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Rainer zu Rain

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Schloss Rain, nach einem Stich von Michael Wening (1721)
Wappen der Gemeinde Rain mit den zwei blauen Schrägbalken der Rainer zu Rain (Wappen von den Herren von Graben übernommen)
Gemälde anlässlich der Vermählung der Erbtochter Ursula von Rain mit Paul von Leublfing. Gezeigt werden die Wappen der Rain zu Sommeregg und Leublfing, sowie die Wappen der Ahnen wie den von Graben zu Sommeregg. (Lienzer „Sankt Michaelskirche“ in Osttirol, 1575)
Wappen der Reichsgrafen von Leublfing zu Rhain (Rain); unter Verwendung des Wappen der Herren von Graben zu Sommeregg resp. Freiherrn Von Rain zu Sommeregg (1690)

Rainer zu Rain ist der Name eines alten niederbayerischen Adelsgeschlechts. Die Familie bekleidete im Herzogtum Bayern die erbliche Oberstkämmererwürde. Die Anfangs des 16. Jahrhunderts nach Kärnten abgewanderte Linie der Freiherren von Rain zu Sommeregg wurde als Erben der dortigen Herren von Graben zu Burggrafen und Herren zu Sommeregg und in den Freiherrenstand erhoben. Der Stammsitz Rain ist heute eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Geschichte

Der in Rain ansässige Adel stand vermutlich im Dienst der Herren von Bogen und mehrerer Kirchen (neben St. Emmeram auch Prüfening, Mallersdorf und das Hochstift Regensburg). Pertholdus de Rain trat in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf, vermutlich ist er identisch mit dem Berthold von Rain, von dem das Kloster Rohr die Vogteirechte über mehrere Güter in Alburg, Kay und Bernloh erwarb. Dieses Kloster hatte bereits früher (um 1138–1146) Güter von Rupert von Rain und Gottschalk von Rain erworben.

Bayrische Stammlinie

Nach dem Tod Albrechts V. von Bogen († 1242) kam Rain an die Wittelsbacher. Herzog Heinrich verpfändete die curia zu Rain an Karl [von Rain], Sohn des Vitztums Otto von Straubing. Auch die Burg gab er an diesen, betonte aber, dass sie nicht Pfandobjekt sei. Diese Familie Von Rain entstammt den Schönsteinern und ist eines Stammes mit den Vitztum von Straubing. Albrecht von Strubing und Karl von Rain werden 1292 als Brüder genannt. Jener Karl nannte sich ab 1290 Von Rain; der Name Rain bezieht sich auf den Stadtteil von Straubing, in dem Karl ein festes Haus baute.[1][2]

Die sich nun Rainer zu Rain nennende Familie blieb bis Mitte des 16. Jahrhunderts hier ansässig. Die Rain besaßen das erbliche Oberstkämmereramt des Herzogtums Bayern.[3] Ein bedeutetes Familienmitglied war Gregor Rainer (fälschlicherweise auch Rainer zu Main; † 1522), der von von 1508 bis zu seinem Tod Reichsprälat und Stiftspropst des Klosterstifts Berchtesgaden war.

Der Ort Rain war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Rain war. Im Wappen von Rain entsprechen die zwei blauen Schrägbalken dem Wappen der Rainer von Rain.

Kärntner Linie

Die Kärntner Linie wurde durch den aus Bayern stammenden Haymeran von Rain zu Sommeregg († 1543) begründet, der Rosina von Graben zu Sommeregg ehelichte.[4] Rosina war die Erbtochter des Sommeregger Burggrafen Ernst von Graben, und so gelangte diese Herrschaft samt diverser anderer Güter 1513 an die Familie Von Rain.[5]

Haymeran stand im Dienst Kaiser Ferdinands I. und diente dem Kaiserhaus als Feldhauptmann in Italien.[6] Für ihre Verdienste wurden die Gebrüder Haymeran und Christoph Reiner [Rainer, Von Rain] am 10. November 1530 durch Kaiser Karl V. zu Freiherren von Rain zu Sommeregg ernannt.[7] Der Ehe von Haymeran und Rosina entsprangen mindestens drei Töchter,[8] worunter Beatrix von Rain († 1538), und ein Sohn, Hans Joachim von Rain zu Sommeregg, welcher mit Catharina Auwetia ab Auburg verehelicht war. Da Hans Joachim seinen Herrschaftsmittelpunkt wieder nach Bayern verlegte, verkaufte er Sommeregg und das Amt Töplitsch 1550 an Christoph Khevenhüller von Aichelberg. Diverse Kärntner Familienmitglieder liegen in der Lienzer „Sankt Michaelskirche“ (Osttirol) begraben, der Grabstätte der Herren von Graben zu Sommeregg.

Kurz nach der Rückkehr in die Heimat ist das Gesamtgeschlecht der Rain ausgestorben. Die Erbtochter Ursula von Rain heiratete 1573 Paul von Leublfing[9] und brachte auch Schloss Rain in die Ehe mit.

Siehe auch

Literatur

  • Katja Putzer: Das Geschlecht der Rainer zu Rain. Zur Geschichte einer späteren thurn und taxisschen Herrschaft in Niederbayern (13. Jh. – 1569). Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2018, ISBN 9783791729985. (Buchankündigung)

Weblinks

 Commons: Rain (Niederbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rainer zu Rain aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 9.450 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 9.450 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.