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Yvonne Georgi

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Yvonne Georgi in 1938

Yvonne Georgi (* 29. Oktober 1903 in Leipzig; † 25. Januar 1975 in Hannover) war eine deutsche moderne Tänzerin, Balletttänzerin und Choreographin.

Leben

Grab auf dem Friedhof Engesohde

Yvonne Georgi war die Tochter eines Oldenburger Arztes und einer nordafrikanischen Mutter. Sie wurde in Hellerau in rhythmischer Gymnastik ausgebildet, in Dresden in modernem künstlerischen Tanz bei Mary Wigman, in deren Gruppe sie mitwirkte, und sehr viel später zusätzlich in Paris im klassischen Tanz.

1924 wurde Georgi von Kurt Jooss als Solotänzerin an das Theater der Stadt Münster engagiert und 1925 von dem Intendanten Walter Bruno Iltz als Leiterin der Tanzgruppe an das Reußische Theater Gera.[1] Dort eröffnete sie ihre Arbeit mit einem Tanzabend, bestehend aus „Arabische Suite“ und „Persisches Ballett“ von Egon Wellesz. Georgi wirkte aber auch bei den dortigen Opernaufführungen mit. Als Silvesterpremiere 1925/26 kam Vittorio Rietis kurz zuvor von Serge Diaghilevs Ballets Russes uraufgeführte Tanzkomödie „Barabau“ heraus. Die Aufführung lockte sogar die Berliner Kritiker nach Gera und gastierte am Leipziger Schauspielhaus und an der Berliner Volksbühne. 1926 choreografierte Georgi noch Igor StrawinskysPulcinella“. Dennoch erhielt ihre Tanztruppe „wegen mangelnden Interesses des Publikums“ die Kündigung und Yvonne Georgi wechselte nach Hannover.

1926–1931 war Georgi „Tanzregisseurin“[2] an den Städtischen Bühnen Hannover. Sie gastierte an der Berliner Staatsoper und hatte Auftritte als Ausdruckstänzerin mit Harald Kreutzberg, mit dem sie auch Gastspielreisen in die USA unternahm. 1936 emigrierte Georgi aus Deutschland nach Amsterdam, wo sie heiratete und die niederländische Staatsbürgerschaft annahm, die sie auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1951 beibehielt.

Ab 1951 arbeitete Yvonne Georgi zunächst in Düsseldorf (wieder bei Walter Bruno Iltz) und dann bis 1970 als Ballettdirektorin erneut am Opernhaus Hannover. Von 1959 bis 1973 war Georgi Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.

Yvonne Georgi erhielt ein Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover. Ihr Nachlass befindet sich im Deutschen Tanzarchiv Köln und zu einem kleineren Teil im Theatermuseum Hannover.

Auszeichnungen

1970 erhielt sie das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens und 1974 wurde sie mit der Niedersächsischen Landesmedaille ausgezeichnet.

Literatur

Monographien

  • Hansjürgen Wille: Harald Kreutzberg, Yvonne Georgi. Leipzig: Erich Weibezahl Verlag 1930
  • Horst Koegler: Yvonne Georgi. Velber bei Hannover 1963
  • Rolf Helmut Schäfer (Hrsg.): Yvonne Georgi. o. O. u. J. (Hannover/Braunschweig 1974)
  • Brigitta Weber (Hrsg.): Die Tänzerin und Choreographin Yvonne Georgi (1903–1975). Eine Recherche. Schriftenreihe Prinzenstraße des Theatermuseums Hannover, Heft 15/2009 ISBN 978-3-931266-14-1.
  • Frank-Manuel Peter und Yvonne Hardt (Hrsg.) unter Mitarbeit von Anaїs Rödel, Luke Aaron Forbes, Dwayne Holliday, Sandra Paulkowsky und Katharina Geyer: Yvonne Georgi. Tagebuch und Dokumente zu Tanztourneen mit Harald Kreutzberg (1929–1931). Eine andere Recherche zu den Potenzialen einer kritischen Nachlassforschung. Wienand, Köln 2019. ISBN 978-3-86832-542-3.

Aufsätze (Auswahl)

  • Geertje Andresen: Yvonne Georgi und Harald Kreutzberg. Zwei Künstler – eine Seele. In: Tanz-Journal. H. 2/2008, S. 10–13.
  • Frank-Manuel Peter: „Ein Mittelpunkt der modernen Tanzkultur, ein mächtiger Anziehungspunkt für aufstrebende Talente...“. Harald Kreutzberg, Yvonne Georgi und der Bühnentanz in Hannover zur Zeit der Weimarer Republik. In: Hubertus Adam, Sally Schöne (Hrsg.): Ausdruckstanz und Bauhausbühne. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2019, ISBN 978-3-7319-0852-4, S. 40–57.
  • Gerhard Schumann: Yvonne Georgi in Hannover. In: Hochschule für Musik und Theater Hannover. 1897–1997. Hrsg. von Peter Becker u. a. Hannover 1997, S. 44–52.
  • Hiltrud Schroeder (Hrsg.): Sophie & Co. Bedeutende Frauen Hannovers. Biographische Portraits, Hannover: Fackelträger-Verlag, 1991, ISBN 3-7716-1521-6, S. 235
  • Dörte Schmidt, Brigitta Weber (Hrsg.), mit Beiträgen von Markus Bruderreck: Keine Experimentierkunst. Musikleben an Städtischen Theatern in der Weimarer Republik, Stuttgart; Weimar: Metzler, 1995, ISBN 3-476-01265-4, S. 343 u.ö.
  • Hugo Thielen: Georgi, Yvonne. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 129.
  • Hugo Thielen: Georgi, Yvonne. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 214.
  • Uta Ziegan: Ich experimentiere gern. Die Tänzerin, Choreographin und Pädagogin Yvonne Georgi (1903–1975). In: Frauenwelten. Biographisch-historische Skizzen aus Niedersachsen. Hrsg. von Angela Dinghaus. Olms, Hildesheim 1993, S. 347–355, ISBN 3-487-09727-3* Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 3, S. 633
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 3, S. 633.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1926, S. 351 (Reußisches Theater Gera, Schauspiel- und Musikvorstände).
  2. Deutsches Bühnen-Jahrbuch, Jgge. 1927, 1928, 1929, 1930, 1931.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yvonne Georgi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.