Schinui Schem

Schinui Schem (hebr. "Wechsel des Namens") bezeichnet die Annahme eines jüdischen Namens beim Übertritt eines Nichtjuden/einer Nichtjüdin zum Judentum, aber auch den Wechsel des Namens bei geborenen Juden, z. B. nach schwerer Versündigung, um damit anzuzeigen, dass man nicht mehr der Alte ist und eine neue Identität angenommen hat (vgl. Rambam, Hilchot Teschuwa 2,4).

Darüber hinaus wird eine Namensänderung häufig im Falle einer schweren Erkrankung vorgenommen, "um den Todesengel zu täuschen". Dies geschieht durch die Hinzufügung eines weiteren Vornamens (vgl. z. B. Mosche Isserles, Glossen zum Schulchan Aruch, Jore Dea 335,10). Lebt der Erkrankte danach mehr als 30 Tage mit seinem neuen Namen, wird dieser beibehalten und soll sogar auf dem Grabstein vermerkt werden.

In seltenen Fällen mag es vorkommen, dass bei Heiratskandidaten der jeweilige Partner so heisst wie der eigene Elternteil, also die Braut so wie die Mutter des Bräutigams oder der Bräutigam heisst wie der Vater der Braut. Da man nach einigen aus Ehrfurcht vor den Eltern als Kind deren Vornamen nicht aussprechen soll, kann auch in diesen Fällen das Ehehindernis, falls man es als ein solches betrachtet, durch Schinui Schem aus der Welt geschafft werden.

Hinweis: Dieser Jewiki-Artikel orientiert sich im Wesentlichen an einem entsprechenden Artikel der Jüdischen Allgemeinen (hier gekürzt), erschienen im März 2016, Autor: Yizhak Ahren.