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Frédéric Bastiat

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Frédéric Bastiat

Claude Frédéric Bastiat (* 30. Juni 1801 in Bayonne, Frankreich; † 24. Dezember 1850 in Rom) war ein französischer Ökonom und Politiker. Er kann zur klassischen Ökonomie gezählt werden und gilt als bedeutender Vertreter des Liberalismus und des optimistischen Harmoniegedankens.

Leben

Seine Familie stammte aus Mugron, wo er aufwuchs, mit neun Jahren Vollwaise wurde und zu seinen Großeltern zog. Nach Schule und Studium in Saint-Sever und Sorèze übernahm Bastiat zunächst das großväterliche Geschäft. 1825 kehrte er nach Mugron zurück, wo er durch den Tod seines Großvaters ein beträchtliches Anwesen geerbt hatte. Nach der Julirevolution von 1830 wurde er zum Friedensrichter von Mugron ernannt. Infolge seines großen Interesses an politischer Ökonomie gab er sich diesem Amt mit voller Kraft hin und trat dabei für den Freihandel ein. Sein erstes Essay, Le fisc et la vigne, veröffentlichte er 1841. Nachdem er von der Freihandelsbewegung (Manchesterliberalismus), die in England von Richard Cobden angeführt wurde, gehört hatte, begann er eine langandauernde Korrespondenz mit diesem und stellte die Bewegung seinen französischen Mitbürgern mit zahlreichen Übersetzungen von Werken und Briefen in seinem Werk Cobden et la ligue vor.[1]

Mit dem 1844 veröffentlichten Aufsatz L’influence des tarifs anglais et français im Journal des Économistes begann er seine Laufbahn als Ökonom. In kurzer Folge erschienen weitere Schriften von ihm, unter anderem die satirische Petition der Kerzenmacher, die sich bei der Regierung über die Sonne beschwerten, weil diese als ausländische Konkurrentin den Konsum von Kerzen reduziere.

Bastiat gehörte 1846 zu den Mitbegründern der Vereinigung für den Freihandel in Bordeaux und wurde Sekretär des Verwaltungsrates.

Nach der Februarrevolution 1848 wurde er in die konstituierende Versammlung gewählt, später in die gesetzgebende Versammlung. Hier wurde er zum unerbittlichen Feind des Sozialismus, gegen den er in mehreren Schriften (u. a. Propriété et loi, Capital et rente, Justice et fraternité, Protectionnisme et communisme) ankämpfte. Mit Harmonies économiques veröffentlichte er 1849 seine eigene volkswirtschaftliche Lehre, welche er aus Krankheitsgründen nicht mehr beenden konnte. Er starb 1850 in Rom.

Werk

Bastiat war ein Vertreter des Liberalismus und widmete sein Leben der Aufklärung über ökonomische Mythen in Werken wie der Parabel vom zerbrochenen Fenster oder der Petition der Kerzenmacher.[2]

Viele Schriften Bastiats wurden zu seinen Lebzeiten von John Prince-Smith ins Deutsche übersetzt.

Frédéric Bastiat wird heute vor allem im anglo-amerikanischen Raum sowie unter Vertretern der Österreichischen Schule geschätzt: Margaret Thatcher hatte bei einer Frankreichreise Bastiat als ihren Lieblingsökonomen gepriesen[3], und Henry Hazlitt baute sein einflussreiches Buch „Economics in One Lesson“ auf der Parabel vom zerbrochenen Fenster auf.

Literatur

Werkausgaben

  • Frédéric Bastiat: Oeuvres économiques. PUF, Paris 1983, ISBN 2-13-037861-7.
  • Frédéric Bastiat: Pamphlets. Les Belles Lettres, Paris 2009, ISBN 978-2-251-39049-9.
  • Frédéric Bastiat: Sophismes économiques. Les Belles Lettres, Paris 2005, ISBN 978-2-251-39038-3.
    • Deutsche Übersetzung unter dem Titel: Die Trugschlüsse der Schutzzöllner..., Berlin 1847 google books
  • Œuvres complètes. 7 Bände (1851–1884; I. Correspondance, mélange, II. Le libre-échange, III. Richard Cobden et la Ligue, IV. Sophismes, V. Sophismes et querelle avec Proudhon, VI. Les Harmonies économiques, VII. Essais, ébauches, correspondance), Guillaumin (Die einzige vollständige Werkausgabe. Die Harmonies économiques wurden 1982 bei Sklatine nachgedruckt).
  • Frédéric Bastiat. Dalloz, Paris 1962 (Coll. des Grands économistes).
  • Les Libéraux. 2 Bände, Hachette, Paris 1986.
  • Frédéric Bastiat: Ce qu'on voit et ce qu'on ne voit pas. Choix de sophismes et de pamphlets économiques. Romillat, Paris 1993.

Sekundärliteratur

  • Maurice Basle, Alain Gélédan: Frédéric Bastiat, 1801–150; Théoricien et militant du libre échange. In: Yves Breton, Michel Lutfalla (Hrsg.): L’économie politique en France au XIXème siècle. Éditions Economia, Paris 1991, ISBN 2-7178-2062-0.
  • Alfred de Foville: Bastiat. In: Léon Say, Joseph Chailley (Hrsg.): Nouveau dictionnaire de l’économie politiques, Bs. 1: A–H. 2. Aufl. Guillaumin, Paris 1900, S. 170–172.
  • Alfred de Foville: Frédéric Bastiat. Œuvres choisis (Petite bibliothèque économique française et étrangère). Guillaumin, Paris 1889.
  • Jacques Garello: Aimez-vous Bastiat? Romillat, Paris 2002, ISBN 2-87894-066-0.
  • Robert Leroux: Political Economy and Liberalism in France. The contributions of Frédéric Bastiat (Routledge studies in the history of economics; 126). Routledge, London 2011, ISBN 978-0-415-58055-7.
  • Gérard Minart: Bastiat (1801–1850). Le croisé du libre-échange. L’Harmattan, Paris 2004, ISBN 978-2-7475-6030-6.
  • Jean-Yves Naudet: Digitus Dei est Hic. In: Journal des économistes et des études humaines (JEEH), ISSN 2194-5799, Jg. 11 (2001), S. 685–691.
  • Portrait. Bastiat (1801–1850). In: La nouvelle lettre, Heft 1067 vom 19. Februar 2011, S. 8.
  • George C. Roche, III.: Frédéric Bastiat. A man alone (Architects of Freedom). Arlington House, New Rochelle NY 1971, ISBN 0-87000-116-7.
  • Dean Russell: Frédéric Bastiat. Ideas and influence. Foundation for Economic Education, Irvington-on-Hudson 1969 (zugl. Dissertation, Universität Genf 1959).

Neu übersetzte Aufsätze

Weblinks

 Commons: Frédéric Bastiat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Frédéric Bastiat – Quellen und Volltexte (Französisch)
Wikiquote: Frédéric Bastiat – Zitate (Deutsch)
Wikiquote: Frédéric Bastiat – Zitate (Französisch)

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Frédéric Bastiat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.