Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Cliffhanger

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel befasst sich mit dem Filmbegriff Cliffhanger, zu weiteren Bedeutungen siehe Cliffhanger (Begriffsklärung).

Cliffhanger wird hauptsächlich mit Fernsehserien, Seifenopern oder selten mit planvoll fortgesetzten Kinofilmen assoziiert und steht für den offenen Ausgang einer Episode auf ihrem Höhepunkt. Den Fortgang der Handlung beantwortet die nächste Episode.

Erläuterung

Das englische Wort Cliffhanger bedeutet wörtlich übersetzt „Klippenhänger“. Seinen Ursprung hat dieser Begriff in dem Roman A Pair of Blue Eyes von Thomas Hardy aus dem Jahr 1873, der, wie damals üblich, als monatliche Serie in einer Zeitschrift erschien: In einer Szene in den Steilhängen am Bristol Channel kann sich Henry Knight nur noch an einem Büschel Gras festhalten, um nicht in den sicheren Tod zu stürzen.

Die Cliffhanger-Szene band die Leser an den Fortsetzungsroman, weil die Auflösung des hängenden (Suspense) Spannungsbogens erst in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift oder Zeitung zu erfahren war. Diese Methode der Kundenbindung beeindruckte andere zeitgenössische Autoren vor allem der Trivialliteratur; es kam zu etlichen Nachahmungen; der Begriff Cliffhanger verbreitete sich.

Genre-erweiternd setzten dann unzählige US-amerikanische Kinoserien (Serials) der 1930er Jahre (Flash Gordon, Buck Rogers) diese Form plakativer Zuspitzung ein. Diese Filme waren üblicherweise etwa 30 Minuten lang und wurden wöchentlich wechselnd vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt. Wollte der Zuschauer die Handlung der Serie mitbekommen, musste er jede Woche ins Kino gehen, egal welcher Hauptfilm folgte.

Eine Besonderheit war die Zeichentrickserie Mighty Mouse (deutsch auch Oskar, die Supermaus): Sie begann mit einem Cliffhanger, dieser veranlasste Mighty Mouse jeweils zu einer Rettungsmission.

Psychologisch wurde das Phänomen bereits in den 1920er Jahren von der Forschungsgruppe um den Gestaltpsychologen Kurt Lewin untersucht. Seine Mitarbeiterin Bluma Zeigarnik wies experimentell nach, dass man sich an unterbrochene Handlungen unter bestimmten Voraussetzungen besser erinnert als an vollendete (Zeigarnik-Effekt).

Kinofilme mit Cliffhangern

Mittlerweile gibt es auch einige Kinofilme, die mit einem Cliffhanger enden und einen weiteren Teil nach sich ziehen. Dabei ist es oft so, dass der Nachfolgeteil bereits geplant oder sogar gedreht ist. Beispiele dafür sind:

Eine besondere Variante ist der Film Charlie staubt Millionen ab (The Italian Job, 1969), weil sein Ende ein „Cliffhanger“ im wörtlichen Sinne ist, eine zunächst geplante Fortsetzung aber nie gedreht wurde.

Fernsehserien mit Cliffhangern

Besonders in Fernsehserien arbeiten die Autoren gern mit Cliffhangern, um so den Zuschauer zu veranlassen, sich auch die kommende Folge anzuschauen. Besonders ausgeklügelte Cliffhanger gibt es zum Ende einer Staffel, da man schwer einschätzen kann, wie viele Zuschauer über die Sommerpause der jeweiligen Serie treu bleiben. Oft arbeiten die Autoren dann mit extremen Überraschungen in der Handlung und mit brenzligen Situationen, in denen das Leben eines oder mehrerer der Hauptcharaktere in Gefahr ist. Damit ist es auch möglich, bestimmte Personen wegen fehlgeschlagener Honorarverhandlungen in der Staffelpause ausscheiden zu lassen. Diese Form des Staffelabschlusses prägten insbesondere die großen Abendsoaps in den 1980er Jahren, wie Dallas und Der Denver-Clan. Auch das Fernsehspiel des Durbridge-Sechsteilers Das Halstuch arbeitete mit diesem Effekt. Immer wieder werden Serien mit bestehendem Cliffhanger eingestellt (z.B. My Name Is Earl, Heroes, What’s Up, Dad?). Der Grund dafür liegt häufig darin, dass Serien, deren Zuschauerzahlen abnehmen, die Staffel mit einem Cliffhanger enden lassen, um die Zuschauerzahl wieder zu erhöhen. Trotzdem werden die Serien dann doch noch eingestellt. So sorgte zum Beispiel die Serie Alf für Aufregung, da die letzte Episode auf ein perfektes Serienfinale zusteuert und am Ende doch in einen Cliffhanger mündet. Diese Serie wurde dennoch eingestellt; den Cliffhanger löste man jedoch durch den Kinofilm Alf - Der Film auf. Die Emmy-gekrönte AMC-Serie Breaking Bad oder die ebenfalls von AMC produzierte Serie The Walking Dead arbeiten sehr viel mit Cliffhangern.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Cliffhanger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cliffhanger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.