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Besenginster

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Gewöhnlicher Besenginster
Besenginster (Cytisus scoparius) im Mai.

Besenginster (Cytisus scoparius) im Mai.

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Geißklee (Cytisus)
Art: Gewöhnlicher Besenginster
Wissenschaftlicher Name
Cytisus scoparius
(L.) Link

Der Besenginster (Cytisus scoparius) (botanisch korrekt Gewöhnlicher Besenginster) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Obwohl der Besenginster den Wortbestandteil „-ginster“ im Trivialnamen trägt, gehört er nicht zur Gattung Ginster (Genista), sondern zur Gattung Geißklee (Cytisus).

Beschreibung

Habitus
Zweig mit Blütenknospen, offenen Blüten und jungen Früchten kurz nach der Befruchtung
Zygomorphe Blüte
Zweige mit reifen Hülsenfrüchten
Besenginster auf einer exponierten Extensivweide
Illustration aus Köhler's Medizinalpflanzen

Vegetative Merkmale

Der Besenginster ist ein winterkahler, auch sommerkahler Strauch (Rutenstrauch), der Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern erreicht, selten auch ein kleiner, bis zu 3 Meter hoher Baumstrauch. Er besitzt lange, besenförmig dichtstehende, fünfkantige grüne Zweige.

Die wechselständigen, dreiteiligen Laubblätter haben verkehrt-eiförmige Teilblättchen und sind seidig-behaart.

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Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die Blüten stehen gehäuft einzeln an Stielen in den oberen Zweigteilen. Die zwittrigen Blüten sind bei einer Länge von bis zu 2,5 Zentimetern zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind goldgelb. Alle zehn Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen.

Es werden Hülsenfrüchte gebildet.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46 oder 48.[1]

Ökologie

Der Besenginster ist schnellwüchsig, Jungpflanzen werden im ersten Jahr bis 45 Zentimeter hoch. Im zweiten Jahr beginnen sie sich zu verzweigen und werden bis über 1 Meter hoch. Der Holzzuwachs ist im vierten Jahr am stärksten, danach nimmt das Wachstum rasch ab. Der Blühbeginn liegt meist im dritten Jahr. Der frostempfindliche Strauch friert in strengen Wintern bis auf den dicken Stamm zurück. Der Besenginster ist ein Rohboden-Pionier. Der Besenginster wird meist nicht älter als zwölf Jahre.

Er ist ein Tiefwurzler Der Besenginster besitzt, wie es bei Hülsenfrüchtlern die Regel ist – Wurzelknöllchen mit Stickstoff bindenden symbiontischen Bakterien.

Blütenökologisch handelt es sich um „Pollen-Schmetterlingsblumen mit Schnellmechanismus“. Nektar wird nicht vorgehalten. Der Bestäubungsmechanismus kann nur von großen Hummeln ausgelöst werden: Setzt sich ein größerer Blütenbesucher auf die Flügel, wird das über eine Falte mit den Flügeln verbundene Schiffchen niedergedrückt. Dabei öffnet es sich an der Oberseite und es schnellen zuerst die fünf kürzeren Staubblätter hervor und schleudern ihren Pollen an den Bauch des Besuchers (Explosionsmechanismus). Ist das Schiffchen bis zur Spitze gespalten, kommt es zu einer zweiten Explosion, durch die der Griffel und fast gleichzeitig die vier längeren, unteren Staubblätter des inneren Kreises hervorschnellen und dem Besucher auf den Rücken schlagen. Explodierte Blüten werden von Pollen sammelnden, kleineren Bienen und Käfern besucht. Selbstbestäubung ist erfolglos.

Die schwarzen und deshalb Wärme speichernden Hülsenfrüchte sind typische Austrocknungsstreuer. Sie schleudern ihre Samen selbsttätig mehrere Meter weg. Weiterhin ist auch eine Ausbreitung der runden Samen als Rollsamen möglich, ebenso eine Ausbreitung über den Kropf von Tauben oder wegen der Ölkörper (Elaiosomen) durch Ameisen. Die hartschaligen Samen reifen Ende August bis Anfang September, sie keimen erst im zweiten Jahr und bleiben Jahrzehnte keimfähig. Die Keimung erfolgt nur im Licht und wird durch Brand gefördert.

Standorte

Der Besenginster lebt häufig und gesellig auf Extensivweiden (Brandweiden), in Waldschlägen, an Waldsäumen, in Brachen, an Wegen und Böschungen sowie in lichten bodensauren Eichen- und Hainbuchenwäldern. In Eifel, Rheinischem Schiefergebirge und Sauerland entwickelte sich auf den als Allmenden genutzten Grünlandflächen die Besenginsterheide als Folge einer Form der Wechselwirtschaft, die als Feld-Heide-Wechselwirtschaft bezeichnet wird.

Der Besenginster gedeiht am besten auf basen- und stickstoffarmen Böden, die lehmig, sandig oder steinig sein können. Er fehlt in reinen Kalkgebieten. Nach Ellenberg ist er eine Lichtpflanze, ozeanisch verbreitet und eine Verbandscharakterart der Besenginster-Gebüsche (Sarothamenion).

Systematik

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Spartium scoparium durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Cytisus scoparius (L.) Link wurde durch Heinrich Friedrich Link veröffentlicht. Weitere Synonym für Cytisus scoparius (L.) Link sind: Genista scoparia (L.) Lam., Sarothamnus bourgaei Boiss., Sarothamnus oxyphyllus Boiss., Sarothamnus vulgaris Wimm. nom. illeg., Sarothamnus scoparius (L.) (L.) W.D.J.Koch.[2]

Man kann folgende Unterarten unterscheiden:[2]

  • Cytisus scoparius (L.) Link subsp. scoparius: Sie ist in Europa weitverbreitet.
  • Cytisus scoparius subsp. maritimus (Rouy) Heywood (Syn.: Genista scoparia var. maritima Rouy): Diese Unterart mit niederliegenden Ästen kommt an der Küste von Frankreich, Großbritannien, Irland, Dänemark und Deutschland vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.[3]

Giftigkeit

Der Besenginster ist in allen Pflanzenteilen giftig. Verantwortlich dafür sind die Alkaloide Spartein, Lupanin, Hydroxylupanin (= Octalupin) neben dem Flavonglykosid Scoparin. Vergiftungssymptome sind Kreislaufkollaps mit Tachykardie, Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Kopfschmerzen.

Verwendung

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Medizinische Verwendung

Als Drogen werden verwendet

  • die getrockneten, holzigen, grünen Sprosse mit Zweigen und Blättern (Sarothamni scoparii herba bzw. Cytisi scoparii herba).
  • Die frischen Blüten und Blätter (Cytisi flos).

Wirkstoffe sind: Chinolizidinalkaloide, vor allem Spartein und Lupanin; biogene Amine wie Dopamin und Tyramin; Flavonoide wie Scoparin und Astragalin; in den Blüten geringe Mengen Ätherischen Öls; in den Samen Lectine.

Die Wirkung von Besenginsterkraut beruht weitgehend auf dem Alkaloidgehalt. Man verwendet es zur unterstützenden Therapie von Kreislaufregulationsstörungen und zu niedrigem Blutdruck. In der Volksheilkunde auch als harntreibendes Mittel.

Wegen des wechselnden Gehalts an Spartein werden eher Fertigpräparate mit standardisierten Extrakten empfohlen. Das früher angewandte isolierte Spartein wird heute wegen seiner unsicheren Wirksamkeit und Giftigkeit nicht mehr als Heilmittel eingesetzt. Keine Bedenken bestehen bei der Nutzung der Blüten mit sehr geringem Sparteingehalt als Schmuckdroge in Teemischungen. Sie dürfen bis zu 1 % enthalten.

Sonstige Verwendung

Der Besenginster dient als Winterfutter für Hasen und Rehe. Er wird auch als Bodenverbesserer (Knöllchenbakterien) und als raschwüchsiger Bodenfestiger eingesetzt. Kulturformen mit abweichender Blütenfarbe werden als Ziersträucher genutzt.

Trivialnamen

Ein weiterer volkstümlicher Name ist Besenstrauch. Für den Besenginster bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Besenginster (Schweiz), Besenkraut (Schweiz), Besenstrauch (Bayern), Bessenkrut (Schleswig-Holstein), Bessenstruk (Mecklenburg), Braem, Brâm (Lübeck bis Ostfriesland), gele Bram (mittelniederdeutsch), Bran (Sachsen), Branen (Sachsen), Breem (mittelhochdeutsch), Brehme (Sachsen), Breme (mittelhochdeutsch), Brempt, Brimma (althochdeutsch), Brimme (Pommern, mittelhochdeutsch), Bromen, Brumme (mittelniederdeutsch), Farbpfriem, Flomber (mittelhochdeutsch), Frauenschüchel, Frumme (mittelhochdeutsch), Gäst, Gaister, Galstern, Ganster, Gast, Gelster, Genester (Schweiz), Genist, Genst, Genster, Gester (Eifel um Lutzerath), Gienitz, Gienst (Schlesien), Gimps (Eifel), Gimst (Eifel), Ginst, Gister (Eifel um Bertrich), Grausen (Schlesien), Grauweide (Bayern), Gripsche, Grimsche (Sachsen), Grinitsch (Schwaben), Grinz, Grinzsche, Grische (Sachsen), Grünitz, Grünling, Grünsper, Günst, Günster, Gunste (mittelhochdeutsch), Gurst, Gynst, Hasenbram (Mecklenburg), Hasengeil (Prignitz, Mecklenburg), Hasenheide, Hasenhuss, Hasenkräutich (Niederlausitz), Hasenkraut (Mark bei Strausberg und Wriezen), Hasenstruch, Heidepfriemen, Heyde (mittelhochdeutsch), Judenruthen, Kranweig (bereits 1519 erwähnt), Krientsch (Mark bei Strausberg), Kühnschoten (Schlesien), Kühnschroten (Frankfurt (Oder), Sachsen), Kühschoten (Schlesien), Kühschroten, Kunschruthen, Pehfriede, Pfingstblume (mittelhochdeutsch) Pfingstpfriemen, Pfremen, Pfriemholz, Pfriemenheide, Pfrim, Pfrimmen (mittelhochdeutsch), Pfrimme, Pfrimmholz, Phriemkrut (mittelhochdeutsch), Phrimma (althochdeutsch), Pinkstblaumen (Grafschaft Mark), Prumen, Prymen, wild Reben (mittelhochdeutsch), Rechheide, Rehkraut, Schachtkraut, Smelhe (mittelhochdeutsch), Smelohe (mittelhochdeutsch), Stechpfriemen, Vitschen (Sachsen), Wildholz und Witschen.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim), ISBN 3-8001-3131-5, S. 582.
  2. 2,0 2,1 Daten aus ILDIS World Database of Legumes, 2010: scoparius&PTRefFk=8500000 Cytisus scoparius In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. D. G. Frodin, V. H. Heywood: Cytisus L. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/052106662X ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  4. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 127–128 (online).

Weblinks

 Commons: Besenginster (Cytisus scoparius) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary: Besenginster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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