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Walle Nauta

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Walle Jetze Harinx Nauta (geb. 8. Juni 1916 in Medan, damals Niederländisch-Indien; gest. 24. März 1994 in Cambridge, Massachusetts) war ein niederländisch-US-amerikanischer Neuroanatom.

Leben

Nauta studierte an der Universität Leiden und erwarb 1942 einen M.D. als Abschluss des Medizinstudiums und 1945 an der Universität Utrecht einen Ph.D. in Anatomie und Neurophysiologie. Während der deutschen Besatzung der Niederlande (1940–1945) versteckten Walle Nauta und seine Frau Ellie ein jüdisches Mädchen in der 1½-Zimmer-Wohnung, in der das Ehepaar Nauta mit seinen Kindern wohnte. Hierfür erhielten beide – Walle Nauta postum – 2008 den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“.[1] Nauta hatte Lehraufträge an der Universität Utrecht (1941–1946), an der Universität Leiden (1946/1947) und an der Universität Zürich (1947–1951).

1951 ging Nauta an die neuropsychiatrische Forschungsabteilung des Walter-Reed-Militärkrankenhauses in Washington, DC. Zusätzlich erhielt er 1955 eine Professur für Anatomie an der University of Maryland, College Park. 1964 wechselte Nauta an das Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er Professor für Neuroanatomie in der Abteilung für Psychologie wurde (später Abteilung für Hirnforschung und Kognitionswissenschaften). Seit 1975 arbeitete er zusätzlich in der Neuroanantomie des McLean Hospital in Belmont, Massachusetts. 1986 wurde Nauta emeritiert. Sein letztes Lehrbuch erschien 1993.

Nauta hatte zwei Töchter und einen Sohn.

Wirken

Nauta gilt als einer der Begründer der Neurowissenschaften und der modernen Neuroanatomie. Er konnte grundlegende Beiträge zum Verständnis der Struktur des Gehirns und seinen inneren Verbindungen leisten. Nauta entwickelte eine Methode, um nicht-myelinisierte Nervenfasern darzustellen. Mithilfe seiner Methode konnten verschiedene Systeme des Prosencephalons (Vorderhirn) von Säugetieren – insbesondere das limbische System und das Striatum – kartografiert werden. Nach Nauta benannt ist die Nauta-Silber-Imprägnier-Methode zum Anfärben von degenerierenden Nervenfasern.

Auszeichnungen (Auswahl)

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • F. O. Schmitt: Walle J. H. Nauta (8 June 1916-24 March 1994). In: Proceedings of the American Philosophical Society. Band 139, Nr. 4, Dezember 1995, S. 445–449, ISSN 0003-049X. PMID 11615330. (online)
  • J. W. F. Beks: Levensbericht W.J.H. Nauta. In: Levensberichten en herdenkingen. 1997, Amsterdam, S. 27–30 (PDF, 335 kB)
  • E. G. Jones: Walle J. H. Nauta: June 8, 1916-March 24, 1994. In: Biographical memoirs. National Academy of Sciences (U.S.). Band 88, 2006, S. 284–302, PMID 18543447. (PDF, 117 kB)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem (Netherlands) (PDF, 1,6 MB, S. 57) bei der Gedenkstätte Yad Vashem (yadvashem.org); abgerufen am 21. April 2012
  2. Book of Members 1780–present (PDF, 95 kB) der American Academy of Arts and Sciences (amacad.org); abgerufen am 21. April 2012
  3. Dr. Walle J.H. Nauta bei der American Philosophical Society (amphilsoc.org); abgerufen am 21. April 2012
  4. Walle J.H. Nauta (1916–1994) bei der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften (knaw.nl); abgerufen am 21. April 2012
  5. NAS Award in the Neurosciences bei der National Academy of Sciences (nasonline.org); abgerufen am 21. April 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walle Nauta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.