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Claudia Cardinale

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Claudia Cardinale (1995)

Claudia Cardinale (* 15. April 1938 in Tunis, Französisches Protektorat in Tunesien als Claude Joséphine Rose Cardinale) ist eine italienische Schauspielerin. Sie gilt als eine herausragende italienische Film-Diva und spielte Hauptrollen in Filmklassikern wie Achteinhalb, Der Leopard und Spiel mir das Lied vom Tod.

Leben und Werk

Claudia Cardinales Mutter war eine Nachfahrin sizilianischer Auswanderer, ihr Vater stammte ebenfalls aus Sizilien. Ihre Muttersprache ist das Sizilianische; Italienisch lernte sie erst als Jugendliche. Schon früh lernte sie tunesisches Arabisch und Französisch, die in Tunesien vorherrschenden Sprachen.

Im Jahr 1957 gewann sie einen Schönheitswettbewerb (schönstes italienisches Mädchen) in Tunis. Der Preis war eine Reise zu den Filmfestspielen in Venedig, die ihr Leben völlig verändern sollte. Sie zog nach Rom und begann ein Studium am Centro Sperimentale di Cinematografia. Im selben Jahr wurde sie von dem italienischen Filmproduzenten Franco Cristaldi entdeckt.

Ihr Leinwanddebüt hatte sie in dem Film Goha (1958) an der Seite von Omar Sharif. Sie spielte weitere kleinere Rollen (u. a. in Wind des Südens, Fiasco in Milan) bis ihr 1960 mit Bel Antonio und 1962 mit Senilità der endgültige Durchbruch gelang. Vor allem in den 1960er Jahren zählte Cardinale zu den führenden internationalen Stars und galt neben Sophia Loren und Gina Lollobrigida als die herausragende italienische Film-Diva.

1960 besetzte sie Luchino Visconti in einer Nebenrolle im klassischen Sozialdrama Rocco und seine Brüder. In dem Abenteuerfilm Cartouche, der Bandit spielte sie 1962 die Geliebte des Titelhelden Jean-Paul Belmondo. 1963 trat Cardinale in mehreren großen Filmklassikern auf: in Achteinhalb, einer Gesellschaftsstudie (von Federico Fellini), in dem großangelegten Historienepos Der Leopard von Luchino Visconti und in der erfolgreichen Krimikomödie Der rosarote Panther (The Pink Panther) unter der Regie von Blake Edwards.

1964 verbuchte sie mit der Rolle der Toni Alfredo in dem US-amerikanischen Film Circus-Welt einen internationalen Erfolg. In Anlehnung an das Kürzel BB (für Brigitte Bardot) nannte man sie in den Medien von nun an CC. Sie spielte von da an fast ausschließlich Hauptrollen, so auch 1968 in Sergio Leones epischem Westernklassiker Spiel mir das Lied vom Tod, der vor allem in Frankreich und Deutschland zu einem überragenden Kassenerfolg wurde.

Cardinale bei den 63. Filmfestspielen von Cannes (2010)

Obwohl Claudia Cardinale auch später kontinuierlich als Filmdarstellerin beschäftigt war, konnte sie ab den 1970er Jahren kaum noch an die großen Erfolge aus Ihrer Frühphase anknüpfen. In der Italowestern-Komödie Petroleummiezen war sie 1971 an der Seite des französischen Sexsymbols Brigitte Bardot zu sehen. 1981 spielte sie in Werner Herzogs Fitzcarraldo die Geliebte des exzentrischen Titelhelden (Klaus Kinski).

Auf der Berlinale 2002 erhielt Cardinale den Goldenen Bären für ihr Lebenswerk.

Claudia Cardinale war von 1966 bis 1975 mit dem italienischen Filmproduzenten Franco Cristaldi verheiratet. 1975 bis 1999 lebte sie zusammen mit dem italienischen Regisseur Pasquale Squitieri, der für seine Italowestern und seine sozialkritischen Filme bekannt wurde, und hatte mit ihm eine Tochter, Claudia.[1]

Ihr Sohn Patrick, heute ein Schmuckdesigner in New York, entstammt einer vorehelichen Beziehung der damals 18-Jährigen in Tunis; ihren eigenen Angaben zufolge handelte es sich um eine Vergewaltigung.[2] Ihre Filmgesellschaft hatte sie über Jahre gezwungen, ihren Sohn zu verleugnen.

2005 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel Mes étoiles (deutsch: „Meine Sterne“, 2006).

2017 war Cardinale auf dem Festivalplakat der 70. Internationalen Filmfestspiele von Cannes zu sehen. 2018 zierte ein Bild aus frühen Jahren ein Plakat des Filmpodiums Zürich, wo ihr eine Filmreihe gewidmet war.[3]

Filmografie (Auswahl)

Kino

  • 1958: Diebe haben’s schwer (I soliti ignoti)
  • 1958: Drei Ausländerinnen in Rom (Tre straniere a Roma)
  • 1958: Goha
  • 1959: Il magistrato
  • 1959: Wind des Südens (Vento del Sud)
  • 1959: Die erste Nacht (La prima notte)
  • 1959: Goldene Ketten (Anneaux d’or) (Kurzfilm)
  • 1959: Unter glatter Haut (Un maledetto imbroglio)
  • 1959: Treppauf – Treppab (Upstairs and Downstairs)
  • 1960: Gefährliche Nächte (I delfini)
  • 1960: Bel Antonio (Il bell'Antonio)
  • 1960: Rocco und seine Brüder (Rocco e i suoi fratelli)
  • 1960: Diebe sind auch Menschen (Audace colpo dei soliti ignoti)
  • 1960: Austerlitz – Glanz einer Kaiserkrone (Austerlitz)
  • 1961: Das Haus in der Via Roma (La viaccia)
  • 1961: Das Mädchen mit dem leichten Gepäck (La ragazza con la valigia)
  • 1961: Vor Salonlöwen wird gewarnt (Les Lions sont lâchés)
  • 1962: Hörig (Senilità)
  • 1962: Cartouche, der Bandit (Cartouche)
  • 1963: Achteinhalb (8½)
  • 1963: Der Leopard (Il gattopardo)
  • 1963: Der rosarote Panther (The Pink Panther)
  • 1963: Zwei Tage und zwei Nächte (La ragazza di Bube)
  • 1964: Die Gleichgültigen (Gli indifferenti)
  • 1964: Circus-Welt (Circus World)
  • 1965: Cocü (Il magnifico cornuto)
  • 1965: Sandra – Die Triebhafte (Vaghe stelle dell'Orsa…)
  • 1965: New York Expreß (Blindfold)
  • 1966: Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Lost Command)
  • 1966: Die gefürchteten Vier (The Professionals)
  • 1966: Die Gespielinnen (Le Fate) Segment: Fata Armenia
  • 1966: Eine Rose für alle (Una rosa per tutti)
  • 1967: Die nackten Tatsachen (Don’t Make Waves)
  • 1968: Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il West)
  • 1968: Die mit den Wölfen heulen (The Hell with Heroes)
  • 1968: Der Tag der Eule (Il giorno della civetta)
  • 1968: Ein feines Pärchen (Ruba al prossimo tuo)
  • 1969: Die Freundin war immer dabei (Certo, certissimo, anzi… probabile)
  • 1969: Das rote Zelt (Krasnaya palatka)
  • 1969: Im Jahre des Herrn (Nell’anno del Signore)
  • 1970: Die Gräfin und ihr Oberst (The Adventures of Gerard)
  • 1971: Die Hölle am Ende der Welt (Popsy Pop)
  • 1971: Die Audienz (L'udienza)
  • 1971: Petroleummiezen (Les Petroleuses)
  • 1972: Russischer Sommer (Un uomo)
  • 1972: Der Mann aus Marseille (La scoumoune)
  • 1973: Die Rache der Camorra (I guappi)
  • 1974: Gewalt und Leidenschaft (Gruppo di famiglia in un interno)
  • 1975: Eine Laus im Pelz (A mezzanotte va la ronda del piacere)
  • 1977: Der Aufstieg des Paten (Corleone)
  • 1977: Der Mann aus Stahl und Eisen (Il prefetto di ferro)
  • 1978: Goodbye und Amen (Goodbye & Amen)
  • 1978: Das Gefährliche Spiel von Ehrgeiz und Liebe (La Part du feu)
  • 1979: The Gun (L'arma)
  • 1979: Flucht nach Athena (Escape to Athena)
  • 1981: Kennwort – Salamander (The Salamander)
  • 1981: Die Haut (La pelle)
  • 1981: Fitzcarraldo
  • 1982: Ein pikantes Geschenk (Le Cadeau)
  • 1983: Der Rammbock (Le Ruffian)
  • 1985: Heinrich IV. (Enrico IV)
  • 1985: Die Familienpyramide (L’Été prochain)
  • 1987: Leidenschaftliche Begegnung (A Man in Love)
  • 1989: Winter 54 (Hiver 54 – l’Abbé Pierre)
  • 1990: Eine Mutter (Atto di dolore)
  • 1991: Mayrig – Heimat in der Fremde (Mayrig)
  • 1993: Frauen denken nur an eines (Elles ne pensent qu’à ça)
  • 1993: Der Sohn des rosaroten Panthers (Son of the Pink Panther)
  • 1994: Women Have Only One Thing on Their Minds (Elles ne pensent qu’à ça…)
  • 1996: Ein Sommer in La Goulette (Un été à La Goulette)
  • 1997: Sous les pieds des femmes
  • 1998: Riches, belles et cruelles
  • 1999: Brigands (Li chiamarono… briganti!)
  • 2002: And Now … Ladies & Gentlemen
  • 2002: Visconti
  • 2003: Die letzte Sequenz (L’ultima sequenza)
  • 2009: Die Spur unserer Sehnsucht (Le fil)
  • 2010: Un balcon sur la mer
  • 2012: O Gebo e a Sombra
  • 2012: El artista y la modelo
  • 2013: Joy de V.
  • 2014: Der stille Berg (The Silent Mountain)
  • 2016: All Roads Lead to Rome

Fernsehen

  • 1977: Jesus von Nazareth (Gesu di Nazareth)
  • 1994: René Lévesque (Fernsehserie)
  • 1996: Nostromo – Der Schatz in den Bergen (Nostromo)
  • 1997: Prinzessin Amina (Deserto di fuoco) (Fernsehminiserie)
  • 1998: Mia, Liebe meines Lebens (Fernsehminiserie)
  • 2000: Elisabeth (Élisabeth – Ils sont tous nos enfants)

Auszeichnungen

Cardinale bei den Women’s World Awards 2009 in Wien

Claudia Cardinale hat im Jahr 1984 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Pasinetti-Preis für den Film Claretta gewonnen. Neun Jahre später bekam sie den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Weitere Auszeichnungen für Cardinale:

Literatur

Weblinks

 Commons: Claudia Cardinale – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Italienischer Regisseur Pasquale Squitieri tot - news.ORF.at. 2017-02-18 (http://orf.at/stories/2379928/).
  2. Claudia Cardinale wird 70. Umschwärmt und skandalfrei. In: Süddeutsche.de. 14. April 2008.
  3. filmpodium.ch: Claudia Cardinale
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Claudia Cardinale aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.