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Dioskuren

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Dieser Artikel behandelt die Brüder Kastor und Polydeukes. Druckwerke mit dem Titel Dioskuren werden unter Dioskuren (Zeitschrift) beschrieben.
Castor und Pollux. Die Dioskuren, Doppelstandbild von Joseph Nollekens, Victoria and Albert Museum
Rom, Tempel von Kastor und Pollux. Blick von Westen. Zeichnung von Giovanni Battista Piranesi. Mitte des 18. Jahrhundert
Rubens: Raub der Töchter des Leukipp
Darstellung von Schiller und Goethe als Dioskuren von Peter Lenk

Unter den Dioskuren (griechisch ΔιόσκουροιDios kouroi, »Söhne des Zeus«) versteht man in der griechischen Mythologie die Halb- und Zwillingsbrüder Kastor und Polydeukes (altgriechisch Κάστωρ und Πολυδεύκης). Häufig werden sie mit ihren lateinischen Namen Castor und Pollux genannt, in welcher Form sie darüber hinaus Namensgeber eines hellen Sternpaares im Wintersternbild der Zwillinge sind. Ihr zweiter Hauptname Tyndariden, der in älterer Zeit und namentlich an dem ursprünglichen Sitze ihres Kultus, in Lakonien, der wichtigste gewesen zu sein scheint, bezeichnet sie als Söhne des Tyndareos.[1]

Sterblichkeit und Unsterblichkeit

Polydeukes war der Sohn von Leda und Zeus, der ihr in Gestalt eines Schwans erschien. Über Kastors Abstammung herrschte unter den Griechen Uneinigkeit. Für die einen galt er als der Sohn der Leda und deren Gatten Tyndareos und wurde in derselben Nacht wie Polydeukes gezeugt. Da sie in der gleichen Nacht empfangen wurden, sind sie Zwillinge und unzertrennlich, allerdings war Polydeukes als Zeus’ Sohn ein Halbgott, Kastor aber ein Sterblicher. Für die anderen war Kastor wie sein Bruder ebenfalls ein Sohn des Zeus.

Beide nahmen an der Fahrt des Iason und der Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies teil. Sie begleiteten Herakles auf dem Weg zu den Amazonen.

Das Ende der Dioskuren wurde durch einen von Kastor vom Zaun gebrochenen Streit mit seinem Cousin Idas eingeleitet. Idas erschlug (den sterblichen) Kastor, daraufhin tötete Polydeukes Idas’ Bruder Lynkeus. Zeus griff ein, indem er Idas mit einem Blitz vernichtete. Der – aufgrund seiner Abstammung – unsterbliche Polydeukes trauerte fortan um seinen Bruder. Er bat seinen Vater, er möge ihm die Unsterblichkeit nehmen, um zu seinem Bruder in das Totenreich gehen zu können.

Gerührt von so viel Liebe, ließ Zeus seinen Sohn wählen, entweder ewig jung zu bleiben und unter den Göttern zu wohnen oder mit Kastor jeweils einen Tag im unterirdischen Reich des Hades (Reich der Toten) und einen Tag im Olymp bei den Göttern zu weilen und dabei zu altern und letztlich zu sterben. Ohne zu überlegen, wählte Polydeukes die zweite Variante und wanderte von da an mit seinem Bruder zwischen dem Olymp und dem Hades.

Oft werden jedoch beide ihrem Namen entsprechend als Söhne des Zeus bezeichnet, die beide unsterblich gewesen seien und mit Helena, ihrer Schwester und ebenfalls einer Tochter des Zeus, aus einem Ei oder als Brüderpaar aus einem zweiten Ei gesprungen seien. Sie gelten als der Stolz Spartas.

Verehrung

Als Sternbild hatten sie besondere Beziehungen zur Seefahrt und waren dort helfende Gottheiten, die man in Seenot anrief. Der Dioskurenkult verbreitete sich zunächst über die ganze Peloponnes und über das hellenistische Kleinasien, auf Samothrake (vor den Dardanellen) hatten sie ein bedeutendes Heiligtum. Auch in der etruskischen Mythologie spielten sie eine wichtige Rolle.

In Rom, wo sie der Sage nach bei der Schlacht am Regillus lacus (um 500 v. Chr.) auf Seiten der Römer gegen die Latiner eingriffen, bestand ein ausgeprägter Dioskurenkult. Auf dem Forum Romanum befindet sich ein Tempel der Dioskuren.

Die deutsche Redensart zur Bezeichnung eines unverbrüchlichen Freundespaars wie Castor und Pollux hat sich bis heute gehalten.

Sekundärliteratur

Andere Wortbedeutungen

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Dioskuren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bei Homer, siehe auch G. Curtius, Grundz. der Etymol. 248 S. 226
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dioskuren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.