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Richard Rosenberg

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Richard Rosenberg (geb. 5. März 1894 in Frankfurt am Main; gest. 12. Oktober 1987 in Stans) war Komponist, Musiktheoretiker, Musikpublizist, Dirigent, Pianist und Jurist jüdischer Abstammung

Ausbildung

Bereits während der Gymnasialzeit studierte Rosenberg am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt Musik (Klavier, Violine sowie Komposition bei Bernhard Sekles). Auf Verlangen des Vaters absolvierte er aber vorerst eine Ausbildung in Rechtswissenschaft an den Universitäten München und Marburg. 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger beim Militär. Nach verschiedenen Lazarettaufenthalten kehrte er vier Jahre später an die juristische Abteilung der Universität Frankfurt zurück. Während er als Dr. jur. mit einer Arbeit „Über das altruistische Motiv im Strafrecht“ promovierte, trat er gleichzeitig mit ersten Kompositionen an die Öffentlichkeit. Nun durfte er seiner inneren Berufung Folge leisten und bei Waldemar von Baußnern am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt Komposition studieren.

Musikalisches Schaffen

Erste Verpflichtungen als Dirigent und Korrepetitor in Mainz (1922) und Oberhausen (1924) boten gleichzeitig die Möglichkeit, eigene Orchesterwerke aufzuführen (u.a. Schauspielmusik, Pantomimen). Höhepunkte seiner Komponistenkarriere bildeten die Uraufführungen seiner beiden Opern, 1926 „Der Geiger von Gmünd“ in Dortmund und 1929 „Liebesspiel“ in Aachen. Mit publizistischen Tätigkeiten bei der Frankfurter Zeitung kompensierte er in der Folge erste künstlerische Krisen.

1939, nach Entzug der Arbeitsbewilligung durch das Hitlerregime, floh Rosenberg über Italien (Cannobio) in die Schweiz nach Hergiswil (NW). Dort lebte er 50 lange Jahre in größter Zurückgezogenheit und widmete sich vor allem der Komposition von Chor-, Kammer- und Blasmusik. Seine langjährigen Erfahrungen als Musikrezensent der Frankfurter Zeitung kamen nun dem Luzerner Tagblatt zugute. Daneben publizierte er musiktheoretische Abhandlungen zu den Klaviersonaten von Beethoven (1957) und Mozart (1972).

Werke

Rosenbergs Oeuvre mit ca. 70 Kompositionen spannt sich von der Oper über Chor-, Orchester- und Kammermusik bis hin zu Blasmusik. Seine Werke, im Stil eines romantischen Klassizismus gehalten, bestechen durch reiche polyphone Schreibweise, melodisch weiche Tonmalereien und frische scherzohafte Einfälle.

Nachlass

Die Stiftung Richard Rosenberg mit Sitz in Stans widmet sich der Förderung der Musik von Rosenberg und der Luzerner Musikkultur ganz allgemein. Sie leitet das CD-Projekt Musik in Luzern, eine klingende Musikgeschichte des Kantons Luzern (Verlag VDE-GALLO, Denezey).

Drucke

  • Musik für Streicher (RRW 10), Amadeus Verlag Winterthur, BP 1098
  • Konzert für Violoncello und Orchester (RRW 46) im Eigenverlag, Eidgenössische Notenbibliothek Bern, Nr. 83/329

Diskografie

  • Zwei Nummern aus der Oper "Liebesspiel" (RRW 32, zweite Fassung 1940/1), Württembergische Philharmonie Reutlingen, 1984, SWR Nr. 27213).
  • Vorspiel zur Oper "Der Geiger von Gmünd" (RRW 25, zweite Fassung 1936), Württembergische Philharmonie Reutlingen (1978, SWR Nr. 01-25640).
  • "Konzert für Violoncello und Orchester" (RRW 46, 1942), Württembergische Philharmonie Reutlingen (1982, SWR Nr. 01 28838).
  • "Musik für Streicher" (RRW 10. zweite Fassung 1968), Festival Strings Lucerne, in: Musik in Luzern, Musik für Streichorchester (VDE-Gallo CD-727).
  • "Sieben vormärzliche Walzer" für Klavier solo (RRW 57, 1948), Patrizio Mazzola (Kl)(Magnon Recording Stans PN2717).
  • "Sieben vormärzliche Walzer" für zwei Klaviere (RRW 57, 1948), Yvonne Lang und Eckehard Schubert (2Kle). In: Musik in Luzern, Musik für zwei Klaviere (VDE-Gallo CD-1010/1).

Publikationen (Auswahl)

  • Das altruistische Motiv im Strafrecht, Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft (ZStW), Zweiundvierzigster Band, Berlin 1921.
  • Die Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, Studien über Form und Vortrag (2 Bde), Olten und Lausanne, Urs Graf-Verlag, 1957.
  • Die Klaviersonaten Mozarts, Gestalt- und Stilanalyse, Hofheim am Taunus, Friedrich Hofmeisterverlag, 1972.

Dokumentation

  • Richard Rosenberg (1894-1987). Sein Leben - sein Werk. His Life - His work; inkl. DEMO-CD; mit Beiträgen von Ernst Lichtenhahn, Katrin Dubach, Fritz Schaub, Urs Peter Zelger und Ernst Minder, Karlsruhe, TRE//MEDIA-Verlag 2009, ISBN 978-3-937087-02-3
  • Portraits und Besprechungen in verschiedenen Lexiken (z.B. Schweizer Lexikon 91, Verlag Mengis & Ziehr) und Fachzeitschriften (z.B. Zeitschrift für Musik, 113 Jhg., Heft 6 oder Die Tonkunst, Leipzig 2011).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Richard Rosenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.