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Voice of America

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Radiosender Voice of America; für die US-amerikanische Ausgabe der Castingshow The Voice siehe: The Voice (Vereinigte Staaten).
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Voice of America
Senderlogo
Hörfunksender (Staatlicher Rundfunk)
Empfang Livestream (Internet)
Kurzwellenrundfunk
Satellit
Empfangsgebiet Weltweit
Sendestart 1942
Eigentümer Regierung der USA
Geschäftsführer Yolanda López, acting director (interim)[1]
Liste von Hörfunksendern
Website

Die Voice of America (VOA; deutsch auch Stimme Amerikas) ist der offizielle staatliche Auslandssender der USA mit Sitz in Washington, D.C. und wird vom Kongress finanziert[2] Neben Englisch sendet die VOA in 43 weiteren Sprachen und produziert Nachrichten, Informations- und Kultursendungen. Nach eigenen Angaben gibt es wöchentlich über 280 Millionen Hörer und Zuseher.[3]

Voice of America wird von Kritikern häufig als ausländischer Propagandasender der USA bezeichnet.[4][5][6][7][8]

Geschichte

Die VOA wurde 1942 vom Büro für Kriegsberichterstattung gegründet und sollte Hörfunkprogramme für das von Deutschland besetzte Europa und Nordafrika produzieren. Die VOA nutzte dazu Kurzwellensender, die von CBS und NBC bereitgestellt worden waren. Am 24. Februar 1942 startete die „Stimme Amerikas“ über Anlagen in England ein deutschsprachiges Programm, aus dem später der RIAS Berlin hervorging.[9] Dieses Datum hat sich inzwischen als überholt herausgestellt; tatsächlich wurde die erste Sendung in Deutsch schon am 1. Februar 1942 ausgestrahlt.[10] Deutsche Sendungen gab es 1942–60 und 1991–93.[11] 1945 wurden Sender in Ismaning bei München von der VOA übernommen.[12] Am 17. Februar 1947 startete die VOA mit Sendungen für die Sowjetunion.

Von 1948 bis 1953 gab das Außenministerium der Vereinigten Staaten eine Programmbroschüre in mehreren Sprachen heraus, unter anderem auch in Deutsch.[13] Diese etwa DIN A 5 großen Die Stimme Amerikas-Hefte hatten ab 1950 einen Umfang von ca. 20 Seiten. Die Titelseiten zeigten hochwertige, auf Weiß freigestellte Fotografien amerikanischer Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, etwa den Initiator des Marshallplans, US-Außenminister George C. Marshall. Der redaktionelle Teil zeichnete bruchlos positive Szenen aus dem Innenleben einer modernen demokratischen Gesellschaft, stets in einem Zusammenhang mit dem Rundfunk. Das reichte von einem Bericht über in New York vorgestellte neue Studioelektronik (eine Farbfernsehkamera mit nur 13,5 kg Gewicht) über ein Interview mit dem Schriftsteller Upton Sinclair für die Sendereihe „Im Sendewagen durch Amerika“ bis zu Porträts von Mitarbeitern der Stimme Amerikas (etwa „Miss Alice Thomas“, die Stenotypistin der Redaktion, mit 200 Worten pro Minute Transkriptionsgeschwindigkeit). Unter „Hörerstimmen“ war weitgehend positive Post von Hörern zu lesen; aus manchen Briefen sprach jedoch auch eine Skepsis gegenüber den Kriegsgewinnern USA:

„Obwohl ich gegen Ihre Propaganda in Wort und Schrift immun bin, möchte ich Sie doch bitten, mir in Zukunft Ihre Schrift ‚Stimme Amerikas‘ nicht mehr zusenden zu wollen, da ich mir als friedensliebender Mensch schämen muss, mit Ihnen in Korrespondenz zu stehen.“

Hermann Abels, Viersen, Rheinland: Ausgabe November/Dezember 1950

„[Ich kam zur] Erkenntnis, dass ich mich politisch auf einem Irrweg befunden habe... Durch Ihre Erläuterungen […] verabscheue ich meinen unwissend beschrittenen Weg, denn als Elektrotechniker war ich nur meinem Beruf ergeben und bin – blind und unwissend, ohne jemals einer politischen Richtung angehört zu haben – dem Einfluss der KP erlegen.“

G. Sch., Wien: Abgedruckt in derselben Ausgabe wie oben.[14]

Etwa die Hälfte des Heftes machten Programm-Listen und Empfangsfrequenzen aus. So konnte man Ende 1950 „Im Sendewagen durch Amerika“ direkt aus den USA über die Kurzwellen 25, 19, 16 und 13 Meter empfangen, oder über lokale deutsche Sender auf Mittel- und Langwelle, allen voran den RIAS auf der Wellenlänge 303 Meter. Hier war die Ausrichtung auf die gerade gegründete DDR auffällig, im Programmheft demonstrativ „Ostzone“ genannt:

„Ferner bringt die Stimme Amerikas von 00.05 bis 00.20 deutscher Zeit (23.05 bis 23.20 GMT) täglich über RIAS-Berlin auf Mittelwelle eine Sendung ‚Amerika ruft Berlin und die Ostzone‘. Die wichtigsten Teile dieser Sendung werden am folgenden Morgen in der Zeit von 5.35 bis 5.40 (4.35 bis 4.40 GMT) ebenfalls über RIAS-Berlin wiederholt.“

Der Sender stellte das Programmheft im Frühjahr 1953 wieder ein.[15]

1954 wurde der Sitz von New York City nach Washington D.C. verlegt.[16]

Programm

Sendebetrieb in deutscher Sprache begann am 1. Februar 1942. Ein Sprecher des neu gegründeten Regierungssender verkündete in der Sprache des Feindes:

„Jeden Tag zu dieser Zeit werden wir zu Ihnen über Amerika und den Krieg sprechen.
Die Nachrichten mögen gut oder schlecht sein, wir wollen Ihnen die Wahrheit sagen.“

Auf dem Höhepunkt des Weltkrieges sendete man in 40 Sprachen. In der französischsprachigen Abteilung des Senders arbeiteten z. B. André Breton, Pierre Lazareff, Claude Lévi-Strauss, Yul Brynner, Klaus Mann. Nach dem 8. Mai 1945 wurde in 24 Sprachen gesendet. Der Koreakrieg brachte eine Programmerweiterung auf 46 Sprachen, schon 1953 folgte eine Reduzierung auf 34 Sprachen.

„Leute zu finden, die exotische Sprachen beherrschen und zudem auch für den Rundfunk geeignet sind, ist das große Kunststück …“

äußerte einmal Hans N. Tuch vom Aufsichtsrat des Senders. Als Folge der Iran-Krise begann auch in der Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten eine Diskussion über den Nutzen der „Stimme Amerikas“, die in den Jahren des befreundeten Schah-Regimes keine Sendungen in Persisch ausgestrahlt hatte.[17]

Der heutige Programmauftrag ist in 22 USC § 6202(c)Vorlage:§§/Wartung/alt-URL niedergelegt.

Die englischsprachigen Programme bestehen zum größten Teil aus einem Nachrichten-Programm VOA - News Now. Einige Sendungen auf Special English (Englisch als Fremdsprache) mit einem geringeren Vokabular und leichterem Satzbau sind ebenfalls im Programmangebot. Sendungen in deutscher Sprache gibt es nicht mehr, seit der 1991 aus dem Berliner RIAS-Korrespondentenbüro hervorgegangene deutsche Dienst am 1. Oktober 1993 sein Programm eingestellt hat.[9] Man sendete zuletzt ein halbstündiges Programm, das auf Kurzwelle im 49- und im 75-Meter-Band ausgestrahlt wurde und das ausschließlich Wortprogramm mit Nachrichten und Berichten über die Vereinigten Staaten brachte.

Das 24-stündige Programm auf Arabisch unter dem Namen Radio Sawa wird nicht von der VOA, sondern von Middle East Broadcasting Networks produziert.[18] Es richtet sich speziell an jüngere Zuhörer und wird in den meisten arabischsprachigen Ländern über lokale Sender auf UKW und Mittelwelle ausgestrahlt. Ein Programm auf Persisch für den Iran wird in Kooperation mit Radio Free Europe/Radio Liberty unter dem Namen Radio Farda (deutsch: Radio Morgen) ausgestrahlt.

Weitere Auslandssender der USA, die mit der VOA in Verbindung stehen, sind:

Journalismus

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Verwaltung und Aufsicht

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Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/fehlend

Als 28. Direktor (Intendant) der Voice of America steht seit Juni 2011 David Ensor an der Spitze der sechsköpfigen Geschäftsleitung.[19]

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Während des Kalten Krieges sendete die VOA unter der Federführung der United States Information Agency (USIA).

VOA untersteht dem Broadcasting Board of Governors (BBG) und unterliegt damit der Mittel- und Programmaufsicht der Haushaltsausschüsse des Repräsentantenhauses und des Senats.

Technik

Vor der Erfindung des Internets gingen die Programme aus der Washingtoner Zentrale per Satellit oder Radiowellen an 101 Sender, von denen 68 im Ausland standen – etwa bei München, in Griechenland, Liberia, auf den Philippinen und Sri Lanka. Von den Sendern wurden die Programme direkt in die Zielgebiete ausgestrahlt.[17] Die Sendeanlagen und deren technische Betreuung liegen, wie bei allen nichtmilitärischen US-amerikanischen Auslandssendern, in der Verantwortung des International Broadcasting Bureau (IBB), das dem Broadcasting Board of Governors (BBG) unterstellt ist. Dies führte stets zu Diskussionen und Spekulationen über den Einfluss der US-Regierung auf die Inhalte der Programme. Sendeauftrag der VOA ist ein umfassendes Informationsprogramm für das Ausland zu produzieren. Inlandsprogramme für die USA gibt es nicht, über Kurzwelle und das Internet kann die VOA jedoch auch innerhalb der USA empfangen werden.

In Zeiten des Kalten Kriegs wurden die Sendungen von Störsendern in der Sowjetunion stark beeinträchtigt (so genanntes Jamming). Heute mietet die VOA Sendeanlagen in den GUS-Staaten zur Übertragung ihrer Programme.

Die VOA benutzt Kurzwellen-Sendeanlagen des IBB in Delano/Kalifornien und Greenville/North Carolina in den USA und verfügt über ein weltweites Netz an Relaisstationen auf Ascension, in Botswana, Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Marokko, auf den Nördlichen Marianen, den Philippinen, Russland, São Tomé und Príncipe, Sri Lanka, Tadschikistan und Thailand.

Am 8. April 2014 schaltete Russland im Zusammenhang mit der Krise in der Ukraine die Aussendung über die Hörfunkfrequenzen der Stimme Russlands ab. Es hieß, man beende jegliche Zusammenarbeit. Das Programm von Radio Liberty wird dagegen weiterhin über Radio Swoboda in Russland ausgestrahlt.[20]

Weblinks

 Commons: Voice of America – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biden Administration requests USAGM CEO Pack’s resignation (January 21, 2021). U.S. Agency for Global Media – Office of Public Affairs, abgerufen am 16. März 2021 (engl.).
  2. Mission and Values. Abgerufen am 14. Februar 2020 (english).
  3. Mission and Values. Voice of America, abgerufen am 16. März 2021 (engl.).
  4. Dan Robinson: Spare the Indignation: Voice of America Has Never Been Independent. In: Columbia Journalism Review. 30. März 2017, abgerufen am 19. Februar 2021 (en-US).
  5. Ralph Uttaro: The Voices of America in International Radio Propaganda. In: Law and Contemporary Problems. 45, Nr. 4, Durham, NC 1982.
  6. Jack Shafer: Let’s Get America Out of the Propaganda Racket. In: Politico. 24. Juni 2020, abgerufen am 19. Februar 2021 (en-US).
  7. Kathrine Simonsen: How a Broadcaster Influenced American Propaganda. Odense, Dänemark 2011.
  8. David Folkenflik: Voice of America CEO Accused Of Fraud, Misuse Of Office All In One Week. In: NPR. 8. Januar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021 (en-US).
  9. 9,0 9,1 "Stimme Amerikas" stellt deutsches Programm ein (Memento vom 2. Oktober 2009 im Internet Archive) auf radiojournal.de, abgerufen am 22. August 2009. Offline am 8. September 2011.
  10. The Voice of America Origins and Recollections II. In: American Diplomacy. Januar 2011, abgerufen am 31. Januar 2012 (english).
  11. Ted Lipien: Voice of America History
  12. Sendeanlage Ismaning bei München. Siehe auch das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über den Betrieb gewisser Rundfunkanlagen innerhalb der Bundesrepublik vom 11. Juni 1952 (BGBl. 1953 II S. 515; PDF); BT-Drs. 1/3726.
  13. Die anderen Sprachvarianten der Zeitschrift waren Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Chinesisch und Koreanisch.
  14. gemeint ist die Kommunistische Partei Deutschlands KPD.
  15. ADDX-Archiv, abgerufen am 13. April 2012
  16. VOA Through the Years. Voice of America, abgerufen am 16. April 2021 (engl.): „On August 1, 1953, the United States Information Agency was established, and VOA became its single largest element. A year later, VOA moved its headquarters from New York City to its present site on Independence Avenue, SW, not far from the U.S. Capitol in Washington, DC.“
  17. 17,0 17,1 Stunde der Propagandisten. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1980, S. 156–157 (online).
  18. Kai Ludwig. In: Glenn Hauser. DX Listening Digest 11-15. 14. April 2011. Abgerufen am 18. April 2011: „VOA has nothing to do with this. Radio Sawa is produced by yet another US international broadcasting entity, called Middle East Broadcasting Networks to which VOA had to surrender all Arabic-language activities after this entity had been founded in 2002.“
  19. Key Executives, Webseite von VOA, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)
  20. Russland schaltete Voice of America ab. In: Tiroler Tageszeitung, 8. April 2014
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