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Simon Sinowjewitsch Alapin

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Simon Alapin

Simon Sinowjewitsch Alapin (russisch Семён Зиновьевич Алапин, wiss. Transliteration Semen Zinovjevič Alapin; geb. 7. Novemberjul./ 19. November 1856greg. in Sankt Petersburg[1]; gest. 15. Juli 1923 in Heidelberg) war ein bedeutender russischer Schachmeister und -theoretiker.

Werdegang

Alapin studierte in Heidelberg und arbeitete danach als Kaufmann und Vertreter eines Exporthauses in Berlin und Paris. Dadurch wurde er wohlhabend und finanziell unabhängig. Er ließ sich in Berlin nieder und schloss sich der Berliner Schachgesellschaft an.

Seit Ende der 1870er Jahre widmete er sich ausschließlich dem Schach. Er wurde beim starken nationalen Turnier von Sankt Petersburg 1878/1879 gemeinsam mit Michail Tschigorin Erster, unterlag diesem dann aber im Stichkampf. Neben Tschigorin und Emanuel Schiffers zählte Alapin fortan zu den stärksten Meistern Russlands.

Er spielte mehrere Wettkämpfe: 1880 unterlag er Michail Tschigorin in St. Petersburg mit 3:7 (+3, −7, =0), 1893 besiegte er Curt von Bardeleben mit 3,5:1,5 (+3, −1, =1), 1899 erreichte er gegen Carl Schlechter ein 3:3 (+1, −1, =4) und 1907 besiegte er Stepan Lewizki mit 5-0.

Zu seinen bedeutenderen Turniererfolgen zählen gute Resultate in Wien 1899 (4. Platz), Wien 1901 (2. Platz), Monte Carlo 1901 (5. Platz), St. Petersburg 1906 (1. Platz), Łódź 1908 (2. Platz), München 1909 (2. Platz) und 1911 (1. Platz). 1911 unterlag Alapin Rudolf Spielmann in München mit 3,5:6,5 (+3, −6, =1).

Er gab in Berlin in den Jahren 1898 bis 1901 unter dem Titel Der Schachfreund eine eigene Schachzeitung heraus. 1913 erschien von ihm in Heidelberg unter dem gleichen Titel ein Handbuch für Anfänger.

Alapin, der Russland 1913 verließ, zählte zu den bedeutendsten Schachtheoretikern seiner Zeit. Nach ihm ist unter anderem die Alapin-Eröffnung (1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-e2) benannt. Außerdem trägt ein Abspiel sowohl in der Sizilianischen Verteidigung (1. e2-e4 c7-c5 2. c2-c3) als auch in der Spanischen Partie (1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-b5 Lf8-b4) seinen Namen (jeweils die Alapin-Variante). Weiterhin gibt es ein nach ihm benanntes, wenig bekanntes Gambit in der Französischen Verteidigung: 1 e2-e4 e7-e6 2. d2-d4 d7-d5 3. Lc1-e3.

Alapins höchste Historische Elo-Zahl von 2688 erreichte er im Februar 1898, womit er den 10. Platz in der Welt einnahm. Im Juli 1902 gehörte er zu den acht besten Spielern weltweit.[2]

Partie

Eine gelungene Kurzpartie[3] gelang Alapin 1905 in Ostende gegen Marshall:

1.e2-e4 e7-e5 2.f2–f4 d7-d5 (Falkbeer-Gegengambit)
3.e4xd5 e5-e4 4.d2-d3 Sg8-f6 5.d3xe4 Sf6xe4 6.Sg1-f3 Lf8-c5 7.Dd1-e2 f7-f5 8.Sb1-c3 Lc5-f2+
9.Ke1–d1 0-0 10.Lc1-d2 Se4xc3 11.Ld2xc3 Dd8xd5+ 12.Kd1-c1 Tf8-d8?
  a b c d e f g h  
8 Chess rdt45.svg Chess ndt45.svg Chess bdt45.svg Chess rdt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess kdt45.svg Chess --t45.svg 8
7 Chess pdt45.svg Chess pdt45.svg Chess pdt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess pdt45.svg Chess pdt45.svg 7
6 Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg 6
5 Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess qdt45.svg Chess --t45.svg Chess pdt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg 5
4 Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess plt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg 4
3 Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess blt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess nlt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg 3
2 Chess plt45.svg Chess plt45.svg Chess plt45.svg Chess --t45.svg Chess qlt45.svg Chess bdt45.svg Chess plt45.svg Chess plt45.svg 2
1 Chess rlt45.svg Chess --t45.svg Chess klt45.svg Chess --t45.svg Chess --t45.svg Chess blt45.svg Chess --t45.svg Chess rlt45.svg 1
  a b c d e f g h  

Stellung nach dem 12. Zug von Schwarz

Vorlage:Schachbrett/Wartung/Alt


13.b2-b4!

Ein brillanter Zug: Angriff auf den Läufer Lf2, da mit der Räumung des Feldes b2 auf d1 kein Matt mehr droht, und Verhindern des Läuferrückzugs nach c5.

13...Lf2-b6 14.De2-e7!

Schwarz gab auf, da er sich z.B.

14...Dd5-d7 15.Lf1-c4+ Kg8-h8 16.Lc3xg7 matt

nicht mehr zeigen lassen wollte.





Literatur

  • Zur Theorie der Spanischen Partie. Schachanalytische Studie von S. Alapin. St. Petersburg 1896 (Broschüre)

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Einige Quellen geben Vilnius als Geburtsort an, siehe Chesshistory.com.
  2. Sonas Berechnungen zur historischen Elo-Zahl Alapins
  3. Klaus Lindörfer: Großes Schachlexikon. Mosaik Verlag GmbH, München 1981. ISBN 84-499-8080-1
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