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Max Dessoir

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Max Dessoir.

Max Dessoir (geb. 8. Februar 1867 in Berlin; gest. 19. Juli 1947 in Königstein im Taunus) war ein deutscher Psychologe und Kunsthistoriker und der Urheber des Begriffes Parapsychologie.

Leben und Werk

Dessoir wurde 1884 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft, indem er der Loge Germania beitrat.[1] In einem Aufsatz in der theosophischen Zeitschrift Sphinx schlug Dessoir 1889 vor, den Teil der Psychologie, der weder dem gewöhnlichen noch dem pathologischen Bereich zuzuordnen ist, als „Parapsychologie“ zu bezeichnen.

Dessoir wurde 1889 in Berlin zum Dr. phil und 1892 in Würzburg zum Doktor der Medizin promoviert. 1897 erhielt er einen ordentlichen Lehrstuhl für Psychologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Sein Hauptinteresse galt der Psychologie der Ästhetik. Dessoir engagierte sich für eine Neubegründung einer systematischen Kunstwissenschaft.

Sein Vater war der Schauspieler Ludwig Dessoir. Im Jahre 1899 heiratete er die bekannte Lied- und Oratoriensängerin Susanne Triepel. 1906 gründete er die Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, die er auch herausgab.

In seinen Lebenserinnerungen bezeichnete sich Dessoir als Vierteljude.

1933 verboten ihm die Nationalsozialisten die Ausübung der Lehre. Nachdem Dessoir in Berlin ausgebombt worden war, wählte er mit seiner Frau zusammen Königstein als Altersruhesitz, wo er 1947 seine Autobiographie Buch der Erinnerung herausgab. Hierin schildert er, dass er zunächst in der Klinik von Walther Amelung wohnte.

Schriften

  • Geschichte der neueren deutschen Psychologie. Duricker, Berlin 1902.
  • Abriss einer Geschichte der Psychologie. Winter, Heidelberg 1911.
  • Kriegspsychologische Betrachtungen. Hirzel, Leipzig 1916.
  • Vom Diesseits der Seele, Psychologische Briefe. Dürr & Weber, Leipzig 1923.
  • Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, in den Grundzügen. Ferdinand Enke, Stuttgart 1923.
  • Beiträge zur allgemeinen Kunstwissenschaft. Ferdinand Enke, Stuttgart 1929.
  • Einleitung in die Philosophie. Ferdinand Enke, Stuttgart 1946.
  • Buch der Erinnerung. Ferdinand Enke, Stuttgart 1947.
  • Die Rede als Kunst. Erasmus-Verlag, München 1948.
  • Psychologische Briefe. Wedding-Verlag, Berlin 1948.
  • Das Ich, der Traum, der Tod. Ferdinand Enke, Stuttgart 1951.
  • Die Geschichte der Philosophie. Fourier, Wiesbaden 1981, ISBN 3-921695-51-1.
  • Vom Jenseits der Seele, die Geheimwissenschaft in kritischer Betrachtung. Löwit, Wiesbaden 1979.

Literatur

  • Dietrich Heinrich Kerler: Die auferstandene Metaphysik, Hans Driesch, …, Dessoir, …, Eine Abrechnung. Kerler, Ulm 1921.
  • Christian Herrmann: Max Dessoir, Mensch und Werk. Ferdinand Enke, Stuttgart 1929.
  • Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931
  • Adolf Kurzweg: Die Geschichte der Berliner „Gesellschaft für Experimental-Psychologie“ mit besonderer Berücksichtigung ihrer Ausgangssituation und des Wirkens von Max Dessoir. Dissertation, Berlin 1976.
  • Rudolf Steiner: Von Seelenrätseln, Anthropologie und Anthroposophie, Max Dessoir über Anthroposophie. Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 1983, ISBN 3-7274-6370-8.
  • Walther Amelung: Es sei wie es wolle, es war doch so schön – Lebenserinnerungen als Zeitgeschichte. Frankfurt (Main) 1984, ISBN 978-3980095105.
  • Annette Dorgerloh: Das Künstlerehepaar Lepsius. Zur Berliner Portraitmalerei um 1900. Berlin 2003.
  • Nico Thom: Zwischen Idealismus und Psychologismus – Max Dessoirs Theorie der Ästhetik und allgemeinen Kunstwissenschaft. Grin, München 2010, ISBN 978-3-640-77783-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann, München 1986, ISBN 3-442-11708-9.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Max Dessoir aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.