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Baituniya

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Der Hügel mit der Stadt von Osten gesehen
Das Rathaus der Stadt
Der Wasserturm im Süden der Stadt
Das Feuerwehrfahrzeug von Baituniya
Hauptquartier des palästinensischen Geheimdienstes (Preventive Security)
Sperranlage mit dem Waren-Terminal

Baituniya (arabisch بيتونيا, DMG Baytūnyā, alternative und offizielle Schreibweise laut Stadtamt Beitunia) ist eine beinahe mit Ramallah zusammengewachsene Stadt in Palästinensischen Autonomiegebieten im Westjordanland. Die Stadt liegt 18 km nordwestlich von Jerusalem auf einer Seehöhe von 860 m. Mit über 13.000 Einwohnern (2006)[1] ist Baituniya die drittgrößte Stadt im Gouvernement Ramallah und Al-Bireh.

Das alte Ortszentrum mit Rathaus und Wasserturm liegt auf einem Hügel. Im Osten (Baṭn aš-šarq = Ostbauch) grenzt die Stadt an die Industriezone von Ramallah, in Nordwesten liegt das Dorf Ain Arik. Im Tal gibt es noch größere landwirtschaftliche Flächen, doch der aktuelle Bauboom nagt an diesen, sodass sie jedes Jahr schrumpfen.

Während die Nachbarstädte internationales Flair besitzen, gibt es im rein muslimischen Baiytunia keine nennenswerten kulturellen oder touristischen Einrichtungen. Die Stadtverwaltung wurde um 2000 mit deutscher Entwicklungshilfe modernisiert.

Im Osten - direkt neben dem Vergnügungspark von Ramallah - befindet sich das Hauptquartier des palästinensischen Sicherheitsdienstes mit Büros und Gefängnissen des Geheimdienstes. Während der ersten Zeit der Autonomie gab es dort unter Dschibril ar-Radschub intensive Zusammenarbeit mit den israelischen Sicherheitsdiensten und der CIA. Am 3. April 2002, in der Zweiten Intifada, stürmte jedoch die israelische Armee die Anlage, zerstörte sie teilweise und holte sich dort befindliche Militante.[2][3]

Da sämtliche Warenlieferungen in die nördliche Westbank über Baituniya gehen, findet dort auch die palästinensische Zollabfertigung für Kraftfahrzeuge statt. Aus diesem Grund befinden sich dort größere Auto-Zwischenlager.

Ofer

Im Südosten befindet sich das ehemalige israelische Militärlager Ofer, in dem es von 1988 (Erste Intifada) bis 1995 (Autonomie) und seit 2002 wegen der Zweiten Intifada ein Zeltlager-Gefängnis gibt. Die Zelte sind inzwischen größtenteils durch Blechbaracken ersetzt worden, und die Anlage wurde 2006 der zivilen Gefängnisverwaltung übergeben, dennoch sind die Haftbedingungen dort schlecht. In Ofer sind vorwiegend palästinensische Sicherheitsgefangene ohne Verurteilung untergebracht. Ein Besuch durch Angehörige ist nur mit großem Aufwand, Geduld und dem Roten Kreuz möglich.

Vor der Zweiten Intifada war es möglich, von Tel Aviv und Jerusalem kommend über die jüdische Siedlung Giw'at Ze'ew vorbei an Ofer über Baituniya nach Ramallah zu fahren (Straße 436). 2000 bis 2001 gab es hier einen israelischen und einen palästinensischen Kontrollpunkt. Am 14. Mai 2001 wurden dort fünf palästinensische Polizisten von der israelischen Armee teilweise im Schlaf erschossen.[4] Heute ist der Kontrollpunkt Ofer für den Durchzugsverkehr gesperrt und stattdessen der LKW-Terminal für den Bezirk Ramallah. Dabei müssen die Waren zwischen einem israelischen und einem palästinensischen LKW - Rücken an Rücken - umgeladen werden.[5]

Siedlerstraßen

Das Gebiet um Baituniya ist ein klassisches Beispiel für die Geld- und Landverschwendung für den Bau von Siedlerstraßen. Ein großer Teil des Gemeindegebiets ging dafür verloren. Bei Einführung der Autonomie blieb die Stadt in Zone B, da die Verbindungsstraße 436 zu den jüdischen Siedlungen Dolev und Talmon durch die Stadt führte. Mit großem Aufwand wurde im Westen um den Hügel eine eigene Umfahrungsstraße 450 nach Ain Arik gebaut, sodass die Stadt 2000 zur Zone A werden konnte. Durch die Zweite Intifada wurde der weitere Straßenverlauf durch Ain Arik unsicher, und daher wurde die sichere Zufahrt zu den Siedlungen über die neue Straße 463 nördlich von Ramallah verlegt. Zugleich wurden im Gebiet Ain Arik/Ein Qinya/Dolev weitere Umfahrungsstraßen angelegt.

Verweise

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Beitunia – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Baituniya aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.