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Otto Tausig
Otto Tausig (geb. 13. Februar 1922 in Wien; gest. 10. Oktober 2011 ebenda[1]) war ein österreichischer Schauspieler und Regisseur.
Leben und Wirken
Tausig emigrierte 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wegen der aufgrund seiner jüdischen Herkunft[2] zu befürchtenden Verfolgung nach England, wo er als Land- und Fabrikarbeiter arbeitete. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kehrte er 1946 in seine Heimat zurück und begann ein Studium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Bereits zwei Jahre später, 1948, begann Tausig als Schauspieler, Regisseur und Chefdramaturg am Neuen Theater in der Scala zu arbeiten.
Nachdem die Scala 1956 geschlossen wurde, arbeitete Tausig am Deutschen Theater und der Volksbühne in Ost-Berlin. Hier wirkte er als Drehbuchautor und Regisseur an satirischen Kurzspielfilmen der DEFA, den sogenannten „Stacheltier“-Produktionen mit. 1960 wechselte Tausig dann an das Schauspielhaus Zürich, bevor er als freischaffender Schauspieler und Regisseur in ganz Deutschland aktiv war. 1970 wurde Tausig Ensemblemitglied und Regisseur am Wiener Burgtheater, wo er bis 1983 tätig war.
Nach diesem Engagement arbeitete Tausig wieder als freischaffender Künstler im gesamten deutschsprachigen Raum. Neben seiner Theater-Karriere war Tausig auch als Filmschauspieler (Auf Wiedersehen Amerika, Regie: Jan Schütte, Deutschland/Polen, 1993) und Regisseur für Film- und Fernsehproduktionen und als Professor am Max-Reinhardt-Seminar tätig.
Otto Tausig beendete seine Bühnenkarriere 1999 mit der Rolle des Advokaten Schnoferl in Nestroys Das Mädl aus der Vorstadt am Wiener Volkstheater.
Viele Jahren widmete er sich − und die Einnahmen, die er aus seiner Schauspieltätigkeit und Spendensammlungen gewann − im Rahmen der Initiative Entwicklungshilfe der Künstler des Entwicklungshilfeklubs Projekten der Entwicklungszusammenarbeit[3].
Seine Mutter Franziska Tausig (1895–1989) veröffentlichte 1987 ihre Erinnerungen an diese Exilzeit unter dem Titel "Shanghai Passage. Flucht und Exil einer Wienerin."
Auszeichnungen
- 1997: Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte[4]
- 2005: Europäische Friedensrose Waldhausen
- 2007: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 2009: Nestroy-Theaterpreis, Auszeichnung für das Lebenswerk
Literatur
- Otto Tausig: Kasperl, Kummerl, Jud Eine Lebensgeschichte, Mandelbaum, Wien 2003, ISBN 385476149X
- Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8
Einzelnachweise
- ↑ Schauspieler Otto Tausig gestorben. orf.at, 10. Oktober 2011
- ↑ "Ich glaube nicht mehr, die Welt in meiner Lebenszeit verändern zu können ...". Ein Interview mit Otto Tausig, in: GEDENKDIENST 4 (2003), Wien 2003, S. 3-4 Artikel online, [1]
- ↑ Otto Tausig und seine Initiative Entwicklungshilfe der Künstler
- ↑ Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte, 9. Verleihung, 22. Jänner 1997
Weblinks
- Otto Tausig in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Otto Tausig. In: Österreich-Lexikon von aeiou.
- Der ORF über Otto Tausig
- Tausigs Rede anlässlich der Verleihung des Bruno Kreisky Preises für Verdienste um die Menschenrechte, 1997
Personendaten | |
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NAME | Tausig, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler, Regisseur, Dramaturg |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1922 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 10. Oktober 2011 |
STERBEORT | Wien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Otto Tausig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |