Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Gustav Janouch

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gustav Janouch (geboren 1. März 1903 in Marburg an der Drau, Österreich-Ungarn; gestorben 7. März 1968 in Prag) war ein tschechischer Autor.

Leben und Wirken

Gustav Janouch wuchs in Prag auf. Er studierte dort sowie in Elbogen (heute: Loket) und Wien. In seiner Heimat wurde er als Komponist von Unterhaltungsmusik und als Verfasser von Büchern über musikalische Themen sowie Musikerbiographien bekannt. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges war er im Widerstandskampf engagiert. Wegen Verdächtigungen, die gegen ihn erhoben wurde, geriet er 1946 in Untersuchungshaft.[1]

Janouch übersetzte Kafkas Erzählung Ein Traum ins Tschechische, die 1929 als Einleitung zu einem Zyklus von Originalradierungen Otto Coesters erschien, weitere Übersetzungen blieben ungedruckt.

Gespräche mit Kafka

Deutsche Erstausgabe

Heute ist Janouchs Name vor allem mit seinen Gesprächen mit Kafka verbunden. Unter diesem Titel veröffentlichte er 1951 im S. Fischer Verlag (in deutscher Sprache) Aufzeichnungen von Unterredungen, die er 1920, als Siebzehnjähriger, mit Franz Kafka geführt haben will. Die Niederschriften stammen, wie Janouch selbst erklärt, aus späterer Zeit. 1968 legte er das Buch in einer erweiterten Neuausgabe vor, von der zahlreiche Übersetzungen erschienen, u. a. ins Japanische.

Die „Gespräche“ sind keine authentische Quelle. Dennoch trugen sie erheblich zum Bild Kafkas bei. Nicht nur in Hartmut Binders grundlegendem „Kafka-Handbuch“ (Band 1, Stuttgart 1979), sondern noch bis in die jüngste Zeit dienten sie – trotz aller Kritik[2] – als biographische Quelle.

Janouchs Schilderungen und Kafka-Zitate lassen sich nicht als Teil des Kafkaschen Werkes verstehen. Sie sind vielmehr das Zeugnis der Zuneigung eines jungen Bewunderers und geben dessen persönliche Sicht auf den Dichter wieder.

Werke (Auswahl)

  • Heckmeck. Prager Nachtstücke. Berlin 1968
  • Jaroslav Hašek. Der Vater des braven Soldaten Schwejk. Francke Verlag, Bern und München 1966.
  • Franz Kafka und seine Welt. Eine Bildbiographie. Franz Deutsch Verlag, 1965
  • Prager Begegnungen. Leipzig 1959
  • Gespräche mit Kafka. Anmerkungen und Erläuterungen Alma Urs. Frankfurt am Main : S. Fischer, 1951
    • Erweiterte Ausgabe: Frankfurt am Main 1968
    • Neuauflage: onomato Verlag, Düsseldorf 2008 ISBN 978-3-939511-22-9

Literatur

  • Hartmut Binder (Hrsg.): Prager Profile. Vergessene Autoren im Schatten Kafkas. Berlin: Mann 1991, S. 44–58. Foto auf Seite 56
  • Hartmut Müller: Franz Kafka. Leben – Werk – Wirkung. Düsseldorf 1985. ISBN 3-612-10038-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angaben nach: [Verlag]: Über den Autor, in: Gustav Janouch: Gespräche mit Kafka. Aufzeichnungen und Erinnerungen, Frankfurt am Main 1981, S. [2]
  2. Alena Wagnerová: „Als Janouch mir entgegenkam: Franz Kafka – ein Fall auch für Hochstapler und Wichtigtuer“, in: NZZ, 4. November 2006
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav Janouch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.