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Vogel-Wicke

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Vogel-Wicke
Vogel-Wicke (Vicia cracca)

Vogel-Wicke (Vicia cracca)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Vogel-Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia cracca
L.

Die Vogel-Wicke (Vicia cracca) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wicken (Vicia) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.

Beschreibung

Illustration
Blüte
Vorderes, schräges Ende der Staubfädenröhre und Griffel
Hülsenfrüchte und Samen
Bestäubung mit Waldhummel

Vegetative Merkmale

Die Vogel-Wicke ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 120 Zentimetern erreicht. Die gefiederten Laubblättern besitzen acht bis zwölf Paare Fiederblättchen und am oberen Ende eine verzweigte Ranke. Die Fiederblättchen sind bei einer Länge von etwa 1 Zentimeter sowie einer Breite von 2 bis 6 Millimetern schmal und länglich.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis August. In den oft einseitswendigen, traubigen Blütenständen stehen 10 bis 40 Blüten dicht zusammen. Die Blütenstandsschäfte besitzen ungefähr die Länge der Tragblätter. Die zwittrigen Blüten sind bei einer Höhe von 8 bis 12 Millimetern zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind blauviolett bis purpurfarben.

Die Hülsenfrüchte sind bis zu 25 Millimeter lang. Die Samen sind eiweißreich, kugelig, bis 3 mm dick und 9 bis 16 mg schwer.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 14 oder 24, 28[1].

Ökologie

Die Vogel-Wicke ist ein Hemikryptophyt, eine Kletterpflanze und eine Halbrosettenpflanze. Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.

Die Fiederblätter besitzen endständige Wickelranken, die aus zwei umgewandelten Blattfiedern entstanden sind. Diese führen wie alle Ranken kreisende Suchbewegungen aus und reagieren auf Berührungsreize; es liegt also eine Thigmonastie vor. Die Vogel-Wicke ist ein Tiefwurzler und bildet wie alle Vicia-Arten Wurzelknöllchen mit symbiontischen, Stickstoff bindenden Knöllchenbakterien aus.

Blütenökologisch handelt es sich bei der Vogel-Wicke um vormännliche „Schmetterlingsblumen mit Bürsteneinrichtung“. Die Staubbeutel entleeren den Pollen oft schon in der Knospe über dem behaarten Griffel. Beim Besuch durch Insekten klappt das Schiffchen herab, und die Griffelbürste drückt sich an den Bauch des Insekts. Nach mehrmaliger Wiederholung dieses Vorgangs ist die Griffelbürste frei von Pollen und die zarte Narbenoberfläche abgewetzt. Dadurch ist sie jetzt klebrig und empfängnisfähig bei weiteren Besuchern wie Bienen und Faltern. Erdhummeln verüben nicht selten Nektarraub durch seitliches Aufbeißen der Blüte. Anschließend können an diesen Löchern auch Honigbienen den Nektar entnehmen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.

Da die Hülsenfrüchte schwarz sind, können sie Wärme speichern. Es handelt sich um Austrocknungsstreuer mit einer Streuweite von 1 bis 2 Meter. Als „Rollsamen“ rollen sie meist noch ein Stück weiter. Daneben erfolgt Bearbeitungsausbreitung durch verschiedene Vögel, Zufallsausbreitung sowie Menschenausbreitung mit zum Beispiel Saatgut von Esparsette (Onobrychis viciifolia). Die Fruchtreife reicht von August bis Oktober. Die Speicherkeimblätter (Kotyledonen) bleiben bei der Keimung im Boden, es liegt also eine hypogäische Keimung vor.

Vorkommen

Die Vogel-Wicke ist in den gemäßigten Gebieten in Eurasien weitverbreitet. Sie ist in Nordamerika ein Neophyt.

Als Standorte bevorzugt sie Wiesen, Weiden, Säume, Äcker und Ruderalstellen. Sie gedeiht am besten auf frischen bis mäßig-trockenen, milden bis mäßig sauren, humosen Lehm- und Tonböden.[1] Sie steigt von der Ebene bis ins Gebirge. In den Alpen sind Standorte in Höhenlagen von bis zu 1180 Metern belegt.[2] In den Allgäuer Alpen steigt sie aber zwischen Lechleiten und dem Hundskopf in Tirol bis zu 1600 m Meereshöhe auf[3]. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Molinio-Arrhenatheretea.[1]

Unterarten

Man kann folgende Unterarten unterscheiden[4]:

  • Vicia cracca subsp. cracca
  • Vicia cracca subsp. incana (Gouan) Rouy (Syn.: Vicia incana Gouan): Sie kommt in Südeuropa, Osteuropa und im südlichen Mitteleuropa vor.

Die Unterart Vicia cracca subsp. tenuifolia (Roth) Bonnier & Layens wird besser als eine eigene Art Vicia tenuifolia Roth angesehen.

Quellen

  • Werner Rothmaler (Begr.), Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Werner Rauh, Karlheinz Senghas: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. 84. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1968.
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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 611. ISBN 3-8001-3131-5
  2. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783494014241 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 154.
  4. ILDIS World Database of Legumes 2010. Vicia cracca. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.

Weblinks

 Commons: Vogelwicke (Vicia cracca) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vogel-Wicke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.