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James Bond 007: Casino Royale

Aus Jewiki
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Filmdaten
Deutscher TitelJames Bond 007: Casino Royale
OriginaltitelCasino Royale
Logo casino royale 2006.svg
ProduktionslandVereinigtes Königreich,
Vereinigte Staaten,
Deutschland,
Tschechien[1]
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr2006
Länge144 Minuten
AltersfreigabeFSK 12[2]
JMK 14[3]Vorlage:Infobox Film/Wartung/JMK ohne JMKID
Stab
RegieMartin Campbell
DrehbuchNeal Purvis,
Robert Wade,
Paul Haggis
ProduktionBarbara Broccoli,
Michael G. Wilson
MusikDavid Arnold
Titelsong „You Know My Name“: Chris Cornell
KameraPhil Meheux
SchnittStuart Baird
Besetzung
Synchronisation

James Bond 007: Casino Royale (Originaltitel: Casino Royale) ist ein britisch-US-amerikanischer Agententhriller der Produktionsfirma Eon und der 21. Film der offiziellen James-Bond-Filmreihe von Eon Productions. Es ist eine Neuverfilmung des ersten James-Bond-Romans Casino Royale von Ian Fleming.

Daniel Craig verkörpert in dem Film zum ersten Mal den Geheimagenten und ist somit der sechste Bond-Darsteller der offiziellen Filmreihe. Regie führte, wie schon im Bond-Film GoldenEye, der Neuseeländer Martin Campbell.

Entstehungsgeschichte

Es gab bereits zwei Filme desselben Titels, einen Fernsehfilm von 1954 mit Barry Nelson in der Hauptrolle und eine Parodie mit David Niven aus dem Jahr 1967. Die Rechte an dem Stoff lagen jahrzehntelang bei einer anderen Firma, so dass Eon den Roman nicht umsetzen konnte. Inzwischen gehörten sowohl der damalige Rechte-Inhaber als auch MGM und United Artists, die die Rechte an der offiziellen Reihe besaßen, zu Sony, so dass der Stoff in die Reihe integriert werden konnte.

Die Dreharbeiten begannen am 30. Januar 2006 mit einem Budget von rund 150 Millionen US-Dollar und wurden am 21. Juli 2006 beendet. Der Film ist eine Gemeinschaftsproduktion von Metro-Goldwyn-Mayer, Columbia Pictures, Danjaq Productions, Stillking Films, Eon Productions und United Artists im Verleih der Sony Pictures Entertainment.

Nach der Weltpremiere am 14. November 2006 in London startete der Film am 16. November 2006 in den britischen, am 17. November in den US-amerikanischen und am 24. November 2006 in den deutschsprachigen Kinos.

Handlung

Zu Beginn des Films wird in Rückblenden gezeigt, wie Bond seinen Doppel-Null-Status erhält, als er einen verräterischen MI6-Sektionsleiter und dessen Kontaktperson liquidiert.

Ein hoher Offizier der Lord’s Resistance Army, Steven Obanno, nimmt die Dienste des für Terroristen arbeitenden Börsenspekulanten Le Chiffre in Anspruch und überlässt diesem eine größere Geldsumme zur Aufbewahrung. Vermittelt wurde ihm der Bankier von Mr. White, dem Repräsentanten eines internationalen Netzwerks von Terrorgruppen. Le Chiffre engagiert mit dem Geld den Mittelsmann Alex Dimitrios, der für ihn den professionellen Saboteur und Attentäter Mollaka anwirbt. Auf Madagaskar wird Mollaka von James Bond beschattet und schließlich nach einer Verfolgungsjagd durch ein Elendsviertel und eine Baustelle im Blickwinkel einer Kamera auf einem Botschaftsgelände von ihm getötet. Da lediglich eine Festnahme und keine Tötung inklusive der folgenden internationalen Schlagzeilen geplant war, zeigt sich Bonds Chefin M verärgert und zieht Bond von dem Fall ab.

Bond kann Dimitrios als nächsten Mann hinter Mollaka ermitteln, beschattet ihn auf den Bahamas und tötet ihn letztlich in Miami. Am dortigen Flughafen gelingt es Bond in letzter Sekunde, ein Terrorattentat auf einen Flugzeugprototyp zu verhindern. Dabei schaltet er Carlos aus, der als Ersatzmann für Mollaka angeheuert wurde. Das Attentat sowie gleichzeitige Börsenspekulation durch Leerverkäufe hätten Le Chiffre ein Vermögen eingebracht, wäre der Prototyp zerstört worden. Stattdessen hat er Obannos gesamte Summe verloren.

Um dieses Geld zurückzugewinnen, ist Le Chiffre gezwungen, in der Spielbank Casino Royale in Montenegro um einen hohen Geldbetrag zu spielen. Als der MI6 davon erfährt, wird Bond beauftragt, dessen Plan zu vereiteln. Hilfe erhält Bond vom lokalen Agenten René Mathis, der Bond zunächst mit Vesper Lynd bekannt macht, einer Mitarbeiterin des Schatzamts von ebenfalls bis zuletzt ambivalenter Loyalität, mit der Bond jedoch im späteren Verlauf der Handlung in der Tradition der Bond-Girls ein intimes Verhältnis eingeht.

Bond beteiligt sich an einem Texas-Hold’em-Pokerturnier in Montenegro, bei dem Le Chiffre das Geld auftreiben will. Während einer Spielpause wird Le Chiffre in seinem Hotelzimmer von Obanno abgefangen und bedroht. Der Offizier verlässt das Zimmer und wird daraufhin nach einer Schlägerei mit Bond von diesem erwürgt. Nachdem er kurz vor dem Ende des Turniers nur knapp dem Tod durch eine von Le Chiffre veranlasste Vergiftung entgeht, gewinnt Bond das Turnier. Er muss sich dazu aber finanziell von Felix Leiter, der sich ihm als CIA-Mitarbeiter zu erkennen gegeben hat, unterstützen lassen. Im Gegenzug verspricht er ihm und der CIA den Zugriff auf Le Chiffre.

Trotz eines zwischenzeitlichen Rückschlags gewinnt Bond das Turnier mit einem Straight Flush in der letzten Hand und vereitelt dadurch Le Chiffres Plan. Zur Vergeltung wird Lynd vor Bonds Augen entführt. Dieser folgt den Entführern, muss jedoch der auf der Fahrbahn liegenden und gefesselten Lynd ausweichen, so dass er die Kontrolle über seinen Wagen und das Bewusstsein verliert. Daraufhin klärt Le Chiffre Bond darüber auf, dass Mathis als Doppelagent für ihn arbeite und Bond hintergangen habe.

Bond erwacht in Gefangenschaft und wird von Le Chiffre durch Schläge auf die Hoden mit einem verknoteten Seil (Affenfaust) gefoltert. Er sitzt dabei nackt auf einem Stuhl, dessen Sitzfläche entfernt wurde. Als Bond nicht auf Le Chiffres Forderungen eingeht, versucht dieser ihn zu töten, wird aber vom plötzlich auftauchenden Mr. White erschossen. Bond und Vesper Lynd werden dagegen von White verschont.

Bond erholt sich mit Vesper in einem Badeort von der Folter. Er ist sich darüber im Klaren, dass er seinen Dienst quittieren muss, damit sie beide eine gemeinsame Zukunft haben, und ist auch zu diesem Schritt bereit. Via E-Mail sendet er seine Kündigung nach London an M. Er will mit Lynd durch die Welt fahren und das Leben genießen.

Doch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann, erfährt Bond in Venedig, dass Vesper Lynd durch Erpressung gezwungen wurde, den Terroristen das Geld persönlich zu überreichen. Sie sollte das bei dem Turnier gewonnene Geld der Terrororganisation verschaffen.

Es kommt zu einem letzten Showdown in Venedig, bei dem die Handlanger der Terroristen von Bond getötet werden und Vesper Lynd sich das Leben nimmt. Sie schließt sich in einem Fahrstuhl ein, der sich in einem im Wasser versinkenden Haus befindet. Bond kann Lynd noch aus dem von Gittern gesicherten Fahrstuhl befreien und an die Wasseroberfläche bringen, doch ihren Tod nicht mehr verhindern. Da Vesper jedoch für Bond einen Hinweis auf Mr. White, der inzwischen im Besitz des Geldes ist, auf ihrem Handy hinterlassen hat, ist es 007 möglich, ihn am Ende des Films aufzuspüren. Bond schießt ihm in den Oberschenkel und sagt dann als Antwort auf die Frage, wer er sei, zum ersten Mal in diesem Film den berühmten Satz: „Mein Name ist Bond. James Bond.“

Der Handlungsbogen wird im Nachfolger Ein Quantum Trost unmittelbar fortgeführt.

Drehorte

Das Grandhotel Pupp in Karlsbad wurde unter anderem für Außenaufnahmen genutzt.
Das Grandhotel Pupp, Karlsbad
Die Villa del Balbianello

In folgenden Ländern wurde gedreht:[4]

Hintergründe

  • Die Folterszenen wurden teilweise nicht in die endgültige Filmfassung übernommen, weil der Film sonst die angestrebte Altersfreigabe BBFC 12A, also für 12-Jährige in Begleitung eines Erwachsenen, nicht erhalten hätte. In Deutschland ist der Film ab 12 Jahren freigegeben. Nach Meinung des Regisseurs enthält der Film die härtesten Szenen, die jemals in einem Bond-Film zu sehen gewesen sind.
  • Im Film trinkt Bond bei mehreren Gelegenheiten Martinis, stets garniert mit einer Zitronenzeste. Er bestellt ihn mit dem Originalrezept aus Ian Flemings Roman: „Mit drei Teilen Gordon’s, einem Teil Wodka, einem Schuss Kina-Lillet; schütteln Sie es mit Eis und geben Sie einen Streifen Zitronenschale dazu.“ Anders als im Buch verzichtet Bond aber darauf, den Drink in einem Sektkelch zu bestellen, er wird stattdessen im klassischen Martiniglas serviert. Den aus früheren Bond-Filmen so geläufigen Ausspruch „geschüttelt, nicht gerührt“ verwendet Bond in Casino Royale nicht explizit selbst, weist aber den Kellner an, den Drink mit Eis zu schütteln. Als Bond den ersten Teil des Poker-Spiels und die eingesetzten zehn Millionen US-Dollar verliert, wird er ungehalten. Er bestellt während einer Pause bei einem anderen Kellner einen trockenen Martini und wird gefragt „Geschüttelt oder gerührt?“, worauf Bond entgegnet: „Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?“
  • Wie im Roman taucht Q im Film nicht auf. Miss Moneypenny hat zwar im Buch einen kurzen Auftritt mit einem Satz, wurde aber im Film trotzdem ausgelassen. Allerdings gibt es eine versteckte Anspielung auf sie beim ersten Auftritt von Vesper, als diese sich mit „I’m the money“ (dt.: Ich bin das Geld) vorstellt und Bond antwortet „Every penny worth of it“ (dt.: Und jeden Penny wert).
    Der Film ist damit der erste ohne Moneypenny und nach Leben und sterben lassen erst der zweite ohne einen Auftritt von Q.
  • James Bond erschießt am Anfang des Films den Attentäter Mollaka in der Botschaft des fiktiven afrikanischen Lands Nambutu. Die erfundene Nationalflagge, die man auf dem Botschaftsgebäude erkennt, ist eine Kreuzung aus den Nationalflaggen von Djibouti und Mosambik.[5]
  • Im Film besucht Bond die Ausstellung „Body Worlds“ (deutscher Titel: Körperwelten). Der Initiator dieser Wanderausstellung plastinierter Körper, Gunther von Hagens, ist im Film selbst für kurze Augenblicke zu sehen: auf einem Werbeplakat und wie er Besucher durch die Ausstellung führt.
Daniel Craig und Michael G. Wilson während der Dreharbeiten in Venedig
  • Im Film fährt James Bond zwei neue Automodelle, die beide bei Erscheinen des Films noch nicht auf dem Markt waren: Den Ford Mondeo Jahrgang 2007 sowie den Aston Martin DBS. Letzterer existierte zur Zeit der Filmproduktion nur als Entwurf, weshalb einige Exemplare des Aston Martin DB9 von Hand umgebaut werden mussten, um den DBS darzustellen. Die Szene, in der sich der Aston Martin DBS siebenmal überschlägt, wurde 2007 für den Taurus World Stunt Award in der Kategorie Fahrzeugstunt nominiert.
  • Der deutsche Schauspieler Ludger Pistor, vor allem durch die Serie Balko bekannt, spielt den Schweizer Bankier „Mendel“. Jürgen Tarrach spielt die Rolle des „Schultz“. Zudem ist Clemens Schick als Le Chiffres Handlanger Kratt zu sehen. In einer Komparsenrolle tritt auch das deutsche 1960er-Jahre-Model Veruschka auf. Der Schweizer Schauspieler und Ex-Rapper Carlos Leal verkörpert den Chef de Partie des Casino Royales. Weiterhin spielt Richard Sammel den Terroristen „Adolph Gettler“
  • In den Szenen, in denen Bond in Venedig Vesper durch die Gassen der Stadt folgt, trägt diese ein auffallendes rotes Kleid. Die Szenen sind eine Hommage an den Film „Wenn die Gondeln Trauer tragen“.
  • Bei dem als „Skyfleet“-Prototyp dargestellten Flugzeug handelt es sich um eine Boeing 747-236B mit dem damaligen Kennzeichen G-BDXJ, die ehemals beispielsweise bei British Airways geflogen wurde. Das Flugzeug wurde für Nahaufnahmen leicht modifiziert. So wurden an den jeweils äußeren Triebwerkspylonen Treibstofftankattrappen und an den inneren je eine Triebwerkspaarattrappe im Stil der General Electric GEnx montiert. Für Großaufnahmen des Flugzeuges wurde ein 20 Meter langes Modell verwendet, welches die Grundproportionen einer Boeing 747 besitzt, allerdings im Bereich des Cockpits und des Oberdecks optisch deutlich verändert wurde. Das Kennzeichen der Maschine im Film lautet N88892. Die Boeing steht immer noch auf dem Gelände des Flughafens Dunsfold (EGTD), bekannt aus den Top-Gear-Produktionen der BBC Two, das Modell ist aktuell in der Ausstellung „Bond in Motion“ im National Motor Museum in Beaulieu (Hampshire) zu sehen.[7][8]
  • Die Szene, bei der gegen Ende des Films ein alter venezianischer Palazzo langsam in sich zusammenstürzt, entstand nicht durch Computer-Animation, sondern mit einer von innen elektronisch gesteuerten Attrappe, die ein Drittel so groß war wie das Original.
  • Eine Zeit lang hieß es, Quentin Tarantino habe Interesse an der Regieführung angemeldet. Er hätte den Streifen dann mit Pierce Brosnan in der Hauptrolle und seiner Lieblingsdarstellerin Uma Thurman in der Rolle des Bond-Girls gedreht. Warum Pierce Brosnan verwehrt wurde, wieder den Agenten zu mimen, stellten beide Seiten unterschiedlich dar. Brosnan sagte, er sei den Produzenten zu alt, die andere Seite berief sich auf Brosnans zu hohe Gagenforderungen als Grund der Ablehnung. Tatsache ist, dass Brosnan in Interviews wiederholt beteuerte, er hätte nichts dagegen gehabt, erneut in der 007-Rolle aufzutreten.
  • In der Personenzug-Szene wird angedeutet, dass Bond wahrscheinlich früher dem SAS angehörte.

Rezeption

Kritiken

Der Film wurde nach Angaben der Filmkritik-Website Rotten Tomatoes von Kritikern sehr positiv aufgenommen. 95 Prozent von 220 erfassten Kritiken waren positiv (Stand: Dezember 2012).[9]

Besonderes Lob wurde Daniel Craig für seine Darstellung zuteil, laut Andreas Borcholte vom Spiegel schaffe Craig es, „jenes Virile, brutal Animalische zu verströmen, über das Sean Connery in seinen ersten Auftritten als Bond verfügte“.[10] Für Paul Arendt von der BBC ist Craig denn auch die Verkörperung von 007, wie Ian Fleming sie schuf: Ein „Schweinehund“. Als Peinlichkeit bezeichnete er aber den Titelsong von Chris Cornell.[11]

Andere Rezensenten lobten Casino Royale als den besten Bond seit dem Weggang von Sean Connery. Insbesondere der Verzicht auf einige der seit langem als unverzichtbar geglaubten James-Bond-typischen Klischees bzw. Nebenpersonen, wie beispielsweise Miss Moneypenny, Q und dessen technische Spielereien trügen beträchtlich zur Entschlackung und Modernisierung der Serie bei.[12]

Tim Adams vom Observer bemängelte die Unsicherheit der Filmemacher. Beim Versuch, den Film rauer und wirklichkeitsnäher zu machen, sei alles andere in seiner Umgebung künstlicher geworden. So sei die Sequenz, in der Bond aus der Folter befreit wird, ins Komische abgerutscht.[13]

„Rasante, in Details durchaus raue Verfilmung des ersten James-Bond-Romans von Ian Fleming, die sich durch betonte Körperlichkeit und artistische Kabinettstückchen auszeichnet. Daniel Craig nimmt dem ‚neuen‘ Bond die versnobte Eleganz, verleiht ihm aber draufgängerische Sportlichkeit und eine psychologisch interessante Unberechenbarkeit.“

„Mit knallharten Actionsequenzen und einer brutal-unterkühlten Atmosphäre gelang ‚Goldeneye‘-Regisseur Martin Campbell eine adrenalintreibende Wiederbelebung des beliebten MI6-Agenten, der zuletzt immer mehr zu einem hochgerüsteten Comic-Helden mutierte. Denn zum ersten Mal in seiner Agenten-Laufbahn wurde 007 mit einer ambivalenten Persönlichkeit ausgestattet, die von seelischen Abgründen, Zweifeln und zunehmender Gefühllosigkeit geprägt ist. […] Allein das Ende mit der etwas zu ausgiebig erzählten Liebesgeschichte zwischen Bond und seiner Kollegin Vesper Lynd (Eva Green) und einem zweiten, vergleichsweise unspektakulären Showdown wirkt unnötig in die Länge gezogen und nimmt der rasanten Terroristen-Jagd ein wenig das Tempo. Dennoch: Dieser 007 ist der härteste und glaubwürdigste seit „Liebesgrüße aus Moskau“.“

„Martin Campbells knallharter Agenten-Action-Thriller ‚Casino Royale‘ übertrifft die hohen Erwartungen und glänzt mit einem – wider allen Spekulationen – exzellent besetzten Daniel Craig in der Doppel-Null-Rolle. Die raue Neuorientierung des Franchise ist mit mehr als Bravour geglückt.“

Finanzieller Erfolg

Der Film spielte schon am ersten Wochenende 13,37 Millionen Pfund Sterling an den Kinokassen im Vereinigten Königreich ein.[17]

Nach dem weltweiten Kinostart (nicht in Deutschland) wurden mit dem Film in einer Woche bereits 82,2 Millionen US-Dollar eingenommen.[18]

In Großbritannien konnte Casino Royale den bis dato besten Kinostart eines Bond-Films für sich verbuchen. Mit 25,6 Millionen US-Dollar steht er um 46 Prozent besser da als der vorherige Rekordhalter Stirb an einem anderen Tag.

In Russland hatte Casino Royale den erfolgreichsten Kinostart eines nichtrussischen Films. Entsprechendes gilt für weitere Länder, unter anderem Indien.

Bis Ende 2012 hat Casino Royale weltweit 599 Millionen US-Dollar eingespielt.[19]

Casino Royale ist der erste Bond-Film, der in den Filmtheatern der Volksrepublik China veröffentlicht werden darf.[20] Seinen Vorgängern wurde dies stets wegen der in den Filmen enthaltenen Sex- und Gewaltszenen verwehrt, und sie sind nur als illegale Kopie auf DVD erhältlich.

Bonds Ausrüstung

Synchronisation

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Interopa Film in Berlin.[21] Das Dialogbuch verfasste Frank Schaff, der zugleich die Synchronregie führte.[21] Einige Darsteller synchronisierten die von ihnen gespielten Rollen selbst.[21]

Rolle Darsteller Deutscher Sprecher[21]
James Bond 007 Daniel Craig Dietmar Wunder
Le Chiffre Mads Mikkelsen Axel Malzacher
Vesper Lynd Eva Green Alexandra Wilcke
M Judi Dench Gisela Fritsch
Felix Leiter Jeffrey Wright Olaf Reichmann
Alex Dimitrios Simon Abkarian Marc Papanastasiou
Carter Joseph Millson Simon Jäger
Dealer Daniel Andreas Daniel Andreas
Gettler Richard Sammel Richard Sammel
Gräfin von Wallenstein Veruschka von Lehndorff Veruschka von Lehndorff
Kellner Jaroslav Jankovsky Waléra Kanischtscheff
Kratt Clemens Schick Clemens Schick
Mendel Ludger Pistor Ludger Pistor
Mr. White Jesper Christensen Wolfgang Condrus
René Mathis Giancarlo Giannini Bernd Rumpf
Schultz Jürgen Tarrach Jürgen Tarrach
Sektionschef Dryden Malcolm Sinclair Kaspar Eichel
Solange Dimitrios Caterina Murino Andreina de Martin
Steven Obanno Isaac de Bankolé Aloysius Itoka
Turnierleiter Carlos Leal Adrian Kostré
Valenka Ivana Miličević Marina Lüdemann
Villiers Tobias Menzies Matthias Hinze

Im englischen Original erhält Vesper Lynd für den Besuch des Casinos zusammen mit Bond den Decknamen Stephanie Broadchest. In der deutschen Synchronisation wurde ihr Name auf Stephanie Brustwartz geändert.

Soundtrack

Der Titelsong You Know My Name wird von Chris Cornell gesungen und ist nicht auf der offiziellen Filmmusik-CD zu hören. Zusätzlich ist die Filmfassung des Titelsongs eine andere als die Fassung der Maxi-CD, welche käuflich erworben werden kann.

Der Soundtrack erschien erstmals 2006 bei Sony Music auf CD und war der erste, der als Download im Internet zur Verfügung stand. Erstmals in der Geschichte der James-Bond-Soundtracks war das Titellied nicht enthalten. Man kehrte hier auch zu dem einfachen Audio-CD-Format zurück, ohne den Datenträger multimedial zu überfrachten.

Originalauflage
  1. African Rundown (06:52)
  2. Nothing Sinister (01:27)
  3. Unauthorized Access (01:08)
  4. Blunt Instrument (02:22)
  5. CCTV (01:30)
  6. Solange (00:59)
  7. Trip Aces (02:06)
  8. Miami International (12:43)
  9. I’m the Money (00:27)
  10. Aston Montenegro (01:03)
  11. Dinner Jackets (01:52)
  12. The Tell (03:23)
  13. Stairwell Fight (04:12)
  14. Vesper (01:44)
  15. Bond loses it all (03:56)
  16. Dirty Martini (03:49)
  17. Bond wins it all (04:32)
  18. The End of an Aston Martin (01:30)
  19. The bad die young (01:18)
  20. City of Lovers (03:30)
  21. The Switch (05:07)
  22. Fall of a house in Venice (01:53)
  23. Death of Vesper (02:50)
  24. The Bitch is Dead (01:05)
  25. The Name’s Bond … James Bond (02:49)

Computerspiel

Die Filmhandlung ist als Teil im späteren Video- und Computerspiel Ein Quantum Trost enthalten.

Literatur

  • Ian Fleming: James Bond – Casino Royale. Heyne, München 2006, ISBN 3-453-50037-7.
  • Claudia Liebrand: ‚Casino Royale‘. Genre-Fragen und James-Bond-Filme. In: Claudia Liebrand, Oliver Kohns: Gattung und Geschichte. Literatur- und medienwissenschaftliche Ansätze zu einer neuen Gattungstheorie. Transcript, Bielefeld 2012, S. 293–312.
  • Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2006, ISBN 3-89602-545-7.
  • Danny Morgenstern: 007 XXS – James Bond – Die Akte Casino Royale. Damokles, 2016, ISBN 978-3-00-053017-3.

Auszeichnungen (Auswahl)

Veröffentlichung

Die erste DVD-Version kam 2007 auf den Markt. Es gab eine Standard-Ausführung und eine Special Edition, der eine Bonus-DVD und fünf Postkarten beigefügt waren. Casino Royale war der erste Bond-Film, der 2007 auf Blu-ray Disc veröffentlicht wurde. Eine neue Version folgte 2012.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. CASINO ROYALE (2006). In: Film & TV Database. British Film Institute. Abgerufen am 26. November 2012.
  2. Freigabebescheinigung für James Bond 007: Casino Royale. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2006 (PDF; 64 kB).
  3. Alterskennzeichnung für James Bond 007: Casino Royale. Jugendmedien­kommission.
  4. Siegfried Tescher; Der große James Bond-Atlas. Wissen Media Verlag, Gütersloh/München 2008, ISBN 978-3-577-07305-9, S. 24/25
  5. James Bond 007 – Casino Royale auf abrauchen.de, abgerufen am 2. Juni 2011
  6. – Is Richard Branson in Casino Royale? auf Virgin.com
  7. Boeing 747 236B G-BDXJ auf airliners.net
  8. Bond in Motion, Modell des Flugzeuges sowie viele andere Requisiten
  9. Eintrag zu Casino Royale auf rottentomatoes.com, abgerufen am 24. November 2006
  10. Lizenz zum Menscheln, Artikel auf spiegel.de, abgerufen am 24. November 2006
  11. Kritik von Paul Arendt, abgerufen am 24. November 2006
  12. Die Welt v. 19. November 2006: Töten ist wieder Handarbeit
  13. Kritik von Tim Adams im Observer, abgerufen am 24. November 2006
  14. James Bond 007: Casino Royale im Lexikon des internationalen Films. Abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Parameter zugriff gesetzt
  15. Cinema.de: Filmkritik
  16. Filmstarts.de: Filmkritik
  17. Bond leaves UK box office shaken, Artikel auf bbc.co.uk, abgerufen am 26. November 2012
  18. Casino Royale Hits Jackpot Overseas, Artikel auf comingsoon.net, abgerufen am 22. November 2006
  19. [1], All Time Box Office, abgerufen am 26. November 2012
  20. Studio claims 007 box office coup, Artikel auf bbc.co.uk, abgerufen am 26. November 2012
  21. 21,0 21,1 21,2 21,3 James Bond 007: Casino Royale in der Deutschen Synchronkartei
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