespenst geht sie einher aber geheirathet muß sein. Man findet es allgemein entsetzlich und gewissenlos. Rocholl soll aber dafür sein, um für seinen Neffen noch was zu kapern. Ich weiß nicht ob das gut gehn kann. Wenn sie noch in einer Stadt zu wohnen kämen - aber in ein elendes Dorf und das im Winter.“

zitiert nach Jenny Marx an Karl Marx zwischen dem 11. und 18. August 1844 (MEGA2 Abteilung III, Bd. 2, S. 441).

„Sie war eine große schöne Figur mit so lieben, schwindsüchtigen Augen. Die Schwindsucht nahm einen so raschen Gang, daß Jeder ihren Tod voraus sah. Mein Vater versuchte die Hochzeit hinzuhalten, weil sie nicht mehr möglich sei. Der Bräutigam erkannte dies auch, aber die Braut hoffte auf Heilung, wenn sie erst Frau sei. So wurde sie vollzogen. Sie war aufgestanden u. hatte ein weißes Kleid an, ich kannte sie nicht mehr, so elend war sie. Der Bräutigam mußte sie nach der Trauung ins Bett tragen, von dem sie nur aufstand um in den Wagen getragen zu werden, damit sie in ihrer neuen Heimat sterben konnte.“

zitiert nach Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen zu Leben und Werk. S. 235.

Literatur

  • Hans Stein: Der Uebertritt der Familie Marx zum evangelischen Christentum. In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins e.V., Bd. 14, Köln 1932, S. 126 – 129
  • Geschichte des Geschlechtes Rocholl aus Radevormwald. Bearb. und hrsg. von Richard Rocholl. Selbstverlag des Verfassers, Berlin 1938
  • Heinz Monz: Karl Marx und Trier. Verhältnisse Beziehungen Einflüsse. Verlag Neu, Trier 1964
  • Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen zu Leben und Werk. NCO-Verlag, Trier 1973, S. 234-235
  • Wilhelm Bracht: Ein Soester heiratete die Schwester von Karl Marx. In: Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest. Mitteilungen 12. März 1986. Soest 1986, S. 10-11
  • Wilhelm Bracht: Theodor und Henriette Simons. Eine Soester Nachlese zum Karl-Marx-Jahr 1983. In: Soester Zeitschrift 96, 1984, S. 75-78
  • Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Köln 1993, S. 571-589 ISBN 3-89144-185-1


Einzelnachweise

  1. In der Geburtsurkunde 578/1820 heißen die Eltern Heinrich Marx und Henriette Presburg.
  2. Evangelische Archivestelle Koblenz. Kirchenbuch 201, 1, 48.
  3. MEGA2 Abteilung III, Bd. 1, S. 329.
  4. MEGA2 Abteilung III, Bd. 2, S. 429.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Henriette Marx (Tochter) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.