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Varnhagen Gesellschaft

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Ein Teil der Bibliothek der Varnhagen Gesellschaft, die aus gespendeten Werken, Bildern und Autographen besteht.

Die Varnhagen Gesellschaft e. V. ist eine bundesweit und international tätige gemeinnützige Gesellschaft. Sie widmet sich dem Andenken an das Schriftsteller-Ehepaar Rahel und Karl August Varnhagen und deren Nachlass, der Förderung von Kunst, Kultur und Literatur, der jüdisch-christlichen und deutsch-polnischen Aussöhnung und der Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts.

Gründung und Zielsetzung

Die Varnhagen Gesellschaft wurde nach zweijähriger Vorbereitung am 13. November 1997 in Hagen unter der Schirmherrschaft von Carola Stern gegründet. An der Gründung beteiligt waren das Rahel Varnhagen Kolleg und das Kulturamt der Stadt Hagen.

Der literarische Verein beschäftigt sich mit Leben und Schriften des Ehepaars Rahel Varnhagen und Karl August Varnhagen von Ense sowie mit der Sammlung Varnhagen, zu der Stifterinnen und Stifter wie Bettina von Arnim, Alexander von Humboldt, Heinrich Heine und der Fürst Hermann von Pückler-Muskau beigetragen haben, mit der Bibliothek Varnhagen sowie mit dem Varnhagenschen Salon. Von Interesse sind auch die Nichten Ludmilla Assing und Ottilie Assing, die in Italien bzw. in den USA lebten.

Ziel der Vereinsarbeit ist es, die heute an verschiedenen Orten befindliche Sammlung besser zu erschließen, die Forschung in aller Welt zu vernetzen, Studierende zu beraten und zu fördern und den Werken neue Leser zu gewinnen. Zu den Schwerpunkten der Arbeit gehören auch die Frauenliteratur, die Briefkultur des 19. Jahrhunderts und der christlich-jüdische Dialog.

Geschichte

Gründungsvorsitzende der Varnhagen Gesellschaft war die im Mai 2008 verstorbene Journalistin Renée Kraus aus Dortmund. Auf der ersten Mitgliederversammlung im Hagener Osthaus-Museum wurde Dr. Nikolaus Gatter zum Vorsitzenden gewählt.

Im Jahr 2002 wurde der Geschäftssitz des Vereins nach Köln verlegt; statuarischer Sitz ist Hagen geblieben, wo der Verein ins Vereinsregister des Amtsgerichts eingetragen ist.

Der Verein hat heute rund 200 Mitglieder in aller Welt. Zu den institutionellen Mitgliedern gehören die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, die Jagiellonische Bibliothek in Krakau (beide Standorte der Sammlung Varnhagen) und das Centro Studi Rahel Levin am Germanistischen Seminar der Universität Turin, die Mendelssohn-Gesellschaft, die Fouqué-Gesellschaft Berlin-Brandenburg, das Faust-Museum in Knittlingen und weitere Einrichtungen.

Seit 2004 zeigt die Varnhagen Gesellschaft eine Wanderausstellung zur Geschichte der Sammlung Varnhagen, die mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten bisher in Köln (Universitäts- und Stadtbibliothek, 2004), Hamburg (Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, 2004), Weinsberg (Baukelter, 2005), Berlin (Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt, 2006), Offenbach (Volkshochschule, 2007), Wien (Volkshochschule Hietzing), Bad Münster am Stein (Kurmittelhaus, 2009) und Marburg an der Lahn (Haus der Romantik, 2010) gezeigt wurde.

Im Jahr 2006 finanzierte die Varnhagen Gesellschaft nach einer Spendensammlung die Restaurierung des Varnhagen-Ehrengrabs auf dem Dreifaltigkeitskirchhof in Berlin-Kreuzberg. Die aus diesem Anlass in Berlin eingerichtete Ausstellung des Vereins wurde mit einem Empfang durch den Kultursenator André Schmitz und mit einem Grußwort von Gerhart Baum eröffnet. Auch Politikerinnen wie Andrea Nahles und Barbara Hendricks würdigten die Arbeit des Vereins durch Grußworte zu verschiedenen Anlässen.

Aktivitäten

Neben zahlreichen Versammlungen, Lesungen, Vorträgen, Ausstellungen und anderen Projekten veranstaltet die Gesellschaft auch wissenschaftliche Fachtagungen und gibt den Almanach der Varnhagen-Gesellschaft heraus. Über die Vereinsarbeit, Neuerscheinungen und aktuelle Termine berichtet zweimal jährlich der Rundbrief gazzettino, der in elektronischer Version kostenfrei abonniert werden kann.

Die Varnhagen Gesellschaft ist seit 2001 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften (ALG).

Tagungen

  • Rahel Varnhagen und ihre Schwestern. Iserlohn, Evangelische Akademie (23. bis 25. Oktober 1998)
  • Ludmilla Assing in Florenz. Florenz, Villa Romana (21. bis 22. April 2000)
  • Sprachen, Politik und Geselligkeit im Varnhagenschen Kreis. Kleve, Schloss Gnadenthal (1. bis 3. Oktober 2004)
  • Von Sigurd bis Sickingen. Rittertugenden und Wertekanon von der Romantik bis zur Arbeiterbewegung. Bad Münster am Stein-Ebernburg, Amtshof (12. bis 13. September 2009)
  • „...dies ist der höchste Punkt der Geselligkeit.“ Zirkel, Cliquen, Freundschaftsbünde. Von den Salons der Romantik bis zum Speed-Dating. Marburg, Haus der Romantik (15. bis 16. Mai 2010)

Veröffentlichungen

  • Ludwig Stern: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Behr, Berlin 1911 (broschiert, unbeschnitten, nummeriert, wird nur an Mitglieder abgegeben)
  • Nikolaus Gatter (Hrsg.), unter Mitarbeit von Eva Feldheim und Rita Viehoff: Almanach 1: Wenn die Geschichte um eine Ecke geht. Berlin Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8305-0025-4
  • Nikolaus Gatter (Hrsg.), unter Mitarbeit von Christian Liedtke und Elke Wenzel: Almanach 2: Makkaroni und Geistesspeise. Berlin Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8305-0296-6
  • Nikolaus Gatter: „Lebensbilder, die Zukunft zu bevölkern.“ Von Rahel Levins Salon zur ‚Sammlung Varnhagen‘. Begleitheft zur Ausstellung. Varnhagen Gesellschaft, Köln 2007, ISBN 978-3-00-019894-6
  • Gazzettino. Mitteilungen der Varnhagen Gesellschaft e. V. Nr. 1 (1998) ff., als elektronische Ressource auf der Vereinsseite[1] verfügbar.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Varnhagen Gesellschaft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.