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Silberchlorid

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Kristallstruktur
Strukturformel von Silberchlorid
__ Ag+     __ Cl
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Gitterkonstanten

a = 554,91 pm[1]

Koordinationszahlen

Ag[6], Cl[6]

Allgemeines
Name Silberchlorid
Andere Namen
  • Silber(I)-chlorid
  • Chlorsilber
  • Hornsilber
Verhältnisformel AgCl
CAS-Nummer 7783-90-6
PubChem 24561
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[2]

Eigenschaften
Molare Masse 143,32 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,56 g·cm−3 [2]

Schmelzpunkt

455 °C [2]

Siedepunkt

1550 °C [2]

Dampfdruck

1,3 hPa (912 °C) [2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (1,88 mg·l−1 bei 25 °C) [2]

Dipolmoment

6,08(6) D[3] (2,0 · 10−29 C · m)

Brechungsindex

2,0668[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [2]
MAK

0,01 mg·m−3 [2]

Toxikologische Daten

> 5110 mg·kg−1 (LD50Mausoral)[5]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−127,01(5) kJ/mol[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Silberchlorid (auch: Silber(I)-chlorid), kann zwar als das Silbersalz der Chlorwasserstoffsäure (HCl) aufgefasst werden; da es schwerlöslich ist, entsteht es jedoch nicht durch Auflösen von Silber in Chlorwasserstoffsäure, sondern bildet sich aus wasserlöslichen Silberverbindungen wie Silbernitrat und Chlorid-Ionen.

Eigenschaften

Silberchlorid-
ohne und mit Ammoniakwasser

Silberchlorid ist eine weiße, mikrokristalline, lichtempfindliche Substanz mit dem Schmelzpunkt von 455 °C und einem Siedepunkt von 1550 °C. In Wasser wie in Salpetersäure ist Silberchlorid praktisch unlöslich. Sein Löslichkeitsprodukt beträgt 2 ∙ 10−10 mol2/l2. Es löst sich aber sehr leicht unter Komplexbildung in Ammoniak-, Natriumthiosulfat- und Kaliumcyanidlösungen. Dabei bilden sich [Ag(NH3)2]+, [Ag(S2O3)2]3− und [Ag(CN)2]. Das Kristallgitter von Silberchlorid (ebenso wie das von Silberfluorid AgF und Silberbromid AgBr, aber nicht Silberiodid AgI) entspricht dem Kochsalzgitter.

Vorkommen

Silberchlorid kommt in der Natur als das Mineral Chlorargyrit vor.

Verwendung

Wird zur langfristigen Inaktivierung von Bakterien in Trinkwasserbehältern verwendet.

Im Labor wird der Silbergehalt von Proben gewichtsanalytisch (gravimetrisch) oder maßanalytisch (titrimetrisch) wegen der hohen Wasserunlöslichkeit über die Ausfällung von Silberchlorid bestimmt.

Silberhalogenide werden vom Licht in das entsprechende elementare Halogen und metallisches Silber zersetzt. Sie werden daher für die lichtempfindliche Schicht fotografischer Filme, Platten und Papiere verwendet. Silberchlorid ist weniger lichtempfindlich als das chemisch ähnliche Silberbromid AgBr, das im Normalfall zum Fotografieren benutzt wird.

Eine für die Elektrochemie sehr wichtige Verwendung von Silberchlorid ist die in Silber-Silberchlorid-Referenzelektroden, da diese nicht polarisierbar sind und somit unverfälschte Messungen ermöglichen. Da das Quecksilber zunehmend aus Labor und Technik verbannt wird, werden die früher oft verwendeten Kalomelelektroden meist durch Ag/AgCl-Elektroden ersetzt, so dass diese inzwischen am häufigsten benutzt werden.

Die Herstellung einer solchen Elektrode kann durch elektrochemische Oxidation eines Silberdrahtes in Chlorwasserstoffsäure erfolgen: Taucht man beispielsweise zwei Silberdrähte in Salzsäure und legt eine Spannung (1–2 V, 20–300 s) an, so wird die Anode (mit dem Pluspol verbunden) mit Silberchlorid bedeckt

Bei diesem Verfahren ist sichergestellt, dass alles entstehende Silberchlorid in elektrischem Kontakt mit der Elektrode steht.

AgCl wird auch auf EKG-Elektroden als Elektrolyt verwendet.

Nachweis

Silberchlorid löst sich – im Gegensatz zu den Silberhalogeniden AgBr und AgI – in verdünnter Ammoniaklösung unter Bildung eines Komplexes:

Reaktion von Silberchlorid mit Ammoniak
Silberchlorid reagiert mit überschüssigem Ammoniak zu Diamminsilber(I)-Komplexionen und Chlorid-Ionen.

Auch mit Cyanid oder Thiocyanat bilden sich analoge lösliche Komplexe, so dass Silberchlorid aufgelöst wird. Silberchlorid ist auch in konzentrierter Salzsäure unter Bildung des Chlorokomplexes [Cl-Ag-Cl] zum Teil löslich, weshalb man beim Ausfällen von AgCl keinen Salzsäure-Überschuss verwenden sollte.

Aus dem Amminkomplex kann beispielsweise mit Sulfid wieder unlösliches Silbersalz ausgeschieden werden:

Diamminsilber(I)-Ionen reagieren mit Sulfid-Ionen unter der Bildung von Silbersulfid und Ammoniak.

Einzelnachweise

  1. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Crystallographic Data on Minerals, S. 4-157.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 Eintrag zu Silberchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 5. Januar 2008 (JavaScript erforderlich)
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Dipole Moments, S. 9-52.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-245.
  5. Datenblatt Silberchlorid (PDF) bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, CODATA Key Values for Thermodynamics, S. 5-1.

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