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Wilhelm Michel

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Dieser Artikel behandelt den Schriftsteller Wilhelm Michel, zum gleichnamigen Unternehmer siehe Willy Michel (Unternehmer).

Wilhelm Michel (* 9. August 1877 in Metz; † 16. April 1942 in Darmstadt) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Michel wuchs in Frankenstein (Pfalz) auf und studierte Philologie und Rechtswissenschaften in Würzburg und München. 1901 ließ er sich als freier Schriftsteller in München nieder.

Schon früh begann er mit der Veröffentlichung von Schriften und Monographien über Friedrich Hölderlin, die 1940 mit einer umfassenden Biographie über den Dichter abgeschlossen wurde und ihm vielfach den Namen "Hölderlin-Michel" eintrug. Daneben beschäftigte er sich vor allem mit religiösen Themen, war befreundet mit dem jüdischen Philosophen Martin Buber und schrieb gegen den Antisemitismus, den er als "Verrat am Deutschtum" (Buchtitel) bezeichnete bereits 1922 an. Sehr umfangreich sind auch seine kunstkritischen Bücher und Rezensionen, insbesondere durch seine ständige Mitarbeit an der Zeitschrift Deutsche Kunst und Dekoration in Darmstadt. Von 1906 bis 1930 war er unter anderem Mitarbeiter der Zeitschrift Die Weltbühne. Im Februar 1933 kam es mit deren Herausgeber Carl von Ossietzky zum Zerwürfnis, weil Michel sich gegen die Aufführung von Bertolt Brechts Theaterstück Die heilige Johanna der Schlachthöfe in Darmstadt gewandt hatte. Michel hatte am 1. Februar 1933 in der Kölnischen Rundschau den Widerstand gegen das Stück als „eine beglückende Regung ungebrochener Lebensinstinkte gegen einen künstlerisch verkappten Mordversuch an unsrer Seele“ bezeichnet.[1]

Michel war in erster Ehe verheiratet mit Rosa Eva Storck (* 20. Dezember 1881 Ludwigshafen) mit der er sechs Kinder hatte, darunter der Maler Heinz Michel (1903–1972), der KPD-Aktivist Fritz Michel (KZ Osthofen 1933) und spätere britische Spion (1906–1979), sowie Anny Michel (1907–1955), der Mutter des Kirchenmusikers und Komponisten Josef Michel. Nach der Scheidung 1909 heiratete Wilhelm Michel 1910 Anita Traboldi, die geschiedene Frau seine Freundes und Kollegen René Prévot, die aber bereits 1912 an einer Influenza starb. 1915 heiratet er die Textilkünstlerin Herta Koch, mit der er drei Kinder bekam und zog nach Darmstadt. Seine erste Frau Rosa heiratete in zweiter Ehe den Dichter und Schriftsteller Karl Schloß und wurde am 6. Januar 1944 im KZ Ravensbrück ermordet, weil sie sich als Evangelische nicht von ihrem jüdischen Ehemann scheiden ließ. Der Ehe mit Karl Schloß entstammte die Schauspielerin Sybille Schloß (1910–2007).

Wilhelm Michel starb am 16. April 1942 in Darmstadt und wurde auf dem Alten Friedhof bestattet (Grabstelle: II Mauer 53). In Darmstadt wurde eine Straße nach ihm benannt. Sein umfangreiches Schaffen ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten.

Wilhelm Michel ist Großvater des Kirchenmusikers Josef Michel sowie Urgroßvater des Kirchenmusikers Johannes Matthias Michel.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Apollon und Dionysos. Dualistische Streifzüge: 1904
  • Rainer Maria Rilke. 1905
  • Der Zuschauer. Gedichte 1907
  • Das Teuflische und Groteske in der Kunst. 1911[2]
  • Friedrich Hölderlin. 1912
  • Der Mensch versagt. 1920
  • Verrat am Deutschtum. Eine Streitschrift zur Judenfrage. 1922
  • Hölderlins abendländische Wendung. 1923
  • Hölderlin und der deutsche Geist. 1924
  • Das Leiden am Ich. 1930
  • Wir heißen euch hoffen! Betrachtungen zur neuen Weltstunde. 1933
  • Das Leben Friedrich Hölderlins. 1940
  • Bekenntnis zur Kirche. Eckart, Witten/Berlin 1953.

Weblinks

 Wikisource: Wilhelm Michel – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Antworten. Wilhelm Michel, Darmstadt. In: Die Weltbühne. 7. Februar 1933, S. 230f.
  2. Buch auf books.northwestern.edu
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Michel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.