Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Bergen (Norwegen)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Karte
Wappen der Kommune Bergen
Bergen (Norwegen)
Bergen
Bergen
Basisdaten
Kommunennummer: 1201 (auf Statistik Norwegen)
Provinz (fylke): Hordaland
Verwaltungssitz: Bergen
Koordinaten: 60° 23′ N, 5° 20′ O60.385.34Koordinaten: 60° 23′ N, 5° 20′ O
Fläche: 465,4 km²
Einwohner:

279.035 (30. Jun. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte: 600 Einwohner je km²
Sprachform: neutral
Postleitzahl: 5003–5099
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Trude H. Drevland (Høyre) (2011)
Lage in der Provinz Hordaland
Lage der Kommune in der Provinz Hordaland

Bergen [ˈbærgən] ist mit 279.035 Einwohnern (Stand 30. Juni 2017) die zweitgrößte Stadt Norwegens, eine Kommune in der Provinz (Fylke) Hordaland sowie deren Verwaltungssitz. Der Großraum von Bergen hat 378.830 Einwohner.[2]

Der Hafen von Bergen ist einer der geschäftigsten Seehäfen Europas,[3] von dem aus die Schiffe der Hurtigruten starten. Die Stadt ist zudem Ausgangspunkt der Bergenbahn. Im Kulturbereich gibt es das bekannte Theater Den Nationale Scene sowie die Grieghalle.

Geografie

Bergen ist eine Hafenstadt und liegt am Inneren Byfjord an der Westküste Norwegens. Die Stadt wird auch als "Tor zu den Fjorden" bezeichnet. Sie ist von sieben Hügeln umgeben. Der höchste von ihnen ist der Ulriken (643 moh.) und der bekannteste ist der Fløyen (320 moh.). Die höchste Erhebung auf dem Gebiet der Kommune ist der Gullfjellet (987 moh.). Die Stadt ist mit ca. 2548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr (Stand: 2005) die „regenreichste Großstadt Europas“.

Stadtbild

Stadtansicht von Bergen
Topografie der Umgebung Bergens

Die Stadt ist geprägt durch die am Naturhafen Vågen verlaufende Bryggen oder früher Tyske Bryggen (norwegisch für Landungsbrücke/Kai bzw. Deutscher Kai), wobei es sich um alte Handelseinrichtungen der Hanse handelt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Marienkirche und weitere Bauten.

Nach mehreren verheerenden Stadtbränden (1702, 1855, 1916), die durch die typisch norwegische Holzbauweise begünstigt wurden, erließ die Stadt Verordnungen, die den Bau von Holzhäusern auf dem Stadtgebiet nicht mehr gestattete. Das Hafenviertel Bryggen, das bei den Stadtbränden mehrmals nicht verschont blieb, wurde nach jeder Zerstörung nach originalen Plänen wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert. Aus diesem Grund wurde Bryggen als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen durch die UNESCO 1979 zum Weltkulturerbe ernannt.

Stadtteile

Stadtgliederung
Stadtteil Einwohner % Fläche km² %
Arna 13 210 4,9 99,71 22,4
Bergenhus 39 707 14,8 25,41 5,7
Fana 40 087 15,0 150,99 33,9
Fyllingsdalen 28 973 10,8 17,94 4,0
Laksevåg 39 362 14,7 29,96 6,7
Ytrebygda 26 722 10,0 38,45 8,6
Årstad 39 047 14,6 14,11 3,2
Åsane 39 796 14,9 68,82 15,2
nicht zugeordnet 1 046 0,4
Summe 267 950 100 445,39 100

Geschichte

Der ursprüngliche Name Bergens war Bjørgvin, das „Wiese zwischen den Bergen“ bedeutet. Nach Angaben in den Königssagas wurde Bergen 1070 als Björgvin („Bergwiese“) von König Olav Kyrre gegründet. Ab dem 12. Jahrhundert war es norwegische Krönungsstadt; später wurde es in dieser Funktion von Trondheim abgelöst.

1360 eröffnete in Bergen ein Hansekontor (Tyske Bryggen). Bergen wird zwar oft als „Hansestadt“ bezeichnet, war jedoch nicht gleichberechtigte Mitgliedsstadt, da es Städten, in denen Hansekontore lagen, verboten war Hansestadt zu werden. Bis 1880 war Bergen wichtigster Hafen und größte Stadt Norwegens. Am 16. Januar 1916 wurde ein großer Teil der noch aus vielen Holzhäusern bestehenden Stadt von einem Großbrand vernichtet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Bergen schon am ersten Tag der deutschen Invasion am 9. April 1940, von deutschen Truppen besetzt. Die Stadt wurde später durch alliiertes Bombardement beschädigt. Die deutsche Luftwaffe baute zur Verteidigung der Stadt und des U-Boot-Hafens die nahe gelegene Insel Herdla und die Festung Fjell festning aus. Am 20. April 1944 forderte die Explosion auf dem deutschen Munitionstransporter "Voorbode", der am Kai vor der Festung Bergenhus lag, zahlreiche Menschenleben und führte zu starken Schäden an Hunderten von Gebäuden.

Städtepartnerschaften

  • SchwedenSchweden Göteborg (Schweden), seit 1946
  • FinnlandFinnland Turku (Finnland), seit 1946
  • DanemarkDänemark Aarhus (Dänemark), seit 1946
  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Newcastle (Vereinigtes Königreich)
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seattle (Washington, USA)
  • DeutschlandDeutschland Rostock (Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland), seit 1965[4]

Kooperationen bestehen mit:

Sehenswürdigkeiten

Fischmarkt im Hafen von Bergen
Monument von Leif Larsen "Shetlands-Larsen" im Hafen von Bergen
Denkmal zu Madam Felle von Kari Rolfsen im Stadtviertel Sandviken.
Das Hafenviertel bzw. Bryggen oder früher Tyske Bryggen bei typischem Regenwetter

Wirtschaft

Die Einkaufsstraße Strandgaten in der Innenstadt
Die Innenstadt Bergens mit der ehemaligen Börse

Wirtschaftlich gesehen wird Bergen stark durch die norwegische Erdölförderung beeinflusst. Durch die günstige geografische Lage auf Höhe der norwegischen Erdölfelder (Sea Troll u. a.) befinden sich mehrere Versorgungseinrichtungen im Stadtbereich, zu diesen zählen u. a. Trainingszentren für Hubschrauberpiloten.

Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist der ausgedehnte Seehafen und die damit verbundene Werft- und Fisch-industrie (Aquakulturen). Andere Wirtschaftszweige sind Maschinenbau, Stahlerzeugung, Textil- und elektrotechnische Industrie.

Bildung

Bergen hat eine Reihen von Bildungseinrichtungen, zu deren wichtigsten zählen:

Verkehr

Blick vom Fløyen auf Bergen

Mit der norwegischen Hauptstadt Oslo ist Bergen auf dem Schienenweg über die Bergenbahn verbunden, die als eine der schönsten Eisenbahnstrecken Europas gilt. Auf dem Straßenweg gibt es die E 16, die keine Fähren, aber einige sehr lange Tunnel aufweist, und die Reichsstraße 7, die eine Fähre über den Hardangerfjord beinhaltet und das Hardangervidda überquert.

Bergen ist Ausgangspunkt der Postschiffe der Hurtigruten nach Kirkenes (über Ålesund, Trondheim, Tromsø, Hammerfest). Außerdem verfügt die Stadt über den internationalen Flughafen Bergen-Flesland mit zahlreichen nationalen und internationalen Verbindungen.

Der öffentliche Personennahverkehr in Bergen wurde nach Einstellung des Straßenbahnbetriebes 1965 mit Oberleitungsbussen (Trolleybus Bergen), Stadtbussen und Vorortzügen der norwegischen Staatsbahn realisiert. Seit dem 22. Juni 2010 ist die Stadtbahn Bergen in Betrieb, die zunächst das Stadtzentrum mit den Wohnbereichen im Süden verbindet. Außerdem existiert noch eine Standseilbahn zum Berg Fløyen, die Fløibanen.

Persönlichkeiten

Bekannte, in Bergen geborene Persönlichkeiten sind unter anderem der Dichter Ludvig Holberg, der Landschaftsmaler Johan Christian Clausen Dahl, die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Amalie Skram, der Flugpionier und Polarforscher Tryggve Gran, die Biathletin Liv Grete Poirée, die Musiker Kurt Nilsen und Sondre Lerche sowie die Handballtorhüterin Kari Aalvik Grimsbø, der Komponist Edvard Hagerup Grieg, die New Acoustic Movement-Band Kings of Convenience. Außerdem stammen Varg Vikernes, Gründer des Musikprojektes Burzum, und die Band Kakkmaddafakka aus Bergen. Des Weiteren stammen die Brüder Bård und Vegard Ylvisåker, bekannt unter dem Künstlernamen Ylvis aus Bergen.

Zeitungen

Sport

Klimatabelle

Bergen
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
190
 
4
-1
 
 
152
 
4
0
 
 
170
 
6
0
 
 
114
 
9
3
 
 
106
 
14
7
 
 
132
 
17
10
 
 
148
 
18
12
 
 
190
 
18
11
 
 
283
 
15
9
 
 
271
 
11
7
 
 
259
 
7
3
 
 
235
 
5
1
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bergen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3,5 3,8 6,0 9,0 14,1 17,0 18,2 17,9 14,6 11,3 6,8 4,6 Ø 10,6
Min. Temperatur (°C) -0,5 -0,4 0,4 3,0 6,6 10,1 11,5 11,4 9,0 6,5 2,7 0,8 Ø 5,1
Niederschlag (mm) 190 152 170 114 106 132 148 190 283 271 259 235 Σ 2.250
Sonnenstunden (h/d) 0,6 2,0 3,0 4,9 6,0 6,3 5,4 4,6 2,9 1,9 0,9 0,4 Ø 3,2
Regentage (d) 20 15 17 13 14 11 15 17 20 22 17 21 Σ 202
Luftfeuchtigkeit (%) 78 76 73 72 72 76 77 78 79 78 78 79 Ø 76,3
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,5
-0,5
3,8
-0,4
6,0
0,4
9,0
3,0
14,1
6,6
17,0
10,1
18,2
11,5
17,9
11,4
14,6
9,0
11,3
6,5
6,8
2,7
4,6
0,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
190
152
170
114
106
132
148
190
283
271
259
235
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Literatur

  • Mike Burkhardt: Der hansische Bergenhandel im Spätmittelalter. Handel – Kaufleute – Netzwerke. (= Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte; N.F., Bd. 60) Böhlau, Köln u. a. 2009, ISBN 978-3-412-20352-8
  • Turan Gizbili: Die letzten Tage der deutschen Kaufleute in Bergen. Transformationsprozesse des Bürgertums von 1720 bis 1780. Kovač, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8300-6608-8 (Dissertation, Universität Essen 2012)
  • Asbjørn Herteig, Arnved Nedkvitne: Bergen. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1952–1955.
  • Paal Kvamme: Bergen. (National geographic explorer). Gruner + Jahr, Hamburg 2007, ISBN 3-86690-019-8 (Reiseführer)

Weblinks

 Commons: Bergen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Bergen (Norwegen) – Quellen und Volltexte
 Wikivoyage: Bergen (Norwegen) – Reiseführer

Einzelnachweise

Vorlage:Navigationsleiste Kommunen in der Fylke Hordaland
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bergen (Norwegen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.