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Abendzeitung

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Abendzeitung (Begriffsklärung) aufgeführt.
Abendzeitung
Logo
Fachgebiet deutsche Tageszeitung
Sprache Deutsch
Verlag Die Abendzeitung GmbH & Co. KG (München)
Erstausgabe 16. Juni 1948
Reichweite (MA 2011 I) 0,27 Mio. Leser
Chefredakteur Arno Makowsky
Weblink www.abendzeitung-muenchen.de
ISSN 0177-5367

Die Abendzeitung, kurz AZ, ist eine Münchner Boulevardzeitung.

Geschichte und Konzept

Gegründet wurde die Abendzeitung von Werner Friedmann am 16. Juni 1948 als Straßenverkaufszeitung. Ziel war es, eine in München verankerte Boulevardzeitung zu erschaffen, die auch intellektuelle Kreise anspricht. In der Konsequenz daraus verfügt die Abendzeitung bis heute zum Beispiel über einen (verglichen mit anderen Boulevardzeitungen) ungewöhnlich umfangreichen Kulturteil und deutlich längere Texte.

Die Nürnberger Ausgabe entstand durch Übernahme des dortigen, 1918 erstmals erschienenen 8-Uhr-Blattes in den 1960er-Jahren. Die Abendzeitung experimentierte auch, wenngleich erfolglos, mit Ausgaben für Stuttgart und Augsburg. In den 1970er-Jahren schlug die Ausgabe einer nach der Bild am Sonntag gestylten Sonntagszeitung mit dem Titel AZ fehl.

Herausgeber sind heute Anneliese Friedmann und Johannes Friedmann, die Frau und der Sohn des Gründers. Geschäftsführer ist seit November 2009 Dieter Schmitt, Chefredakteur seit 2008 Arno Makowsky. Das Hauptverbreitungsgebiet der überregional erscheinenden Zeitung ist München und die angrenzenden Teile Oberbayerns. Die politische Grundhaltung des Blattes gilt als liberal.

In den 1980er-Jahren war die AZ Gegenstand der Fernsehserie Kir Royal, deren Drehbuch Helmut Dietl mit Patrick Süskind schrieb.

Der AZ-Verlag hat im September 2008 sein Traditionshaus in der Sendlinger Straße verlassen. Der neue Sitz befindet sich am Rundfunkplatz 4.

Im Oktober 2009 gab AZ-Verleger Friedmann eine enge Kooperation mit dem Süddeutschen Verlag bekannt.

Im Februar 2010 wurde bekannt, dass der Verlag die Nürnberger Ausgabe der Abendzeitung und das zugehörige Anzeigenblatt Der Frankenreport an media-regional, ein Unternehmen des Nürnberger Telefonbuchverlegers und Radiounternehmers Gunther Oschmann, verkauft. Eine enge Kooperation zwischen den beiden Ausgaben in München und Nürnberg soll für die Zukunft erhalten bleiben. Der Titel soll erhalten bleiben, der Mantelteil weiter aus München bezogen werden.[1][2] Das Bundeskartellamt erteilte für den am 27. Januar 2010 beantragten Kontrollerwerb am 1. März 2010 die Freigabe.[3][4]

Aufgrund „wirtschaftlicher Schwierigkeiten“ entschied die Geschäftsführung im März 2010, die Zahl der Mitarbeiter in Redaktion und Verlag erheblich zu reduzieren.[5] Demnach sollten 22 von 80 Stellen in der Redaktion abgebaut werden, insgesamt sollten laut Süddeutscher Zeitung 40 von 90 Mitarbeitern von dem Stellenabbau betroffen sein. Im November 2010 verstärkte die AZ ihre Lokalredaktion für München. Der neue Ressortleiter ist Michael Schilling, seine Stellvertreter sind Timo Lokoschat und Thomas Müller. Tina Angerer übernahm die neu geschaffene Stelle der Chefreporterin im Lokalteil.[6]

Die Auflage der Abendzeitung Nürnberg ging bis 2012 auf täglich 14.000 verkaufte Exemplare zurück. Am 27. September 2012 gab Geschäftsführer Roland Finn das Ende der Nürnberger Ausgabe zum 29. September bekannt; 35 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.[7][8]

Chefredakteure

Mitarbeiter

Zu den bekanntesten Autoren der Abendzeitung zählten Sigi Sommer, der zwischen 1949 und 1987 mehr als 3500 Kolumnen verfasste, und Werner Meyer, der 37 Jahre lang Chefreporter des Blattes war. Regelmäßige Kolumnen schreiben derzeit Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, Kabarettist Django Asül, Kabarettistin Lisa Fitz, Schriftsteller Joseph von Westphalen, Gesellschaftsreporter Michael Graeter und Filmkritikerin Ponkie. Täglich erscheint im Lokalteil der Zeitung eine Zeichnung von Franziska Bilek. Zu den ehemaligen Mitarbeitern der AZ gehören unter anderem Helmut Fischer, Nils von der Heyde, Erich Böhme, Bernd Dost, Peter Glotz, Hans-Jürgen Jakobs, Michael Jürgs, Arno Luik, Frank Plasberg, Marie Waldburg, Jan-Eric Peters, Andreas Petzold, Rafael Seligmann und Claus Strunz.

Projekte

Über 40 Jahre lang organisierte die Abendzeitung mit dem Bayerischen Rundfunk die Wohltätigkeitsveranstaltung Stars in der Manege.

Bei der Aktion „Ein Brunnen für Dangona“ handelt es sich um ein Langzeitprojekt des Bayerischen Roten Kreuz und der AZ zur Verbesserung der Wasserversorgung des Dorfes Dangona im Staat Niger.

Auflage

In den vergangenen Jahren hat die Münchner Abendzeitung – wie fast alle anderen Tageszeitungen in Deutschland – an Auflage verloren. Die AZ verfügt heute über eine Reichweite von rund 270.000 Lesern (Media-Analyse 2009). Die verkaufte Auflage der Gesamtausgabe beträgt derzeit  Exemplare,[9] darunter 43.818 Exemplare[10] in München und  Exemplare[11] in Nürnberg.

2001 lag die Auflage bei 179.951 Exemplaren. Die Zahl der Abonnenten sank von 2001 bis 2011 von rund 50.000 auf etwa 39.000, blieb in den vergangenen Jahren aber stabil.[12] Auffällig für eine Boulevardzeitung ist, dass ein vergleichsweise großer Teil der Auflage über Abonnements vertrieben wird und die Leserschaft ein relativ hohes Einkommens- und Bildungsniveau erreicht.

Verbreitung von Tageszeitungen in München

Vorlage:Zeitungsverbreitung-München

Literatur

  • Christian Adler: Die Münchner Abendzeitung 2003 – Publizistische Anpassungsversuche einer Boulevardzeitung an den schwieriger werdenden Markt der deutschen Straßenverkaufspresse. GRIN Verlag, 2007, ISBN 3-638-72883-8

Einzelnachweise

  1. „Abendzeitung“ verkauft Nürnberger Tochter. DWDL.de, 3. Februar 2010
  2. Nürnberger Abendzeitung soll verkauft werden. Pressemitteilung Bayerischer Journalisten-Verband, 3. Februar 2010
  3. Monika Lungmus: Kartellamt stimmt Abendzeitungs-Verkauf zu. Journalist Online, 5. März 2010
  4. Entscheidungen über Zusammenschlussverfahren, Aktenzeichen B6-20/10 Bundeskartellamt, abgerufen am 31. März 2010
  5. Marc Felix Serrao: Radikaler Jobkahlschlag. In: Süddeutsche Zeitung, 23. März 2010
  6. Neue Gesichter für den AZ-Lokalteil. In: Abendzeitung, 6./7. November 2010, S. 16.
  7. Wir sagen leise Adé, Abendzeitung Nürnberg, 27. September 2012.
  8. Abendzeitung Nürnberg schließt, Handelsblatt vom 27. September 2012.
  9. laut IVW, viertes Quartal 2014, (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  10. laut IVW, viertes Quartal 2014, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  11. laut IVW, viertes Quartal 2014, (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  12. Details und Vergleich auf ivw.eu

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Abendzeitung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.