Céline Arnauld

Céline Arnauld in der dadaistischen Pariser Männergruppe zusammen mit Tristan Tzara, Philippe Soupault und André Breton

Schon vor dem Ersten Weltkrieg war mit Carolina Goldstein (1885–1952) eine rumänische Schriftstellerin in die französische Metropole übersiedelt, die unter dem Pseudonym Céline Arnauld publizierte und sich in die extremste Literatur ihrer Zeit vorwagte. 1920 gab sie den «Projecteur» heraus, ein Kuriosum unter den vielen kurzlebigen Zeitschriften des Dadaismus. Auf originale Illustrationen und andere Abbildungen verzichtend, veröffentlichte sie in der einzigen Nummer lauter Texte von führenden Dadaisten und späteren Surrealisten wie André Breton, Paul Eluard und Georges Ribemont-Dessaignes, von ihrem Partner Paul Dermée, von Philippe Soupault, Tristan Tzara und der Schriftstellerin Renée Dunan. Mit Ausnahme einer Zeichnung des Bildhauers Henri Laurens, die sie als Vorsatzblatt in ihren Roman «Tournevire» aufnahm, scheint die bildende Kunst ihrer Zeit für sie keine grosse Rolle gespielt zu haben. Wie es sich aber für Avantgardistinnen gehörte, trat die Romanautorin, Lyrikerin, Herausgeberin und Performerin auch mit einem Manifest hervor. Es erschien 1920 in der von Breton, Aragon und Soupault edierten Zeitschrift «Littérature».

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