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Louise Juta

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Louise Juta geb. Marx, 1863

Louise Juta, geb. Marx (geb. 14. November 1821 in Trier; gest. 3. Juli 1893 in Rodebosch bei Cape Town), war die Ehefrau von Jan Carel Juta und Schwester von Karl Marx.

Leben

Louise Marx wurde als sechstes Kind von Heinrich Marx und Henriette, geb. Presburg in Trier geboren. Wie ihre Geschwister wurde sie am 24. August 1826 getauft durch den evangelischen Militärpfarrer Mühlenhoff. Kurz nach einer Scharlacherkrankung wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Emilie am 8. April 1838 in Trier konfirmiert, weil ihr Vater schwer erkrankt war. Heinrich Marx starb am 10. Mai 1838 in Trier. Sie erhielt, wie alle unmündigen Geschwister einen Vormund. Deshalb starb konnte nicht viel in ihre Ausbildung investiert werden.

In verschieden Testamenten ihrer Mutter wurde sie besonders bedacht. Vermutlich durch ihre Verwandten in Zaltbommel (Lion Philips) lernte sie ihren Mann kennen[1] und heiratete am 5. Juni 1853 standesamtlich in Trier. Am 7. Juni wurde in Traben in Anwesenheit ihres Onkels Lion Philips und Schwagers von ihrer Mutter Henriette Marx die kirchliche Trauung vorgenommen. Am 15. Juni 1853 wurde noch ein notarieller Vertrag in Zaltbommel abgeschlossen, der die schwierigen Verkehrsverhältnisse (die lange Fahrt nach Südafrika) regeln sollte.

Auf dem Weg nach dem Kap der Guten Hoffnung besuchte das frisch vermählte Ehepaar am 29. Juni Karl Marx und seine Familie in London. Auch später besuchten Juta, seine Frau sowie seine Kinder Marx und dessen Familie sowie Friedrich Engels in Manchester. Bald nach seiner Ankunft (1853) [2] in Südafrika gründete Juta J. C. Juta, Bookseller und Stationer, Wale Street, Cape Town und verlegte Schulbücher, Regierungsdokumente und wissenschaftliche Werke. 1883 verkaufte er einen Teil der Firma an seine Prokuristen Jacobus Cuypers und Thomas Mullins Duncan.

Jan Carel und Louise hatten sieben Kinder: Henrietta (*1854), Jan Carel (Charles)(* 1855-† 1900), Henry Hubert (* 1857-† 1930, Emilie, Wilhelma, Louise Emilie (*1861) und Coenraad Jacobus (* 1865)[3] Auch nach 1883 hatte Louise und ihre Familie persönlichen und brieflichen Kontakt mit Marx und seinen Töchtern (Laura Lafargue und Eleanor Marx). Es haben sich zahlreiche Fotografien von der Familie Juta im Nachlass von Laura und Jenny Marx erhalten .[4] Jan Carel Juta starb am 8. April 1886 im Kreise seiner Familie in London, Sutton Court Road, Chiswick. An seiner Beerdigung nahm Eleanor Marx teil.[5]

Louise kehrte in die Kapkolonie zurück und starb am 3. Juli 1893 in Rondebosch, einem südlichen Vorort von Cape Town. Sie vererbte ihren noch lebenden Kindern (Sir Henry Juta, Wilhelma Juta und Louise Hosmer) mehr als 35.000 £. einschließlich der Firmenanteile von "J. C. Juta & Co."

Zitate

„Meine Tanten haben mir oft erzählt, daß Mohr als Junge ein schrecklicher Tyrann war; er zwang sie, im vollem Galopp den Marxberg in Trier hinunter zu kutschieren, und was noch schlimmer war, er bestand darauf, daß sie die Kuchen äßen, welche er mit schmutzigen Händen aus noch schmutzigerem Teige selbst verfertigte. Aber sie ließen sich dies alles ohne Widerrede gefallen, denn Karl erzählte ihnen zur Belohnung so wundervolle Geschichten.“

zitiert nach Eleanor Marx: Mohr und General. S. 272 f.

„Eben kommen Frau Schwester und Herr Schwager. Meine Schwester ist sehr corpulent und die Passage durch den Aequator wird ihr verdammt Schweiß kommen.“

zitiert nach Karl Marx an Friedrich Engels 29. Juni 1853. MEGA III/6, S. 201


Literatur

  • S. A. Rochlin: A link between Karl Marx and Cape Town. In: Africana Notes and News. Vol. II. Johannesburg 1944, S. 23-24
  • Juta & Company. A note on Juta's history in Cape Town. Cape Town o.J.
  • Werner Blumenberg: "Ein unbekanntes Kapitel aus Marx' Leben. Briefe an die holländischen Verwandten. In: International Review of Social History, 1, 1956, Nr. 1, S. 54-111
  • S. A. Rochlin: J. C. Juta, bookseller and publisher. In: Africana Notes and News. Johannesburg 1957, S. 222-228
  • Mohr und General. Berlin 1964, S. 272 f.
  • Heinz Monz: Karl Marx und Trier. Verhältnisse Beziehungen Einflüsse. Verlag Neu, Trier 1964
  • Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen zu Leben und Werk. NCO-Verlag, Trier 1973, S. 235-236
  • Olga Meier (Hrsg.): Die Töchter von Karl Marx. Unveröffentlichte Briefe. aus dem Französischen und dem Englischen von Karin Kersten und Jutta Prasse. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1981 ISBN 3-462-01432-3
  • Manfred Schöncke: Eine unerwartete Erbschaft. In: Jahrbuch des IMSF 12. Internationale Marx-Engels-Forschung, Frankfurt / M. 1987, S. 181 ff.
  • Juta Publishing into the Nienties. 1853-1990. 137 Years of publishing. Cape Town 1990
  • Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Köln 1993, S. 590-726 ISBN 3-89144-185-1
  • Jan Gielkens: Karl Marx und seine niederländischen Verwandten. Eine kommentierte Quellenedition, Trier 1999 [vielmehr April 2000] (=Schriften aus dem Karl-Marx-Haus 50) ISBN 3-86077-845-5
  • Izumi Omura u. a. (Hrsg.): Familie Marx privat – Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx’ Töchtern Laura und Jenny – Eine kommentierte Faksimileausgabe. Akademie Verlag, Berlin 2005. ISBN 3-05-004118-8

Einzelnachweise

  1. siehe Werner Blumenberg.
  2. Juta Publishing into the Nienties. 1853-1990. 137 Years of publishing. Cape Town 1990 (mit Bildern von J.C. Juta und Louise Juta).
  3. Gielkens, S. 111
  4. Jan Carel Juta, Louise Juta und von den Kindern Jan Carel (Charles), Henry Hubert, Emilie und Wilhelma. In: Familie Marx privat
  5. Die Töchter von Karl Marx, S. 203