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Clickbaiting

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Mit Clickbaiting bzw. Klickköder wird medienkritisch ein Prozess bezeichnet, Inhalte im World Wide Web mit einem Clickbait (deutsch etwa „Klickköder“[1]) anzupreisen. Clickbaits dienen dem Zweck, höhere Zugriffszahlen und damit unter anderem mehr Werbeeinnahmen durch Internetwerbung oder eine größere Markenbekanntheit der Zielseite bzw. des Autors zu erzielen.

Ein Clickbait besteht in der Regel aus einer reißerischen Überschrift, die eine sogenannte Neugierlücke (englisch curiosity gap) lässt. Sie teilt dem Leser gerade genügend Informationen mit, um ihn neugierig zu machen, aber nicht ausreichend, um diese Neugier auch zu befriedigen, ähnlich einem Cliffhanger. Die Überschrift kann durch grafische Elemente mit gleicher Funktion ergänzt oder ersetzt werden.

Die hinter einem Clickbait liegenden Artikel sind üblicherweise gut mit Einrichtungen zum schnellen Teilen in sozialen Netzwerken ausgestattet, was die Zugriffszahlen ebenso erhöht.

Funktionsweise

Hinter vielen Links, die mit einem Clickbait versehen werden, befinden sich Videos, Bildstrecken oder Listicles. Solche Inhalte sind häufig von keiner journalistischen Qualität, verbreiten sich allerdings in sozialen Medien besonders gut. Es gibt jedoch auch Online-Magazine, die eher seriöse Themen wie Diskriminierung oder Überwachung mit Clickbait-Titeln versehen.[2]

Themen, die die Gefühle des Lesers wecken, wie etwa Tiere oder Babys, sind für Clickbaiting besonders beliebt.[3]

Die Geschichten, die mit Clickbait-Überschriften versehen werden, sind oftmals weit weniger spektakulär, als die Überschrift verspricht.[4]

Vorkommen

Zu den Vorreitern des Clickbaiting gehören seit 2006 etwa BuzzFeed[3] und die Huffington Post, in Deutschland unter anderem das Online-Magazin heftig.co.[4] Auch Medien wie die Fernsehsendung heute[4] oder Focus[5] arbeiteten schon mit Clickbait-Überschriften. Die Seite heftig.co erreichte mit ihren Überschriften regelmäßig mehr Reichweite in den sozialen Netzwerken als etwa Spiegel Online.[3]

Kritik

Clickbait wird häufig kritisiert. Harald Staun etwa berichtete in der FAZ, seriöse Online-Redakteure wollten mit Clickbait nichts zu tun haben, nannte aber zugleich ein Gegenbeispiel.[2] Im sozialen Netzwerk Twitter verrieten mehrere Benutzer die Auflösung hinter verschiedenen Clickbait-Titeln, um so das Aufrufen der Seite überflüssig zu machen.[3] Dennis Weber schrieb im Magazin Quotenmeter, Clickbaiting sei schon in gedruckten Zeitungen betrieben worden. Mit Clickbaiting im Internet werde nur versucht, Nutzer anzulocken. Anbieter wie Buzzfeed würden lediglich auf die Nachfrage ihrer Nutzer reagieren, die nur „reine Informationen“ ohne „Textflut“ haben wollen. Viele Texte müssten keine journalistische Relevanz aufweisen können; sie würden zur Unterhaltung dienen.[6]

Im August 2015 geriet die Zeitschrift TV Movie in die Kritik, weil sie einen Artikel zur Krebserkrankung von Roger Willemsen mit einer Clickbait-Überschrift versehen hatte.[7] Die deutschsprachige Ausgabe der Huffington Post wurde 2016 von Meedia wegen Clickbainting mit Hetze gegen Flüchtlinge kritisiert.[8]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kinder vor Clickbaiting warnen auf Schau hin!, eine medienpolitische Initiative der Bundesregierung, abgerufen am 21. August 2015
  2. 2,0 2,1 Harald Staun: Schlagzeilenprosa. In: FAZ.net. 25. Mai 2014, abgerufen am 25. Oktober 2015.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Manuela Kanies: Über Kritik an heftig.co und Nachahmern des „Klick-Köders“. In: noz.de. 12. Juli 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  4. 4,0 4,1 4,2 "Erspart Dir den Klick" verrät, welche Storys Sie nicht zu lesen brauchen. In: meedia.de. 4. Juni 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  5. pEtEr Withoutfield: Alles für die Klicks: Wie sehr FOCUS Online seine Leser verarscht. In: blogrebellen.de. 17. Oktober 2014, abgerufen am 25. Oktober 2015.
  6. Dennis Weber, Sidney Schering: Buzzfeed-Style überall: Kann ‘Clickbait’ dem Journalismus helfen? In: quotenmeter.de. Abgerufen am 19. August 2015.
  7. Wie Bauers TV Movie mit Roger Willemsens Krebserkrankung Clickbaiting betreibt. In: meedia.de. 18. August 2015, abgerufen am 19. August 2015.
  8. Warum Juliane Leopold wirklich bei BuzzFeed hinschmiss (Vorsicht, fieses Clickbaiting!) meedia.de, 11. März 2016
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Clickbaiting aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.