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Sapphirin

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Sapphirin
Sapphirine (Madagascar).jpg
Sapphirin und Phlogopit (rötlich) aus Madagaskar
Chemische Formel
  • (Al,Mg)8[O2|(Al,Si)6O16][1]
  • (Mg3.5Al3.5)Al[O2|Al4.5Si1.5O18][2]
Mineralklasse Silikate und Germanate
9.DH.45 (8. Auflage: VIII/F.15) nach Strunz
69.02.01b.01 nach Dana
Kristallsystem triklin oder monoklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin triklin-pinakoidal; 1 oder monoklin-prismatisch; 2/m
Raumgruppe P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 oder P21/a (Nr. 14, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/14.3[2]
Farbe hell- bis dunkelblau oder -grün, weiß, grau, hellrot, gelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 7,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 3,40 bis 3,58; berechnet: 3,486[3]
Glanz Glasglanz
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Spaltbarkeit gut nach {010}, undeutlich nach {001} und {100}[3]
Bruch schwach muschelig
Habitus {{{Kristallhabitus}}}
Häufige Kristallflächen (100), (101), (110), (010), (011)
Kristalloptik
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
0,004 bis 0,005[4]; zweiachsig negativ
Optischer Achsenwinkel 2V = 51 bis 69° (gemessen); 78 bis 88° (berechnet)[4]
Pleochroismus sichtbar:[3]
X = farblos, hellrötlich, gelblichgrün, hellgelb
Y = himmelblau, Lavendelblau, bläulichgrün
Z = blau, Saphirblau, dunkelblau

Sapphirin, gelegentlich auch Saphirin geschrieben, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der vereinfachten chemischen Zusammensetzung (Al,Mg)8[O2|(Al,Si)6O16][1]

Sapphirin ist durchsichtig bis durchscheinend und bildet nur schwach entwickelte Kristalle mit tafeligem bis blättrigem Habitus aus. Meist findet er sich in Form körniger Massen. Seine Farbe variiert im Allgemeinen zwischen hell- bis dunkelblau oder -grün, aber auch weiße, graue, hellrote und gelbe Farbvarietäten sind bekannt.

Etymologie und Geschichte

Der Name Sapphirin weist auf die dem Saphir ähnliche Färbung hin. Allerdings wurden in der Vergangenheit verschiedene andere Schmucksteine, die mit Saphir verwechselt werden können, als Sapphirin bezeichnet, so etwa blauer Chalcedon und blauer Spinell[5].

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Sapphirin zur Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“, wo er zusammen mit Khmaralith und Surinamit die unbenannte Gruppe VIII/F.15 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Sapphirin ebenfalls in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Art der Kettenbildung, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 4-periodischen Einfachketten, Si4O12“ zu finden ist, wo es zusammen mit Rhönit die unbenannte Gruppe 9.DH.45 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Sapphirin in die Klasse der „Silikate und Germanate“, dort allerdings in die Abteilung der „Kettensilikate: Ketten mit Seitenzweigen oder Schleifen“ ein. Hier ist er zusammen mit Surinamit und Khmaralith in der Gruppe „Aenigmatit und verwandte Arten (Sapphirin-Untergruppe)“ mit der System-Nr. 69.02.01b innerhalb der Unterabteilung „Kettensilikate: Ketten mit Seitenzweigen oder Schleifen mit P>2“ zu finden.

Kristallstruktur

Von Sapphirin sind zwei strukturelle Modifikationen bekannt:

Sapphirin-1A kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 mit den Gitterparametern a = 9,97 Å; b = 10,34 Å; c = 8,62 Å; α = 107,4°; β = 95,2° und γ = 123,8° sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]

Sapphirin-2M kristallisiert monoklin in der P21/a (Nr. 14, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/14.3 mit den Gitterparametern a = 11,27 Å; b = 14,40 Å; c = 9,93 Å und β = 125,5° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]

Bildung und Fundorte

Sapphirin ist ein typisches Mineral in Metamorphiten, die unter hohen Temperaturen und bei mittleren bis hohen Drücken (Granulitfazies oder Eklogitfazies[6]) entstanden sind. Bei Temperaturen über 900 °C kann sich in metamorphen Peliten Sapphirin bilden, ebenso wird es in mafischen Granuliten sowie in Pegmatiten gefunden[7].

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Sapphirin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. 5. vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2008, ISBN 978-3-921656-70-9.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 644.
  3. 3,0 3,1 3,2 Sapphirine, in: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 75,6 kB)
  4. 4,0 4,1 Mindat – Sapphirine
  5. G. Strübel, S. Zimmer: Lexikon der Minerale. Enke Verlag, Stuttgart, 1991; ISBN 3-432-92722-3
  6. Froitzheim, N., I. Miladinova, M. Janák, K. Kullerud, E.K. Ravna, J. Majka, R.O.C. Fonseca, C. Münker und T.J. Nagel (2016): Devonian subduction and syncollisional exhumation of continental crust in Lofoten, Norway. Geology 44 (3), S. 223–226
  7. K. Bucher, M. Frey: Petrogenesis of Metamorphic Rocks. Springer Verlag, Berlin, 2002; ISBN 3-540-43130-6
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sapphirin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.