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Wilhelm Hoenerbach

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Wilhelm Hoenerbach (* 21. März 1911 in Köln; † 10. Mai 1991 in Troisdorf) war ein deutscher Islamwissenschaftler.

Leben

Wilhelm Hoenerbach studierte in Köln und Bonn Islamwissenschaft und Philologie (Anglistik und Romanistik[1]). 1934 wurde er Mitglied der DMG.[1] 1936 promovierte er mit dem Hauptfach Islamwissenschaft in Bonn. Er wurde Assistent von Otto Spies in Breslau.[1] Zum 1. Mai 1937 wurde er Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 4.016.408).[2]

1939 habilitierte er bei Spies an der Universität Breslau. Von 1946 an lehrte er als Privatdozent an der Universität Bonn und war Assistent von Spies am Orientalischen Seminar.[1] 1954 erhielt er eine außerordentliche Professur in Bonn, 1959 eine Gastprofessur in Los Angeles.[1] Von 1962 bis 1970 hatte er an der Universität Kiel den Lehrstuhl für Islamwissenschaft inne, anschließend leitete er bis zu seiner Emeritierung 1976 das Orientalische Seminar der Universität Bonn.

Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt Hoenerbachs war die Erforschung und Herausgabe von Quellen zur islamischen Herrschaft in Al-Andalus. Hoenerbach galt zu seiner Zeit als der bedeutendste deutsche Kenner des spanischen und nordafrikanischen Islam. In einem ausführlichen Vorwort zu seiner 1970 erschienenen Übersetzung der Chroniken von Ibn al-Khatib (1313–1374) vergleicht er dessen Geschichtsauffassung mit der des Dichters und Chronisten Pedro López de Ayala (1332–1407).[3]

Hoenerbach war Mitglied der KDB Rheno-Guestphalia zu Bonn im RKDB.[4]

Schriften

  • Deutschland und seine Nachbarländer nach der großen Geographie des Idrısı († 1162, Sektionen, 5, 2 u. 6, 2) (= Bonner orientalistische Studien; H. 21). Kohlhammer, Stuttgart 1938 (zugleich: Bonn, Phil. Diss., 1938).
  • Das nordafrikanische Itinerar des ʿAbdarl vom Jahre 688/1289 (= Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes; Bd. 25,4). Deutsche Morgenländ. Ges.; F. A. Brockhaus in Kommission, Leipzig 1940 (zugleich Breslau, Phil. F., Hab.-Schr., 1939).
  • Watima's Kitābar-Ridda aus Ibn Ḥağar's Iṣāba : Ein Beitrag zur Geschichte d. Abfalls d. Araberstämme nach Muhammads Tod (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse; Jg. 1951, Nr. 4). Verl. d. Akademie d. Wiss. u.d. Lit., Mainz; Steiner in Komm., Wiesbaden 1951.
  • Cervantes und der Orient. Verl. f. Orientkunde, Walldorf/Hessen 1953.
  • Die vulgärarabische Poetik Al-ḳitāb al- ʿāṭil al-ḥālī wal-muraḫḫaṣ al-ġālī des Ṣafīyaddīn Ḥillī. Steiner, Wiesbaden 1956.
  • Das nordafrikanische Schattentheater. Rheingold-Verlag, Mainz 1959.
  • Spanisch-islamische Urkunden aus der Zeit der Naṣriden und Moriscos. Oriental. Seminar d. Univ., Bonn 1965 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  • Der Orient in der Forschung. Harrassowitz, Wiesbaden 1967.
  • Araber und Mittelmeer. Hirt, Kiel 1967.
  • Dichterische Vergleiche der Andalus-Araber Ibn-al-Kattānī, Abū-ʿAbdallāh Muḥammad Ibn-al-Ḥasan. Oriental. Seminar d. Univ. Bonn, Bonn 1973.
  • Studien zum (Mauren-und-Christen)-Festspiel in Andalusien. Verlag für Orientkunde Vorndran, Walldorf (Hessen) 1975, ISBN 3-936687-24-2.
  • Agrarische Vorstellungen in Nordafrika. Protokolle. Deutsche Morgenländische Gesellschaft, Kommissionsverlag F. Steiner, 1984. ISBN 3-515-04064-1

Übersetzungen

Literatur

  • Heinrich Schützinger: Wilhelm Hoenerbach zum Gedenken. In: Die Welt des Islams, Bd. 32, Nr. 1 (1992), S. 1–5 (JSTOR 1570611)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Ekkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 492.
  2. Ekkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 37.
  3. El mundo ibérico a través del libro alemán. In: Humboldt, Nr. 43 (1970), S. 83.
  4. Karl Kossert (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des RKB. Berlin 1967.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Hoenerbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.