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Vicente Ferrer Moncho

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Vicente Ferrer Moncho (* 9. April 1920 in Barcelona; † 19. Juni 2009 in Anantapur) war ein spanischer Philanthrop, der sein Leben der Bekämpfung der Armut im ländlichen Indien widmete.[1] Heute führt die Vicente Ferrer Stiftung die Arbeit Vicente Ferrers in Indien fort und unterstützt 3,6 Mio. Menschen in fast 3700 Dörfern.[2]

Leben

Vicente Ferrer trat als junger Mann dem Jesuitenorden in Spanien bei, um seiner Berufung, anderen Menschen zu helfen, zu folgen. 1952 wurde er von seinem Orden als Missionar nach Mumbai, Indien, geschickt. Von diesem Zeitpunkt an, widmete Vicente Ferrer sein Leben den Ärmsten der Armen in Indien.[3]

Seine Arbeit erweckte jedoch auch Misstrauen und Verunsicherung in führenden Kreisen, so dass Vicente Ferrer 1968 des Landes verwiesen wurde. Über 30.000 Bauern organisierten daraufhin mit Unterstützung der intellektuellen, politischen und religiösen Eliten des Landes, einen 250 km langen Protestmarsch nach Mumbai gegen die Abschiebung. Drei Monate später erhielt Vicente Ferrer aufgrund des persönlichen Einsatzes von Indira Gandhi ein neues Visum und ließ sich in Anantapur (Andhra Pradesh, Indien) nieder.[4] Dort setzte er seine Arbeit fort, um den am stärksten benachteiligten Menschen zu helfen. 1969 verließ er den Jesuitenorden und gründete zusammen mit Anne Perry, die kurz darauf seine Frau wurde, den Rural Development Trust (Vicente Ferrer Stiftung Indien).[5]

Vicente Ferrer starb am 19. Juni 2009 im Alter von 89 Jahren in Anantapur, Indien.[6]

Werk

Vicente Ferrer und seine spätere Ehefrau Anne Perry gründeten 1969 in Anantapur die Vicente Ferrer Stiftung Indien, auch bekannt als Rural Development Trust. Die Stiftung hat zum Ziel, die Ärmsten der Armen im ländlichen Indien bei ihrem Kampf gegen Armut und Ungleichheit zu unterstützen. Dafür wurden verschiedene Programme und Initiativen ins Leben gerufen, um zum Beispiel die Wüstenbildung einzudämmen, die ländliche Infrastruktur auszubauen, die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen und den Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung und Bildung zu ermöglichen. In den 1980er Jahren entstehen außerdem das Programm zur Inklusion von Menschen mit Behinderung und das Programm für nachhaltige Landwirtschaft.[7]

Bis zu seinem Tod war Vicente Ferrer für seine Stiftung tätig. Heute führen seine Frau Anne Ferrer und sein Sohn Moncho die Stiftung weiter.[8]

Auszeichnungen

  • Vicente Ferrer erhielt den Prinz-von-Asturien-Preis für Eintracht vom damaligen spanischen Thronfolger Felipe von Spanien (1998).[9]
  • Die katalanische Regierung zeichnete Vicente Ferrer mit dem Creu-de-Sant-Jordi (Sankt-Georg-Kreuz) aus (2000).
  • Der Stadtrat von Barcelona verlieh Vicente Ferrer die Goldmedaille der Stadt Barcelona (2000).
  • Vicente Ferrer erhielt Ehrendoktortitel der Polytechnischen Universität Valencia (Spanien, 2000), der Universität Huelva (Spanien, 2001) und der Sri Krishnadevaraya Universität (Indien, 2007).
  • Das spanische Außenministerium verlieh Vicente Ferrer das Großkreuz des Zivilverdienstordens Spaniens (2009).[10]
  • Der spanische Senat zeichnete Vicente Ferrer posthum mit der Goldmedaille (Medalla de Oro del Senado) aus (2009).
  • Vicente Ferrer wurde für den Friedensnobelpreis nominiert (2010).[11]

Literatur

  • Alberto Oliveras Mestre: Vicente Ferrer, la revolución silenciosa. Círculo de Lectores. 2001, ISBN 84-226-8513-2.
  • Vicente Ferrer Moncho: El encuentro con la realidad. Editorial Planeta. 2003, ISBN 84-08-05016-8.
  • Anne Ferrer: Expect a miracle and lots of hard work. My life with Vicente Ferrer. 2012, ISBN 978-81-8291-126-0.
  • Vicente Ferrer Moncho: The Power of Action. Notionpress.com, 2013, ISBN 978-93-8244767-2.
  • Manuel Rivas: Vicente Ferrer, Rumbo a las estrellas con dificultades. RBA, 2013, ISBN 978-84-9056-062-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. levante-emv.com
  2. rdtfvf.org
  3. Vicente Ferrer Moncho: The Power of Action. Notionpress.com, 2013, S. 21–22.
  4. theguardian.com
  5. Vicente Ferrer Moncho: The Power of Action. Notionpress.com, 2013, S. 25–26.
  6. tributes.com
  7. rdtfvf.org
  8. rdtfvf.org
  9. archive.is (Memento vom 29. Juni 2012 im Webarchiv archive.is)
  10. elmundo.es
  11. thehindu.com
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vicente Ferrer Moncho aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.