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Stephan IV. (Ungarn)

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Stephan IV., Lithographie von Josef Kriehuber nach einer Zeichnung von Moritz von Schwind, ca. 1828

Stephan IV. (ungarisch IV. István, kroatisch Stjepan IV. (kralj Hrvatske i Ugarske); * um 1133; † 11. April 1165) war ungarischer Gegenkönig zu Stephan III. Er regierte ab 27. Januar 1163 bis ins Jahr 1165. Sein Vater hieß Béla II., seine Mutter hieß Ilona und war die Tochter des serbischen Herrschers Uros I. Er war der dritte Sohn von Béla, und die Kämpfe um die Macht füllten sein ganzes Leben aus.

Kampf um die Macht unter Géza II.

Stephan IV. wurde zum ersten Mal im Jahre 1152 erwähnt. Damals wurden die beiden Neffen von Géza II., d.h. Ladislaus und Stephan (IV.) zu ungarischen Prinzen ernannt. Unter der Regierung von Géza war die königliche Macht noch stabil, langsam aber entstand eine neue soziale Schicht, die den Titel des Königs beanspruchte und mit der Regierung von Géza II. unzufrieden waren.

Nach einem viertel Jahrhundert also flammten die Kämpfe um den Thron im monarchischen Ungarn wieder auf. Nach Angaben einer griechischen Quelle war Stephan (IV.) sehr machtgierig. Um seinen Anspruch auf den Thron zu unterstützen, verschwor Stephan sich mit dem Ban Südungarns, Belos. Ihre Verschwörung gegen Géza II. im Frühjahr 1157 war fehlgeschlagen und sie mussten fliehen. Stephan suchte Schutz am Hof von Friedrich Barbarossa. Der Kaiser traf aber eine Entscheidung für König Géza am 13. Januar 1158, gleichzeitig erlaubte er Stephan, den Hof zu verlassen und nach Konstantinopel zu fliehen.

Friedrich I. war nämlich damals mit den italienischen Feldzüge beschäftigt, aber eine große Rolle spielte in dieser Entscheidung auch, dass Géza nach der Schlacht am Fischa im Sommer 1157 mit einer solchen Politik begann, die die deutsch-ungarischen Kontakte sehr verbesserte. Er gab seine Tochter dem tschechischen Thronfolger, Friedrich Barbarossas Verbündeten (der übrigen auch Friedrich hieß). Außerdem bot Géza Heere zur Kaiser Friedrichs Verfügung an, um die italienische Feldzüge zu unterstützen.

Zeiten der byzantinischen Einmischung

Stephan wurde im byzantinischen Hof mit Freude empfangen. Manuels Nichte, Maria wurde zu Stephans Frau. Der kaiserliche Hof konnte sich aber noch mit Stephans Pläne nicht beschäftigen, denn Manuel I. führte bis 1161 Kämpfe, um die Osterweiterung zu sichern.

Währenddessen in Ungarn führte auch Ladislaus eine Verschwörung durch, die aber auch gescheiterte. 1160 musste der Prinz auch nach Konstantinopel fliehen. Ihm wurde auch eine Frau angeboten, Ladislaus wies das Angebot aber zurück.

Nach dem Tod von Géza II. entschloss Manuel, dass er Ungarn zum byzantinischen Vasall macht. Das Ungarische Königreich musste sich in den kommenden Perioden bemühen, seine Selbstständigkeit zu bewahren.

Überzeugen, militärische Aktionen und Korruption waren all die Mittel, mit denen Manual sein Ziel erreichen wollte. Nach den Kämpfen machten die Ungarn mit Byzanz einen Kompromiss, nach dem nicht Stephan (IV.), sondern Ladislaus König wurde. Stephan wurde Herzog, der die Macht über ein Drittel des Landes hatte. Stephan III. musste nach Pozsony fliehen.

Am 14. Januar 1163 starb Ladislaus, Stephan konnte jetzt seine Machtgier befriedigen und wurde der König von Ungarn. Er wurde von Miko, Erzbischof von Kalocsa am 27. Januar 1163 gekrönt. Lukács, der Erzbischof von Gran, erkannte aber diese Entscheidung nicht an. Stephan war sowieso sehr unbeliebt in Ungarn. Als ihm klar wurde, dass sich ein Aufstand gegen ihn richtete, rief er griechische Soldaten für seine Unterstützung.

Das gefiel aber Friedrich Barbarossa nicht, denn er wollte nicht, dass Byzanz zu viel Einfluss an der südöstlichen Grenzregion des Heiligen Römischen Reiches gewinnt. Der Kaiser unterstützte also Stephan III. in den Kämpfen und nachdem die griechischen Armeen das Land verlassen hatten, marschierten die Armeen von Stephan III. in Richtung Landesinnere los. Am 19. Juni 1163 verlor Stephan IV. die Schlacht neben Székesfehérvár. In dieser Schlacht starb auch Ban Belos und Stephan IV. wurde gefangen, aber Stephan III. erlaubte ihm, nach Byzanz zu fliehen.

Noch dreimal, bis 1165 versuchte Manuel Ungarn unter seinen Einfluss zu zwingen, ohne Erfolg. Stephan IV. hatte damals schon keine Unterstützer im Lande. Im geschlossenen Frieden erkannte Manuel die Hoheit von Stephan III. an. Prinz Béla, Stephans Bruder ging auch an den byzantinischen Hof.

Stephan IV. wurde von seinen Anhängern ermordet in der Zimonyer (heute in Serbien: Zemun) Burg. Er wurde noch lange für die Instabilität des königlichen Thrones beschuldigt und man wollte ihn lange nicht begraben.

Schließlich wurde Stephan IV. in Székesfehérvár begraben.

Über die Thronfolgerung siehe: Stephan III. oder die Liste der ungarischen Herrscher


Vorgänger Amt Nachfolger
Stephan III. (Gegen-)König von Ungarn
1163
Stephan III.

Literatur

  • Ferenc Makk: IV. István. In: Gyula Kristó, Ferenc Makk: Az Árpádok. Fejedelmek és királyok. Szukits Könyvkiadó, Budapest 2003, ISBN 963-9278-48-3.
  • Ferenc Makk: Magyarország a 12. században. Gondolat, Budapest 1986, ISBN 963-281-660-9 (Magyar história).
  • Kristó Gyula: Háborúk és hadviselés az Árpádok korában. 2. kiad. Szukits Könyvkiadó, Budapest 2003, ISBN 963-9441-87-2.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stephan IV. (Ungarn) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.