Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Jiří Pelikán

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Schachspieler Jiří Pelikán siehe Jorge Pelikan, zum Tennisspieler Jiří Pelikán (Tennisspieler).

Jiří Pelikán (geb. 7. Februar 1923 in Olomouc, Tschechoslowakei; gest. 26. Juni 1999 in Rom) war ein tschechischer Publizist, im Prager Frühling bedeutsamer kommunistischer Politiker, später Abgeordneter des Europaparlaments für die Sozialistische Partei Italiens.

Leben

Jiří Pelikán ist ein Sohn des Bildhauers und Medailleurs Julius Pelikán (Nové Veseli 1887–1969 Olmütz). 1939 wurde Pelikán Mitglied der im Exil tätigen Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte er sich für den Wahlsieg der Kommunisten in seiner Heimat. Von 1953 bis 1963 hatte er führende Funktionen in der kommunistisch dominierten International Union of Students inne. Anschließend war er bis 1968 Direktor des Tschechoslowakischen Fernsehens. In dieser Funktion und als Abgeordneter des Tschechoslowakischen Parlaments trug er wesentlich zum Prager Frühling bei und wurde einer seiner Protagonisten. Ihm gelang mit Helmut Zilk die erste Livediskussion Stadtgespräche, gemeinsam mit dem ORF, die sowohl in als auch außerhalb der CSSR übertragen wurde.

Nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts am 20. August 1968 in Prag organisierte er den publizistischen Widerstand. Deshalb musste er nach dem endgültigen Sieg des reformfeindlichen Flügels der KPČ unter Gustáv Husák 1969 die Tschechoslowakei verlassen und fand politisches Asyl in Italien. Dort trat er der Sozialistischen Partei Italiens bei und war für diese von 1979 bis 1989 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Nach der Samtenen Revolution in seiner tschechoslowakischen Heimat gehörte er von 1990 bis 1991 dem Konsultativrat des Staatspräsidenten der ČSFR, Václav Havel, an. 1999 starb Jiří Pelikán in Rom nach langer Krankheit.

Pelikán war mit der tschechischen Schauspielerin Jitka Frantová verheiratet, die vor allem durch die ORF-Serie „Das Ende der Großen Ferien“ bekannt wurde.

2009 wurden Vorwürfe öffentlich, wonach Pelikan 1960/61 dem tschechoslowakischen Geheimdienst dabei geholfen haben soll, den West-Berliner Studentenfunktionär und damaligen Ostreferenten des Liberalen Studentenbunds Deutschlands, Dieter Koniecki, in den Ostteil der Stadt zu locken, wo dieser verhaftet und später in Prag wegen angeblicher Spionage zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frank Herold: Die Verstrickung des Jiri Pelikan. In: Berliner Zeitung. 23. April 2009, abgerufen am 17. Juni 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jiří Pelikán aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.