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Tzipi Hotovely

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Tzipi Hotovely
Tzipi Hotovely (2017)

Tzipora (Tzipi) Hotovely (hebräisch צפורה (ציפי) חוֹטוֹבֵלי, * 2. Dezember 1978 in Rechovot) ist eine orthodox-nationalreligiöse israelische Politikerin der Partei Likud, Journalistin und jüdische Aktivistin mit georgischen Wurzeln.

Von 2013 bis 2015 war sie stellvertretende Ministerin für Verkehr und Straßenverkehrssicherheit im Kabinett Benjamin Netanjahu III und von 2015 bis 2020 stellvertretende Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten im Kabinett Benjamin Netanjahu IV. Von Februar bis Mai 2020 war sie im selben Kabinett Diasporaministerin und von Mai bis August 2020 Ministerin für Siedlungswesen im Kabinett Benjamin Netanjahu V.

Seit dem 2. August 2020 ist sie als erste Frau der israelische Botschafter im Vereinigten Königreich, als Nachfolgerin von Mark Regev.[1]

Biografie und politische Standpunkte

Die Eltern Hotovelys kommen aus Georgien. Sie wuchs in ihrer Heimatstadt auf und hat Rechtswissenschaft an der religiös-zionistischen Bar-Ilan-Universität und an der Universität Tel Aviv studiert. Sie ist seit 2013 mit Or Alon verheiratet und Mutter dreier Kinder.[2][3]

Sie schreibt seit 2006 eine Kolumne in der Zeitung Maariw und tritt auch sonst als Medienpersönlichkeit in Erscheinung.

Am 24. Februar 2009 wurde sie Mitglied der (18.) Knesset und ist damit die jüngste Person, die jemals in die Knesset gewählt wurde. Sie verließ die Knesset am 5. Juli 2020.

Hotovely wird dem rechten Flügel des Likud zugezählt, bezeichnet sich selbst als „religiöse Rechte“,[4] ist maßgeblich an der ideologischen Ausformung der Politik ihrer Partei beteiligt und äußert sich regelmäßig gegen die Errichtung eines palästinensischen Staates.

Hotovely tritt für ein „Großisrael“ ein, das auch die palästinensischen Gebiete umfasst.[5] Sie wiederholte diese Ansicht in einer Rede vor israelischen Diplomaten im Mai 2015, in der sie internationale Kritik an der israelischen Siedlungstätigkeit im Westjordanland zurückwies und sagte, dass Israel viel zu sehr versuche, andere Länder zu besänftigen, und mehr auf sich selbst achten müsse. Sie sagte: „Wir müssen auf die grundlegende Wahrheit zurückkommen, dass wir ein Recht auf dieses Land haben. ... Dieses Land gehört uns. Das ganze Land gehört uns. Wir sind nicht da, um uns dafür zu entschuldigen.“ Sie erklärte, sie werde sich nach Kräften für eine internationale Anerkennung der israelischen Siedlungen im Westjordanland einsetzen und dafür, dass sich Israel für seine Politik gegenüber den Palästinensern nicht entschuldigen müsse. Sie begründete ihre Position mit Bezügen auf die religiösen Schriften des Judentums, um den Anspruch des jüdischen Volkes auf das Westjordanland zu untermauern.[6]

Hotovely tritt für ein Gebetsrecht für Juden auf dem Tempelberg in Jerusalem ein[7] und erklärte, dass es ihr Traum sei, „die israelische Fahne auf dem Tempelberg wehen zu sehen“. Der Tempelberg sei „das Zentrum der israelischen Souveränität, in Israels Hauptstadt, der heiligste Ort des jüdischen Volkes“.[8]

Außerdem engagierte sich Hotovely für die Rechte der Frau innerhalb des orthodoxen Judentums und erregte im Dezember 2011 internationales Aufsehen, als sie sich in die aktuelle Debatte um die Forderung einiger ultra-orthodoxer Juden nach Geschlechtertrennung einschaltete, indem sie sich in einem so genannten Mehadrin-Bus öffentlichkeitswirksam in die für Männer vorgesehene Abteilung setzte.

Tzipi Hotovely zu Rosch ha-Schana 2017

Im Zusammenhang mit Sigmar Gabriels Besuch in Israel 2017 und dem Eklat um die Gespräche mit Breaking the Silence und B’Tselem bezeichnete sie die israelische Organisation Breaking the Silence als „Feinde Israels“.[9]

Als Hotovely 2020 als Nachfolgerin von Mark Regev und als erste Frau zur israelischen Botschafterin in Großbritannien ernannt wurde, kritisierten mehrere prominente Vertreter der jüdischen Gemeinde in Großbritannien – darunter Melanie Phillips,[10] Jenni Frazer,[11] Laura Janner-Klausner and Jeremy Beecham, Baron Beecham –, die Ernennung aufgrund ihrer rechtsextremen Ansichten und erklärten: „Die Ernennung einer rechtsextremen Botschafterin ist zwar repräsentativ für die gegenwärtige Regierung Israels, wird Israel jedoch im Vereinigten Königreich – wie auch in jedem anderen vernünftigen Land – keine Freunde gewinnen.“[12] Na’mod, eine relativ neue Organisation linksgerichteter britischer Juden, organisierte eine Petition gegen die Ernennung von Hotovely aufgrund „ihrer entsetzlichen Vorgeschichte rassistischen und verhetzenden Verhaltens während ihrer gesamten politischen Karriere“. Anshel Pfeffer schrieb hingegen in Haaretz: „Tzipi Hotovely ist das hässliche, extremistische Gesicht Israels; die britischen Juden sollten sie willkommen heißen. Hotovely sei eine ungenierte Islamophobin und religiöse Fundamentalistin und leugne die Existenz des palästinensischen Volkes.“[13]

Einzelnachweise

  1. Cabinet confirms Likud’s Tzipi Hotovely as new ambassador to London. In: The Times of Israel, 2. August 2020.
  2. Deputy Foreign Minister Tzipi Hotovely gives birth to third child. In: The Jerusalem Post, 18. Juni 2018.
  3. Incoming ambassador to UK Tzipi Hotovely arrives in London. In: The Times of Israel, 4. Oktober 2020.
  4. Likud's Rising Star - Single, Female And Religious. In: The Jewish Press, Sara Lehmann, 1. Juli 2009 (abgerufen 12. Oktober 2019).
  5. Hotovely laments Likud 'schizophrenia' on two states. In: The Jerusalem Post, 28. August 2013.
  6. Israel's new deputy foreign minister: 'This land is ours. All of it is ours'. In: The Guardian, 22. Mai 2015.
  7. Hotovely: Response to Glick shooting must be Jewish prayer on Temple Mount. In: The Jerusalem Post, 4. November 2014 (abgerufen 1. Oktober 2019).
  8. Jerusalem: Ministerin will israelische Fahne auf dem Tempelberg. In: Spiegel Online, 27. Oktober 2015 (abgerufen 1. Oktober 2019).
  9. Deputy Foreign Minister Labels Breaking the Silence 'An Enemy' of Israel. In: Haaretz, 26. April 2017.
  10. To put Israel’s points, first learn about the Brits. In: The Jewish Chronicle, Melanie Phillips, 5. Juni 2020.
  11. Israel must reconsider its choice of UK ambassador. In: The Times of Israel, Jenni Frazer, 22. Mai 2020.
  12. Senior community figures challenge incoming Israeli envoy Tzipi Hotovely. In: The Jewish Chronicle, Jenni Frazer, 18. Juni 2020.
  13. Tzipi Hotovely Is the Ugly, Extremist Face of Israel. British Jews Should Welcome Her. In: Haaretz, Anshel Pfeffer, 19. Juni 2020.

Weblinks

 Commons: Tzipi Hotovely – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tzipi Hotovely aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.