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Edward G. Robinson

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Edward G. Robinson

Edward G. Robinson, geboren als Emmanuel Goldenberg (geb. 12. Dezember 1893 in Bukarest/Rumänien; gest. 26. Januar 1973 in Los Angeles/Kalifornien), war ein amerikanischer Schauspieler. Nach einer Karriere am Theater in New York schaffte er in den frühen 1930er Jahren den Durchbruch in Hollywood als Gangster Rico Bandello im Film Little Caesar, der ihn zum Star machte. Robinson spielte in über hundert Filmen; auf der Liste der fünfzig größten amerikanischen Filmstars aller Zeiten des American Film Institute wird er auf Rang 24 geführt.

Leben

Robinson wurde als Emmanuel Goldenberg in Bukarest, Rumänien als Sohn jüdischer Eltern geboren.[1] Nachdem einer seiner Brüder von einem antisemitischen Mob zusammengeschlagen worden war, beschloss die Familie, in die USA auszuwandern.[2] Robinson kam am 14. Februar 1903 als Zehnjähriger in New York an. Er wuchs in der Lower East Side auf und besuchte die Townsend Hall High School und das City College, wo er beschloss, Schauspieler zu werden. Dank eines Stipendiums konnte er anschließend die American Academy of Dramatic Arts in New York besuchen.[1]

Privatleben

Robinson war von 1927 bis 1956 mit der Schauspielerin Gladys Lloyd verheiratet. 1933 wurde ihr Sohn, Edward G. Robinson Jr. geboren, der ebenfalls Schauspieler wurde (u. a. ein Auftritt als Hotelpage in Manche mögen's heiß) und 1974 mit nur 40 Jahren starb. Robinson war ein begeisterter Sammler. Als er sich 1956 von seiner Frau nach beinahe dreißig Ehejahren scheiden ließ, war er gezwungen, seine Kunstsammlung, hauptsächlich Impressionisten und Post-Impressionisten, zu verkaufen, die von Stavros Niarchos erworben wurden. 1958 heiratete Robinson Jane Bodenheimer, eine 38–jährige Modedesignerin, die unter dem Namen Jane Arden bekannt war.

Karriere als Schauspieler

Theater

Ab 1913 trat Robinson, der seinen Namen zu Edward G. (für Goldenberg) Robinson geändert hatte, als Schauspieler auf. 1915 hatte er sein Debüt am Broadway, wo er während über zehn Jahre in rund 40 Stücken auftrat. Daneben spielte er in Jiddischen Theatern. 1929 spielte er in The Kibitzer, einem Theaterstück, das er gemeinsam mit Jo Swerling geschrieben hatte, der später in Hollywood als Drehbuchautor arbeitete. In den 1950er Jahren kehrte Robinson zum Theater zurück, nachdem er während der McCarthy-Ära aus politischen Gründen keine Rollen in guten Filmen mehr erhielt, und spielte unter anderem im Stück Middle of the Night von Paddy Chayefsky, das ab 1956 am Broadway aufgeführt wurde.

Film

Robinson hatte erste Filmrollen in Stummfilmen, so in The Bright Shawl von 1923, wo er einen alten Mann spielte. Seine erste Rolle in einem Tonfilm kam 1929 in A Hole in the Wall mit Claudette Colbert, später wirkte er unter anderem in A Lady To Love neben Vilma Banky mit. Den Durchbruch brachte ihm der Wechsel zu Warner Brothers. Dank seiner Rolle als Gangsterboss Rico Bandello in Little Caesar unter der Regie von Mervyn LeRoy wurde er zu einem Star. Kurze Zeit später spielte er in Five Star Final einen Zeitungsredakteur, der das Leben einer Familie ruiniert. Regie führte wieder Mervyn LeRoy. In den Folgejahren drehte Robinson weitere Variationen seiner ersten beiden Erfolge, so in The Hatchet Man, der ihn als chinesischen Gangsterboss zeigte, der an der Liebe zu einer Frau, gespielt von Loretta Young, beinahe zerbricht. In I Loved a Woman und Silver Dollar war Robinson ebenfalls als erfolgreicher Unternehmer zu sehen, der alle Moral für den Erfolg missachtet und am Ende an der vergeblichen Liebe zu einer Frau zerbricht. Bereits 1932 gehörte er zu den bestbezahlten Hollywoodstars, 1939 war er nach Gary Cooper und James Cagney der drittbest bezahlte amerikanische Filmschauspieler.[3]

Mitte der 1930er Jahre erweiterte er sein Repertoire. In der Komödie The Whole Town’s Talking von 1935 spielte er neben Jean Arthur unter der Regie von John Ford sowohl einen Gangster als auch dessen harmlosen Doppelgänger. Als überzeugter Antifaschist spielte er 1939 in Confessions of a Nazi Spy, dem ersten Hollywood-Film, der die Nazis als Bedrohung für die USA darstellte, einen FBI-Agenten, der einen Nazi-Spionagering aushob. Danach spielte er den Arzt Paul Ehrlich im aufwändig produzierten Film Dr. Ehrlich’s Magic Bullet und Paul Julius Reuter, den Begründer der Nachrichtenagentur Reuters, in A Dispatch from Reuter, beides biographische Filme über bedeutende Juden aus dem Jahr 1940.

In den 1940er Jahren spielte er besonders in psychologischen Dramen: Unter der Regie von Billy Wilder an der Seite von Barbara Stanwyck in Double Idemnity, mit Fritz Lang arbeitete er in The Woman in the Window und Scarlet Street zusammen, in beiden Filmen spielte Joan Bennett an seiner Seite. 1946 war Robinson als Nazijäger in Orson WellesThe Stranger mit Loretta Young zu sehen. 1948 spielte er in John Hustons Key Largo den Gangster Johnny Rocco mit Lauren Bacall und Humphrey Bogart. Für seine Rolle in House of Strangers von Joseph L. Mankiewicz erhielt er auf dem Filmfestival Cannes 1949 den Darstellerpreis.

Engagement gegen Faschismus und McCarthy-Ära

Robinson engagierte sich früh gegen Faschismus und Nationalsozialismus und versuchte 1938, gemeinsam mit zahlreichen anderen Filmschaffenden, vergeblich, den amerikanischen Kongress für einen Boykott gegen Nazi-Deutschland zu gewinnen. Robinson unterstützte zahlreiche wohltätige und politische Organisationen und war aktives Mitglied in mehreren antifaschistischen Organisationen, so etwa in der Hollywood Anti-Nazi League.[4] Er wurde bereits während des Krieges vom FBI beobachtet und nach Kriegsende beschuldigt, den kommunistischen Umsturz zu unterstützen und wurde mehrmals vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe geladen. Obwohl nicht auf der berüchtigten Schwarzen Liste, erhielt er keine Rollen in bedeutenden Filmen mehr. Letztlich erniedrigte er sich und bezeichnete sich als nichtsahnendes Opfer kommunistischer Verschwörer und veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „How the Reds made a sucker out of me“ („wie die Roten mich zum Narren hielten“) ohne dass er deswegen wieder größere Rollen in bedeutenden Filmen erhalten hätte. Erst nachdem ihm der Regisseur Cecil B. DeMille, einer der prominentesten Anti-Kommunisten Hollywoods, eine Rolle in Die zehn Gebote gegeben hatte, konnte er wieder in A-Filmen spielen.[5]

Späte Rollen

Zu seinen bekannteren späten Rollen gehören die Auftritte in Cincinnati Kid an der Seite von Steve McQueen sowie in Richard Fleischers Soylent Green an der Seite von Charlton Heston. Zwei Wochen nach Ende der Dreharbeiten zu diesem Film starb Robinson an einer Krebserkrankung. Kurz nach seinem Tod wurde ihm der Ehrenoscar für sein Lebenswerk verliehen. Robinsons zusammen mit Leonard Spigelgass verfasste Autobiographie All my yesterdays erschien ebenfalls noch 1973.

1979 ließ sich der Autor Raymond Sierra durch Robinson zu seinem Stück Manny inspirieren.

Synchronisation

Zahlreiche Sprecher liehen Robinson in deutschen Synchronisationen ihre Stimme; am Häufigsten der Schauspieler Alfred Balthoff, so z.B. in Frau ohne Gewissen, Gefährliche Begegnung, Die zehn Gebote oder Cincinnati Kid. Weitere Synchronisatoren waren Harald Juhnke, Günter Strack oder Fred Maire.

Auszeichnungen

  • 1949: Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspieles in Cannes als Bester Schauspieler für Blutsfeindschaft.
  • 1966: 2. Platz des Golden Laurel Awards in der Kategorie bester männliche Nebendarsteller für Cincinnati Kid.
  • 1970: Screen Actors Guild Life Achievement Award für sein Lebenswerk und seine Verdienste für die Schauspielerei.
  • 1973: Ehrenoscar für sein Lebenswerk (postum).
  • Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame trägt seinen Namen bei der Adresse 6233 Hollywood Blvd.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • James Robert Parish, Alvin H Marill: Cinema of Edward G. Robinson. Yoseloff, 19. Februar 1973, ISBN 0498078752.
  • Robert Beck: The Edward G. Robinson Encyclopedia. McFarland & Company, August 2002, ISBN 0786412305.
  • Little Caesar: A Biography of Edward G. Robinson. Scarecrow Press, Juni 2004, ISBN 081084950X.

Weblinks

 Commons: Edward G. Robinson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Steven Ross: Hollywood Left and Right. How Movie Stars Shaped American Politics. Oxford University Press, 2011, S. 91–92, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  2. Carolyn Kellogg: Book review: Hollywood Left and Right: How Movie Stars Shaped American Politics. by Steven J. Ross. In: Los Angeles Times. 6. November 2011, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  3. Steven Ross: Hollywood Left and Right. How Movie Stars Shaped American Politics. Oxford University Press, 2011, S. 95, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  4. Steven Ross: Hollywood Left and Right. How Movie Stars Shaped American Politics. Oxford University Press, 2011, S. 99-101, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  5. Steven Ross: Hollywood Left and Right. How Movie Stars Shaped American Politics. Oxford University Press, 2011, S. 121-123, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Edward G. Robinson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.