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Der Standard

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Der Standard
Der-Standard-Logo
Beschreibung österreichische Tageszeitung
Verlag Standard Verlagsgesellschaft m. b. H.
Erstausgabe 1988
Erscheinungsweise täglich, außer Sonntag
Verkaufte Auflage (ÖAK, Jahresschnitt 2010[1]) 73.071 Exemplare
Reichweite (Österreichische Media-Analyse 2010[2]) 0,374 Mio. Leser
Chefredakteur Oscar Bronner, Alexandra Föderl-Schmid
Herausgeber Oscar Bronner
Weblink derstandarddigital.at
derstandard.at
Die Redaktionszentrale befindet sich im Palais Orsini-Rosenberg (Teil des Palais Batthyány) in der Herrengasse in Wien

Der Standard ist eine österreichische Tageszeitung mit Redaktionssitz in Wien. Die 1988 von Oscar Bronner gegründete Zeitung erscheint im Berliner Format. Der Standard ist Genossenschafter der Austria Presse Agentur.

Geschichte

Der Name des Standard wurde erst nach den ersten Ausgaben festgelegt. Probeausgaben, sogenannte „Nullnummern“, erschienen unter dem Titel „Wirtschaftsblatt“. Man einigte sich schließlich auf Der Standard nach Vorbildern aus dem englischsprachigen Raum, wo Zeitungen wie The Standard oder Evening Standard existieren. Die erste Ausgabe des Standard erschien am 19. Oktober 1988. Gegründet wurde die Zeitung von Oscar Bronner, der zur Finanzierung der Neugründung den Axel Springer Verlag mit 50 % beteiligen ließ. Im Jahre 1995 wurde derStandard.at als erster Webauftritt einer deutschsprachigen Zeitung errichtet.[3] Dieser verfügt über eine eigene Redaktion – obgleich die Inhalte der Printausgaben ebenfalls online veröffentlicht werden – und wird heute von der Bronner Online AG betrieben, die mit der STANDARD Verlagsgesellschaft gesellschaftlich verwoben ist.

2006 folgte der Standard dem Beispiel der Süddeutschen Zeitung, und begann die Herausgabe einer Cinemathek, mit der inzwischen 175-teiligen DVD-Serie Der österreichische Film. Die Standard-Redaktion wählte dafür einhundert "sehenswerte" und "beliebte" österreichische Filme aus.

Am 1. Juli 2007 wurde Alexandra Föderl-Schmid zweite Chefredakteurin neben Oscar Bronner, diese Position hatte zuvor Gerfried Sperl bekleidet.

Verlagsangaben

Verlegt wird die Zeitung von der eigenen Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.. Verlagsort ist Wien, Erscheinungsort war bis Ende 2009 das niederösterreichische Tulln, wo die Zeitung von Goldmann Druck gedruckt wurde. Seit 2010 wird Der Standard in der Mediaprint-Druckerei produziert, wodurch sich das Format von 315 × 470 auf 300 × 450 mm verkleinert hat und nun der Größe des Kuriers entspricht. Im Jahre 2007 erwirtschaftete Der Standard 55,4 Millionen Euro bei 206 Beschäftigten. 2011 erhielt Der Standard rund 1,3 Millionen Euro aus dem Topf der Österreichischen Presseförderung und ist somit nach der Presse die am zweithöchsten subventionierte Zeitung.[4]

Eigentümerstruktur

Bei der Gründung der Zeitung im Jahr 1988 hielten Gründer Oscar Bronner sowie der Axel Springer Verlag je 50 % am Zeitungsverlag. 1995 kaufte Bronner diese Anteile zurück, gab jedoch im April 1998 erneut 49 % der Zeitungsanteile ab – diesmal an den Süddeutschen Verlag. Weitere 41 % wurden in die Bronner Familien-Privatstiftung überführt, zehn Prozent der Anteile behielt Oscar Bronner direkt. Am 13. August 2008 kaufte die Bronner Online AG die Anteile der Süddeutschen Zeitung, auch finanziert durch einen Millionenkredit der Erste Bank, womit der Standard zu 100 % im Besitz Bronners oder seiner Stiftung ist.[5] Die Eigentümerstruktur ist nun folgendermaßen:[6][7]

  • Bronner Familien-Privatstiftung: 41 % direkt und 44,1 % indirekt mittels Bronner Online AG
  • Oscar Bronner: zehn Prozent direkt und 4,9 % indirekt mittels Bronner Online AG.

Reichweite und Marktanteil

Reichweite laut ÖMA[8]
Jahr Reichweite Leser gesamt
2001 6,0 % 401.000
2002 5,7 % 383.000
2003 5,8 % 390.000
2004 5,4 % 366.000
2005 5,9 % 404.000
2006 4,9 % 341.000
2007 5,0 % 352.000
2008 5,5 % 383.000
08/09 6,0 % 421.000
2009 5,6 % 394.000
09/10 5,6 % 397.000
2010 5,3 % 374.000
2011 5,0 % 359.000

Der Standard ist überregional ausgerichtet und unterhält eigene Redaktionen in den Bundesländern Steiermark, Oberösterreich und Kärnten. Dennoch war in der Vergangenheit eine stärkere Fokussierung auf Wien zu bemerken, die sich bis heute in der höheren Reichweite in Wien (2010: 11,8 % gegenüber rund fünf Prozent österreichweit) bemerkbar macht. In den vergangenen Jahren verlor Der Standard, wie die meisten anderen österreichischen Tageszeitungen, sukzessive an Lesern. Im Jahre 2007 konnte diese Tendenz jedoch aufgehalten und umgekehrt werden, während die meisten anderen Tageszeitungen weiter verloren. Laut Österreichischer Media-Analyse 2010 hat der Standard in Österreich 374.000 Leser. Dies entspricht einer Reichweite von 5,3 Prozent. Die verkaufte Auflage laut Österreichischer Auflagenkontrolle betrug pro Erscheinungstag im Jahr 2010 im Schnitt 73.071 (2009: 74.912) Exemplare.[1] Der Standard hat somit zumindest bei der Reichweite seinen unmittelbaren Konkurrent, Die Presse (die eine höhere verkaufte Auflage hat), deutlich überholt, und ist somit die viertgrößte kostenpflichtige Tageszeitung Österreichs.

Inhaltliche Angaben

Inhalt und Blattlinie

Die Zeitung ist dem Ehrenkodex der österreichischen Presse verpflichtet und bezeichnet ihre Blattlinie als liberal und unabhängig. Von Wissenschaftlern wird der Standard als linksliberal wahrgenommen.[9][10] Als Teilnehmer des Project Syndicate veröffentlicht der Standard auch regelmäßig Kommentare von international bekannten Persönlichkeiten, die im Rahmen dieses Projekts weltweit verteilt werden. Freitags liegt dem Standard die selbstproduzierte Hochglanzbeilage Rondo bei, in welcher über Mode, Kosmetik, Reisen, Design, technische Neuheiten, Essen, Musik und Film berichtet wird. Jeden Montag liegt der Zeitung außerdem eine meist achtseitige, englischsprachige Beilage mit Auszügen aus der New York Times bei.

Die Zeitung organisiert und sponsert unter anderem seit 1998 jährlich den Publikumspreis des Vienna International Film Festivals (Viennale).

Mitarbeiter

Mitarbeiter in leitenden journalistischen Funktionen:[11]

Zu den bekanntesten Kommentatoren bzw. Kolumnisten der Zeitung zählen Hans Rauscher („rau“) und Daniel Glattauer („dag“), die bald nach der Gründung der Zeitung abwechselnd für die Glosse im „Einserkastl“ – einer Textbox auf der Titelseite – zuständig wurden, wobei „rau“ zumeist innenpolitische Themen kommentiert, während „dag“ zumeist humorvoll von alltäglichen, häufig kuriosen, Wahrnehmungen, häufig österreichische Eigenheiten, erzählte. Mit dem Jahreswechsel 2008/2009 trat Glattauer eine halbjährige Pause an, von der er allerdings nicht zur Zeitung zurückkehrte. Etabliert als Autoren des Einserkastls sind inzwischen Montags Severin Corti sowie unter der Woche Renate Graber und Gudrun Harrer.[12] Ein bis mehrmals wöchentlich finden sich auf der stets als letzte Seite der aktuellen Zeitung platzierten Kommentarseite Kommentare von unter anderen Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, Chef vom Dienst Eric Frey sowie von den Kommentatoren und Redakteuren Gudrun Harrer, Thomas Mayer, Christoph Prantner, Conrad Seidl,Petra Stuiber, Andreas Schnauder, Leo Szemeliker sowie Michael Völker im Kommentarteil der Zeitung.

Für die teils unregelmäßig erscheinenden Kolumnen zeichnen unter anderem Friedrich Achleitner, Antonio Fian, Franzobel, Daniel Glattauer, Barbara Coudenhove-Kalergi, Paul Lendvai, Bernd Marin, Otto Ranftl, Markus Mittringer, Kurt Palm („Palmsamstag“), Hans Rauscher, Johann Skocek („Skoceks Zeitlupe“, Sport), Gerfried Sperl und Günter Traxler verantwortlich. Der Schachteil, in dem sich Spiele samt Rätsel sowie Spielkommentare finden, wird seit 1990 von „ruf & ehn“ (Michael Ehn) betreut. Als fester Bestandteil der Zeitung hat sich auch der „Kommentar der Anderen“ etabliert, eine bis zwei Seiten des Kommentarteiles, auf denen täglich Experten, Wissenschaftler oder Politiker zu aktuellen Themen Standpunkte oder Forderungen vertreten, wobei häufig an aufeinanderfolgenden Tagen dem Standpunkt der jeweiligen „Gegenseite“ ebenso viel Platz geboten wird.

Karikaturen werden unter anderem von Oliver Schopf sowie von zahlreichen weiteren, unregelmäßig im Standard erscheinenden Karikaturisten beigesteuert. Die Cartoonserie „Der Lochgott“ von Rudi Klein ist ebenfalls im Standard zu finden.

Online-Aktivitäten

Mit derStandard.at startete die Zeitung 1995 als erste deutschsprachige Tageszeitung im Internet. Die Internet-Ausgabe der Zeitung erhielt bald eine eigene Redaktion, die zusätzlich zu den gedruckten Berichten auch eigene Berichte online stellte, und wurde als eigenes Unternehmen ausgelagert.

derstandarddigital.at ist die Bezeichnung und Webadresse der Online-Version der Zeitung, die als vollständiges e-paper veröffentlicht wird und ältere Meldungen in einem seit 2009 kostenlos zugänglichen Archiv verfügbar hält. Weiters werden Printinhalte auch auf derStandard.at/Zeitung veröffentlicht. Die Online-Version der Zeitung ist formell unabhängig von dem Nachrichtenportal derStandard.at, das von der Bronner Online AG betrieben wird, die wiederum als Gesellschafterin an der STANDARD Verlagsgesellschaft beteiligt ist.

Seit März 2000 wird das auf Frauen und Feminismus konzentrierte Onlinemedium dieStandard.at angeboten. Auf Grund fortgesetzter Flame-Wars und oft misogyner Postings wurde dort ab Oktober 2008 ein postingfreier Dienstag eingerichtet, um die Aufmerksamkeit der Leser wieder verstärkt auf die eigentlichen Inhalte zu lenken.[13][14] Anfang 2010 kam mit daStandard.at ein Portal für Migranten zum Onlineangebot hinzu, das im April 2011 mit dem Civis – Europas Medienpreis für Integration ausgezeichnet wird.[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 oeak.at – Auflagenliste Jahresschnitt 2010 (PDF) Österreichische Auflagenkontrolle (abgerufen 4. April 2011)
  2. Media-Analyse Total 2010 (abgerufen am 31. März 2011)
  3. Oscar Bronner. Ein Stück österreichische Mediengeschichte im Schnelldurchlauf. Der Österreichische Journalist, Nr. 8+9 2008, S. 46
  4. Presseförderung 2011. In: atmedia.at. 13. September 2011, abgerufen am 23. Juni 2012 (deutsch).
  5. http://www.horizont.at/newsdetail/news/standard-will-oesterreich-klagen.html
  6. Bronner übernimmt den STANDARD wieder ganz, derstandard.at, 13. August 2008
  7. firmenabc.at
  8. Media-Analyse Berichte 2001 bis 2011. In: media-analyse.at. Abgerufen am 23. Juni 2012 (deutsch).
  9. Peter Berger: Kurze Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert. 2. Aufl. facultas-wuv, Wien 2008 ISBN 978-3-7089-0354-5 S. 383
  10. Günther Lengauer/Hannes Vorhofer: Wahlkampf am und abseits des journalistischen Boulevards. Redaktionelle Politikvermittlung im Nationalratswahlkampf 2008. in: Fritz Plasser (Hg.): Politik in der Medienarena. Praxis politischer Kommunikation in Österreich. facultas-wuv. Wien 2010 ISBN 978-3-7089-0501-3 S. 145-184, hier S. 166.
  11. Impressum, abgerufen am 18. September 2008
  12. Der Standard: DerStandard-Glosse: Neue Autoren für Titelseite. 3./4. Jänner 2009, S. 38
  13. Birgit Tombor: Rotes Tuch Gleichberechtigung. dieStandard.at, 14. Oktober 2008, abgerufen am 15. September 2011: „Warum wir am Dienstag die Foren abdrehen: Misogyne Stereotypisierungen sind bei einigen wenigen Tastaturvirtuos(inn)en nicht die Ausnahme“
  14. Beat Weber: Halt’s Maul, User! Malmoe (Verein zur Förderung medialer Vielfalt und Qualität), März 2009, abgerufen am 15. September 2011: „Mitte Oktober 2008 hat dieStandard.at zu einer originellen Maßnahme gegriffen: Einmal pro Woche wird ein „Forum-freier Tag“ eingeführt, an dem keine Möglichkeit für LeserInnen besteht, unter Artikel zu posten.“
  15. Der Standard: daStandard.at erhält den Europäischen Civis-Online-Medienpreis 2011, 13. April 2011
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