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Blätter für deutsche und internationale Politik

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Blätter für deutsche und internationale Politik
Blätter für deutsche und internationale Politik Logo
Erstausgabe 1956
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage (Blätter 2/2013) 7600 Exemplare
Weblink www.blaetter.de
ISSN 0006-4416

Die Blätter für deutsche und internationale Politik (Abkürzung: „Blätter“) sind eine deutsche politische Fachzeitschrift.

Herausgeber

Der Herausgeberkreis der „Blätter“ besteht aus Katajun Amirpur, Seyla Benhabib (beide seit Mai 2011), Norman Birnbaum (seit Januar 1998), Peter Bofinger, Ulrich Brand (beide seit Mai 2011), Micha Brumlik, Dan Diner, Jürgen Habermas, Detlef Hensche (seit Januar 1998), Rudolf Hickel (seit 1982), Claus Leggewie (seit 1990), Ingeborg Maus (seit Januar 1998), Klaus Naumann (seit 1992), Jens Reich (seit 1990), Rainer Rilling, Irene Runge (seit 1990), Saskia Sassen (seit Mai 2011), Karen Schönwälder (seit Januar 1998), Friedrich Schorlemmer (seit 1990), Gerhard Stuby (seit Januar 1972), Hans-Jürgen Urban (seit Mai 2011) und Rosemarie Will (seit 1990).[1][2]

Bei der Gründung bestand der Herausgeberkreis aus Franz Beyer, Reinmar von Bonin, Ulrich Döring, Helmut Dörr, Joseph Emonds, Hermann Etzel, Hildegard Fehlhaber, Georg Groeninger, Johannes Hessen, Hans Joachim Iwand, Karl Klammt, Hanfried Lenz, Franz Rauhut, Hermann Rauschning, Hans Rheinfelder, Franz Paul Schneider, Ernst Schwarz, Heinz Sitta, Hermann Strathmann, Leo Weismantel, Johannes Weidenheim und Karl Graf von Westphalen. In den sechziger Jahren stießen Anton Neuhäusler, Harold Rasch, Viktor Renner, Helmut Ridder, Ernst Wolf, Knut Nevermann und Fritz Strassmann dazu. Weitere Mitherausgeber waren Wilfried von Bredow, Helga Deppe-Wolfinger, Günter Gaus, Ute Holzkamp-Osterkamp, Jörg Huffschmid, Urs Jaeggi, Walter Jens, Gerhard Kade, Walter Kreck, Reinhard Kühnl, Jutta Menschik, Reinhard Opitz und Marie Veit.[1]

Geschichte

Die Zeitschrift wurde im November 1956 aus dem Umfeld des neutralistischen Deutschen Klub 1954 vom Publizisten Karl Graf von Westphalen, von Hermann Etzel, Paul Neuhöffer und Manfred Pahl-Rugenstein gegründet.[3] Sie erschien in den beiden ersten Jahren, bis zu dessen Konkurs, im Kölner Verlag Dörr, danach im Pahl-Rugenstein Verlag.

Aus den ersten Jahren stammt die Einschätzung des Theologen Karl Barth, der sie „eine Insel der Vernunft in einem Meer von Unsinn“ nannte – ein Zitat, auf das sich die Zeitschrift noch heute bezieht.

In den Blättern schrieben viele Autoren aus der Marburger Schule.[4]

Laut Udo Baron wurde die Zeitschrift bis 1989 von der SED finanziert.[5][6] Der Bayernkurier bezeichnete sie in dieser Zeit als „Zentralorgan der APO“.[7]

Mitte der 1980er Jahre hatte die Zeitschrift mehr als 15.000 Abonnenten.[8]

Die „Blätter“ heute

Schon 1988 wurde eine „Blätter-Gesellschaft“ als Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet, um die Zeitschrift von Verlagen unabhängig zu machen.[9] Seit 1989 werden die „Blätter“ in eigener Regie von der Blätter-Verlagsgesellschaft herausgebracht, die ursprünglich von der Redaktion gegründet worden war. Träger ist heute die „Gesellschaft zur Förderung politisch-wissenschaftlicher Publizistik und demokratischer Initiativen e. V.“, die auch kurz als „Blätter-Gesellschaft“ (früher: „Blätter-Förderverein“) bezeichnet wird.[10]

In einer Erklärung von Intellektuellen, publiziert in der Zeit vom 27. Juni 1996, heißt es: „Diese Zeitschrift steht für republikanisch-demokratische Grundsätze, für eine über bündnispolitische und ökonomische Bindungen hinausgehende Westorientierung des Landes wie für soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.

Der Schwerpunkt der Zeitschrift besteht traditionell aus den beiden Teilen „Kommentare und Berichte“ zu aktuellen innen- und außenpolitischen Themen sowie „Analysen und Alternativen“ mit längeren Aufsätzen. Daneben gibt es die Kolumne von William Pfaff. Die Dokumentation wichtiger politischer Dokumente erfolgt seit dem Jahrgang 2011 nicht mehr in der gedruckten Ausgabe, sondern nur noch auf der Website des Verlags.[11] Das gilt auch für die Kurzfassung des jährlichen Wirtschaftsgutachtens („Memorandum“) der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, die bis dahin jeweils in der Mai-Ausgabe der „Blätter“ dokumentiert worden war. Weiterhin zeichnet die Redaktion eine Chronik der politischen Ereignisse nach, die laufend fortgeschrieben wird; über Querverweise können längerfristige Entwicklungen verfolgt werden. Neuerdings gibt es auch Buchbesprechungen und besondere Debattenbeiträge. Auf der Website der Zeitschrift werden ausgewählte Beiträge im Volltext bereitgestellt.

Die Redaktion lag zu Anfang bei Karl D. Bredthauer, seit 2003 bei Albrecht von Lucke, der schon vorher als Korrespondent für die „Blätter“ tätig war.[12] Im Jahr 2004 folgte der Umzug der Redaktion von Bonn nach Berlin.[13] Der Redaktion gehören heute außerdem Daniel Leisegang, Annett Mängel und Anne Britt Arps an.[14]

Die gedruckte Auflage beträgt 9000 Exemplare, die verbreitete Auflage 8800. Davon werden 7600 Stück verkauft.[15]

Die Zeitschrift ist Kooperationspartner der Internetportale Linksnet und Eurozine.

Die Zeitschrift verleiht unregelmäßig den Demokratiepreis.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Herausbildung und Wandel des Herausgeberkreises zwischen 1956 und 2006. In: Blätter 12/2006, S. 1462 f.
  2. Große Köpfe für große Fragen. In: Blätter 5/2011, S. 5–9
  3. Georg Rathgen: Bücher für den Frieden in Millionenauflage. 30jähriges Jubiläum für Kölner Pahl-Rugenstein Verlag. Gespräch mit dem Geschäftsführer und Leiter des Verlags Paul Neuhöffer. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel (Leipzig). 154, 3. Februar 1987, S. 77–80.
  4. Wilfried von Bredow: Round Table zur Geschichte des Instituts für Wissenschaftliche Politik in den 60er und 70er Jahren. In: Wolfgang Hecker, Joachim Klein, Hans Karl Rupp (Hrsg.): Politik und Wissenschaft. 50 Jahre Politikwissenschaft in Marburg. Band 1: Zur Geschichte des Instituts. Lit, Münster 2001, ISBN 3-8258-5440-X, S. 181.
  5. Udo Baron: Kalter Krieg und heisser Frieden: Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei „Die Grünen“. 2003, S. 58, abgerufen am 17. September 2010 (Lit Verlag, Münster, Hamburg, London; zugl.: Chemnitz, Techn. Univ., Diss., 2002; zitiert nach der Ausgabe bei „Google Books“): „Die 1957 von Hermann Etzel, Karl Grad von Westfalen und Paul Neuhöffer gegründeten Blätter fungierten vor allem nach dem Sieg der mehrheitlich zum orthodoxen Flügel des SDS zählenden Redakteure um Karl D. Bredthauer im innerredaktionellen Richtungsstreit als bevorzugtes Medium der orthodoxen Linken in Westdeutschland. Sie gehörten zu den ‚befreundeten Zeitungen und Zeitschriften‘ der SED und dienten im Rahmen ihrer Westarbeit als Medium für die Propagierung ihrer Politik in der Bundesrepublik. Ihre leitenden Redakteure stimmten nicht nur die inhaltliche Gestaltung der Blätter mit der SED ab, die gesamte Redaktion war politisch und finanziell vollständig von der SED abhängig.“
  6. Roland Kirbach:DKP: Von den Genossen verlassen. Die SED stellt die finanzielle Hilfe für westdeutsche Ableger ein in Die Zeit 22. Dezember 1989
  7. Blätter: Geschichte der Blätter. Abgerufen am 17. September 2010.
  8. –t–: Zentren progressiver Literatur in der BRD. Verantwortungsbewußtes gesellschaftliches Engagement – Pahl-Rugenstein Verlag. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel (Leipzig). 150, 19. April 1983, S. 374–376.
  9. Klaus Naumann: Nachrüstung und Selbstanerkennung. Staatsfragen im politisch-intellektuellen Milieu der ‚Blätter für deutsche und internationale Politik’. In: Dominik Geppert, Jens Hacke (Hrsg.): Streit um den Staat. Intellektuelle Debatten in der Bundesrepublik 1960–1980. Göttingen 2008, S. 269–289, 285 m. Fn. 45: „Mitte der 1980er Jahre setzten, offenbar aus finanziellen Gründen, Konzentrationsprozesse im Verbund der ‚befreundeten‘ Verlage ein. Weltkreis- und Röderberg-Verlag wurden mit prv fusioniert; später wurde erwogen, den Verlag unter das Dach des parteieigenen Plambeck-Verlags aufzunehmen. Vgl. die Rede Neuhöffers vor der erweiterten Belegschaft, Januar 1987 (Privatarchiv), sowie die Erklärung zur Gründung der ‚Blätter-Gesellschaft‘, in: Blätter 10/1989, S. 1181 f.“
  10. Blätter: „Blätter“-Gesellschaft. Abgerufen am 17. September 2010: „In dieser Vereinigung haben sich inzwischen etwa 330 Leserinnen und Leser der Blätter zusammengeschlossen, um die Unabhängigkeit der Zeitschrift zu unterstützen. Sie zahlen einen Beitrag von mindestens 10 Euro monatlich und erhalten die Blätter als Mitgliederzeitschrift. / Den Vorstand der Gesellschaft bilden Karlheinz Koppe als Vorsitzender sowie Corinna Hauswedell und Wolfgang Zellner als Stellvertreter. Karlheinz Koppe wurde bekannt als langjähriger Geschäftsführer der vom seinerzeitigen Bundespräsidenten Gustav Heinemann ins Leben gerufenen Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung (DGFK) sowie später als Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands der deutschen Sektion von Pax Christi. Auch im Ruhestand ist er seit Jahren für deutsche und internationale Nichtregierungsorganisationen tätig. Corinna Hauswedell, Evangelische Akademie Loccum, und Wolfgang Zellner, Leiter des Center for OSCE Research (CORE) beim Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) an der Universität Hamburg, sind ebenfalls Friedensforscher und politikwissenschaftlich orientiert.“
  11. Blätter: Dokumente zum Zeitgeschehen. Abgerufen am 31. Juli 2011.
  12. Perlentaucher: Albrecht von Lucke. Abgerufen am 18. September 2010 (Kurzbiographie und Veröffentlichungen): „Ab 1999 freier Publizist und Korrespondent der Monatszeitschrift "Blätter für deutsche und internationale Politik", für die er seit 2003 als Redakteur tätig ist.“
  13. Blätter-Redaktion: In eigener Sache. In: 1/2004. 2004, S. 7–8, abgerufen am 18. September 2010: „Unter dieser Adresse erreichen Sie die Blätter-Redaktion ab dem 5. Januar 2004. Wir haben ein schönes Quartier in der alten Mitte der Bundeshauptstadt gefunden. ... Karl D. Bredthauer bleibt in Bonn erreichbar ...“
  14. Blätter: Redaktion. Abgerufen am 10. Februar 2013.
  15. Blätter: Mediadaten. Abgerufen am 7. Februar 2013.
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