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Barbara Coudenhove-Kalergi

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Zuhause ist überall, Wien 2013.

Barbara Coudenhove-Kalergi (* 15. Jänner 1932 in Prag) ist eine österreichische Journalistin und Herausgeberin.

Leben und Wirken

Coudenhove-Kalergi verbrachte ihre Kindheit als deutsche Bürgerin der Tschechoslowakei; man wohnte in einer Villa in Prag-Smíchov, einem Industrie- und Arbeiterviertel. Als sie sieben Jahre alt war, marschierte 1939 die Wehrmacht in Prag ein.

Seit sie 1945 als Prager Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben wurde, lebt sie meist in Österreich. 1951 begann sie an der Universität Wien ein Dolmetschstudium, wechselte dann das Fach, brach das Studium aber ab. Sie arbeitete als Journalistin bei den Tageszeitungen Die Presse (1956 in der Lokalredaktion angestellt), Neues Österreich, nach dessen Einstellung 1967 bei der Arbeiter-Zeitung (von Bruno Kreisky aufgenommen) und beim Kurier sowie beim Nachrichtenmagazin profil. Dem breiteren Publikum wurde sie seit Mitte der 1970er Jahre als Mitglied der von Gerd Bacher forcierten Osteuroparedaktion des ORF bekannt, vorerst im Hörfunk, später auch im Fernsehen. Ihre sensiblen Reportagen für den Österreichischen Rundfunk befassten sich mit den damals noch zum so genannten Ostblock gehörenden Ländern, vor allem mit Polen und der Tschechoslowakei, wo sie zeitweise als ORF-Korrespondentin stationiert war.

Coudenhove-Kalergi heiratete in den 1960er Jahren Franz Marek (1913–1979), einen Reformkommunisten, Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), aus der er später austrat. Marek hatte wie sie Freunde in vielen Ländern Europas.

Sie ist Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Land der Menschen“.

Nach dem Fall der kommunistischen Diktaturen kehrte sie in ihr Geburtsland zurück. In den Jahren 1991 bis 1995 war sie als ORF-Korrespondentin in Prag tätig. Heute schreibt sie als freie Journalistin vor allem für tschechische und österreichische Zeitungen und ist Herausgeberin mehrerer Bücher mit Texten zur Geschichte und Gegenwart der Länder des früheren Ostblocks. Seit 2005 ist sie Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschrift Datum.

2005 war sie Mitglied der Jury bei der erstmaligen Friedensroseverleihung.

Familie

Barbara Coudenhove-Kalergis Großvater Heinrich Graf von Coudenhove-Kalergi (1859–1906), k.u.k. Diplomat, war mit Mitsuko Aoyama (1874–1941) verheiratet. Die beiden hatten sieben Kinder (Hans, Richard, Gerolf, Elisabeth, genannt Elsa, Olga, Ida und Karl Heinrich, genannt Ery). Barbara Coudenhove-Kalergi hat ihre Großmutter väterlicherseits nicht kennengelernt, obwohl sie in Mödling bei Wien lebte und erst starb, als Barbara neun Jahre alt war. Barbaras anderer Großvater war Hans Graf Pálffy aus der ungarischen Adelsfamilie, die in Südböhmen das Gut Breznitz erworben hatte, auf dem Barbara einige Sommer ihrer Kindheit verbrachte.

Barbaras Vater war der Jurist und Japanologe Gerolf Coudenhove-Kalergi (1896–1978), ihre Mutter war Sophie Pálffy. Bruder des Vaters war Richard Coudenhove-Kalergi, Gründer der Paneuropa-Bewegung. Obwohl der Adel in der Tschechoslowakischen Republik seit Dezember 1918 abgeschafft war, gehörten Barbaras Eltern, wie sie schreibt, in Prag auch später dem deutschsprachigen böhmischen Adel an, einer ziemlich geschlossenen Gruppe, die auch zur deutschen bürgerlichen Gesellschaft kaum Kontakt hält.[1] Ihre Brüder sind Hans Heinrich (* 1927), Jakob (* 1928) und der sechs Jahre nach ihr geborene Maler Michael (* 1938). Familie Coudenhove-Kalergi, des Tschechischen mächtig, bekannte sich auf Grund ihrer Muttersprache 1939 zum Deutschtum, ohne in ihren Reihen Nationalsozialisten oder Widerstandskämpfer zu haben; Gerolf Coudenhove-Kalergi arbeitete kurze Zeit als Übersetzer für Reichsprotektor Konstantin von Neurath.

Am 8. Mai 1945, nach dem Prager Aufstand gegen die untergehende NS-Herrschaft, wurde der Familie wie vielen anderen Prager Deutschen von der tschechischen Polizei nahegelegt, sich Richtung Bayern abziehenden deutschen Truppenteilen anzuschließen. Zugleich machten radikale Tschechen in den Straßen bereits Jagd auf die nun vogelfreien Deutschen, so dass es zum Weggehen keine realistische Alternative gab.

Auszeichnungen

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zuhause ist überall, S. 26; siehe Abschnitt Literatur
  2. Ehrenpreis für Coudenhove-Kalergi auf ORF vom 15. Oktober abgerufen am 15. Oktober 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Barbara Coudenhove-Kalergi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.