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Suffix

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Suffix (Begriffsklärung) aufgeführt.

Suffix (von lat. suffixum, ‚An-, Aufgestecktes‘), in der germanistischen Tradition (fälschlich) auch Endsilbe, oder Nachsilbe, ist in der linguistischen Morphologie die Bezeichnung für ein Affix, das seinem Stamm folgt (Gegensatz: das Präfix, das seinem Stamm vorausgeht). Ein Suffix ist somit, allgemein gesprochen, eine Methode, wie ein Morphem realisiert werden kann. Beispiele in der deutschen Sprache sind Wortbildungsmorpheme wie -ung und -heit in Bild-ung bzw. Schön-heit, oder Flexionsmorpheme wie die Genitivendung -s in der Form (des) Mädchen-s (hier ist das Suffix keine Silbe).

Für allgemeinere Informationen, die auch Suffixe betreffen, siehe auch den Artikel Affix.

Allgemein

Je nach Sprache gibt es Suffixe unterschiedlicher grammatischer Bedeutung. Besonders ausgeprägt sind Suffixe in der lateinischen Sprache, in den Finno-ugrischen sowie semitischen Sprachen, aber auch im Grönländischen.

Generell sind als bekannteste deutsche Suffixe folgende zu nennen:

-bold, -chen, -de, -e, -(er/ el)ei, -el, -er, -heit/ -keit/ -igkeit, -icht, -ian/ jan, -i, -in, -lein, -ler, -ling, -ner, -nis, -rich, -s, -sal, -schaft, -sel, -t, -tel, -tum, -ung

Man unterteilt Suffixe in verschiedene Kategorien:

In Sprachen mit flektierendem Sprachbau

Außer der grammatischen Ebene werden auch Beziehungsrelationen mit Suffixen ausgedrückt zum Beispiel im Russischen Car, Carevič, Carevna, Carica, Carok.

Diminutivsuffixe im Russischen:

  • Maskulina: -ik, -čik, -ok/-ek, -ec, -išk- usw. (z. B. „domik“ von „dom“ („Haus“)
  • Femina: -k-a, -onk-a/-enk-a, -(i)c-a, -ink-a usw. (z. B. „tropinka“ von „tropa“ („Pfad“)
  • Neutra: -ik-o, -(i)c-e, -yšk-o usw. (z. B. „oblačko“ von „oblako“ („Wolke“)

Augmentativsuffix im Russischen:

  • Maskulina und Neutra: -išče (z. B. „domišče“ von „dom“ („Haus“)
  • Femina: -išča (z. B. „borodišča“ von boroda („Bart“)

Adjektivierungssuffixe im Russischen:

  • -enn, -jan(n) (z. B. serebrjanyj „silbern“)

geschlechtsbestimmende Suffixe im Russischen:

  • -ka, (i)-ca, -inja, -ga (z. B. boginja „Göttin“)

Substantivierungssuffixe im Russischen:

  • -ost', -anie (z. B. radost’ „Freude“)
  • Suffix des handelnden Subjekts:
-nik, -tel' (z. B. učitel' „Lehrer“)

Kollektivsuffixe im Russischen:

  • -stvo, -va (z. B. listva „Laub“)

Suffix der Nichterwachsenheit:

  • -ënok (z. B. slonënok „Elefantenjunges“)

Singulativ:

  • -ica, -inka (z. B. krupinka „Korn“)

Formbildende Suffixe:

  • -t’ (z. B. pet’ „singen“)

In Sprachen mit agglutinierendem Sprachbau

In diesen Sprachen dienen die Suffixe ebenfalls der grammatischen Differenzierung, sie sind jedoch unveränderbar und werden einfach aneinandergereiht.

In Sprachen mit isolierendem Sprachbau

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Isolierende Sprachen tendieren dazu nur freie Morpheme zu haben, daher sind auch einige der hier gelisteten Suffixe zugleich auch selbstständige Wörter.


Pluralsuffixe:

  • 們 men, Mandarin, Plural für Personen und Lebewesen (darf nur verwendet werden wenn der Plural nicht schon durch andere Satzelemente ersichtlich ist)
  • 哋 dei6, Kantonesisch, Pluralsuffix für die Personalpronomen
  • 等 [Schrift ist nicht an eine bestimmte Sprache gebunden], Klassisches Chinesisch, Pluralsuffix für Personalpronomen
  • 들 dŭl, Koreanisch, Pluralsuffix für Substantive

(Vietnamesisch hat einen umgekehrten Wortbau, hier wird der Plural durch die Präfixe 眾 chúng und 各 các angezeigt)

Dimunitivsuffixe:

  • 子 zi, Mandarin, wörtlich "Sohn" oder "Kind", ist in seiner Bedeutung so stark abgeschwächt, dass es oft nur noch als Verdeutlichung einsilbiger Nomen fungiert. Entfällt in Dialekten mit größerem Silbenreichtum, wie etwa Kantonesisch. Zunehmend nur ein Nominasuffix.
  • 兒 er, Mandarin, woertlich "Sohn", ebenfalls sehr in seiner Bedeutung geschwächt, und inzwischen eher ein Stilmittel, welches besonders im Pekinger Mandarin verwendet wird. Auf die nördlichen Dialekte beschränkt.
  • 仔 zai2, Kantonesisch, wörtlich "Sohn" oder "Kind", Verniedlichung von Nomen.

Adjektivsuffixe:

  • 的 de, Mandarin, Adjektivsuffix für Adjektive aus mehr als einer Silbe vor einem Nomen, nach einem Adverb des Grades (sehr, extrem usw.) entfällt es.
  • 嘅 ge3, Kantonesisch, Wu und andere, Verwendung gleich wie 的, wahrscheinlich aus 個 go3 (Stück)
  • 嗰 ko5, Gan (贛), Verwendung wie 的, Achtung: Dieses Zeichen bedeutet auf kantonesisch "jene" (嗰 go2)

Geschlechtssuffix:

  • 乸 naa2, Kantonesisch, Suffix für weibliche Tiere: 雞乸 gai1 naa2 Henne

Ortsnamen

Auch in Ortsnamen spielen Suffixe eine bedeutende Rolle. Sie bilden Örtlichkeitsbezeichnungen z. B. aus Pflanzennamen (Eschede „Eschenort“, Fehrbellin „Weidenort“ zu slawisch verba „Weide“) oder Einwohnernamen aus Personennamen (z. B. Göppingen „bei den Leuten des Geppo“). Patronyme Suffixe geben Hinweise auf den Namen des Gründers oder einer wichtigen Person im Ortsnamen (Patron), z. B. Rochlitz zum slawischen Vornamen Rochol, Jülich (< Juliacum) nach Julius Caesar. Ein bedeutender Teil dieser Ortsnamensuffixe sind ursprünglich keine Suffixe, da es sich dabei eigentlich um Grundwörter handelt, die auch allein wortfähig sind (zum Beispiel -hausen, -heim, -hof) und jeweils mit dem vorderen Namensteil (dem Bestimmungsworte) Composita (Zusammensetzungen) bilden. Da sie aber im Laufe der Geschichte oft bis zur Unkenntlichkeit verschliffen wurden (z. B. -heim zu -em, -en, -um) sind sie von Suffixen zum Teil nicht mehr zu unterscheiden, sodass in vielen Fällen nur die ältesten urkundlichen Belege eine sichere Zuordnung erlauben.

Siehe auch: Ortsname

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Suffix – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Suffix aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.